Die digitale Modellierung menschlicher Eigenschaften birgt sowohl erhebliche Herausforderungen für die Forschung als auch enormes Potential zur Entwicklung innovativer Anwendungen. So werden Menschmodelle derzeit u. a. für die Produkt- und Prozessergonomie, die Ausbildung in Berufen mit hohem Risikopotential, medizinische Zwecke, Sportsimulationen und in der Unterhaltungsbranche eingesetzt.
Dabei wächst die Bedeutung eines Menschmodells signifikant mit der Anzahl menschlicher Eigenschaften, die in dem Modell integriert werden können. Zentrale Aspekte betreffen die realitätsnahe Beschreibung des menschlichen Körpers, die Simulation seiner Bewegungen und Sinne sowie die Steuerung virtueller Menschen unter Berücksichtigung von Wahrnehmung und Emotionen.
Die hohe Interdisziplinarität der Thematik motivierte die Gründung des "Interdisziplinären Kompetenzzentrums Virtual Humans" an der Technischen Universität Chemnitz zum 01.04.2011. Das Kompetenzzentrum dient als Plattform der gemeinsamen Arbeit von Forschern unterschiedlicher Fachrichtungen an der Entwicklung virtueller Menschmodelle. Die besondere Zielstellung besteht dabei darin, die Anwendbarkeit der Modelle durch Integration möglichst vieler menschlicher Eigenschaften zu erweitern.
Das Kompetenzzentrum steht im Rahmen des Technologietransfers für die Firmen der Region zur Thematik der Virtuellen Menschmodelle und der Virtuellen Realität zur Verfügung.