Vergebene Preise
Seit 2018 hat die TU Chemnitz 4 Studiengänge ausgezeichnet und 25 Lehrende für ihre Lehre und ihr besonderes Engagement geehrt.
Data Science, M.Sc.
In diesem Masterstudiengang können die Studierenden durch die enge Verzahnung mit Unternehmen frühzeitig praktische Erfahrungen sammeln, wodurch eine wertvolle Verbindung zwischen Forschung und Wirtschaft geschaffen wird. Die Anerkennung dieses Studiengangs resultiert unter anderem aus der Einführung zahlreicher neuer Vorlesungen in den Bereichen „Data Science“ und „Machine Learning“. Den Studierenden steht für eigenständige Forschungsprojekte und Abschlussarbeiten eine erstklassige Computerausstattung zur Verfügung. Unterstützt wurde die Nominierung für den Lehrpreis durch ein äußerst positives Feedback der Studierenden, die die Begeisterung und das Engagement der Lehrenden sowie die gelungene Integration von Studierenden unterschiedlicher, nicht rein mathematischer Studiengänge hervorhoben. Mit dem Preisgeld soll ein Lernraum – also ein offener Computerraum – für Studierende geschaffen werden, der die Vernetzung innerhalb der Universität und in verschiedenen Anwendungen weiter fördert.
Kristin Kindermann-Güzel hat für ihr Seminar "Skills and Competencies in the English Primary Classroom" der Fachdidaktik Englisch im Rahmen des Projekts DigiLeG digitale Lernumgebungen entwickelt, die auch an Kooperationsschulen des Zentrum für LEhrerbildung (ZLB) erprobt wurden. Dazu gehört das Ganztagsangebot "Learn English with Digital Tools" für interessierte Schülerinnen und Schüler. Hier konnten die Studierenden zum einen den Einsatz digitaler Werkzeuge im Fremdsprachenunterricht erproben. Zum anderen konnten sie die von ihnen erstellten Unterrichtsverlaufspläne testen und Unterrichtserfahrungen sammeln. Ein weiteres Ziel war es, die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler beim Erwerb ihrer fremdsprachlichen Kompetenzen und beim Ausbau ihrer "Digital Literacy" zu unterstützen. Das Seminar "Skills and Competencies in the English Primary Classroom" gliederte sich in Präsenzveranstaltungen, Selbststudium sowie Unterrichtserprobungen mittels Co-Teaching und Hospitationen durch die Peers. Nach einer gemeinsamen Reflexion des Seminars wurden letzte Anpassungen an der Planung des Englischunterrichts von den Studierenden vorgenommen, um das Endergebnis als Prüfungsleistung präsentieren zu können.
Die Vorlesungen „Analysis I“ und „Analysis II“ wurden von Prof. Dr. Tino Ullrich neu konzipiert. Die Grundlagenlehrveranstaltungen richten sich an Studierende im ersten Studienjahr und haben zum Ziel, mathematische Kernkompetenzen zu vermitteln, auf die in weiterführenden Vorlesungen optimal aufgebaut werden kann. Praxisorientierte Gruppenlernphasen dienen einerseits der gemeinsamen Aneignung von mathematischem Fachwissen, andererseits aber auch der Entwicklung nützlicher Sozial- und Präsentationskompetenzen. Dabei werden traditionelle Lehrformen aus Tafelvorlesungen und Übungen mit modernen digitalen Angeboten und zeitgemäßen Programmierbeispielen kombiniert. Diese beinhalten Online-Aufgaben und interaktive Beispiele, die nahtlos an den Vorlesungsstoff anknüpfen und die Studierenden motivieren, ihr Wissen selbstständig zu vertiefen. Durch die Schaffung einer positiven und offenen Arbeitsatmosphäre wurde der Spagat zwischen exzellenter Lehre für die Studierenden und der Förderung hochbegabter Frühstudierender bewältigt. Sowohl dem Vorlesenden als auch den Übungsleitern (Dr. Martin Schäfer und Dr. Marcel Hansmann) ist durch den engen persönlichen Kontakt zu den Studierenden eine nahezu individuelle Betreuung gelungen. Das innovative Konzept bietet auch eine gute Lernumgebung für fachfremde oder MINT-Studierende. Ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorlesungen wurden für den diesjährigen „Tag der Mathematik“ gewonnen und konnten so ihre Erfahrungen aus dem ersten Studienjahr an interessierte Studienanfängerinnen und -anfänger weitergeben.
In den von Fabian Samad geleiteten Übungsgruppen an der Fakultät für Naturwissenschaften bearbeiten die Studierenden forschungsrelevante Problemstellungen, um eine wissenschaftliche Herangehensweise bei der Erarbeitung von Lösungen zu trainieren. Dabei werden auch allgemein als bekannt geltende Aussagen detailliert betrachtet und teils stringent bewiesen, was ein tieferes Verständnis physikalischer Zusammenhänge ermöglicht. Auf diese Weise können auch neue Erkenntnisse gewonnen werden, wie der von Samad publizierte Artikel „Determining the preferred directions of magnetisation in cubic crystals using symmetric polynomial inequalities“ zeigt, der aus einer Übungsaufgabe zur Magnetisierungsrichtung in kubischen Kristallen hervorgegangen ist. Dieses Beispiel ist ein Beleg dafür, dass nicht nur die Forschung für die Lehre fruchtbar ist, sondern auch die Lehre für die Forschung.
Tobias Heß erhielt diesen Lehrpreis für den Einsatz von Videos und Online-Diskussionsplattformen für die digitale Durchführung der praxisorientierten Übung „Klinische Ganganalyse“. Dafür diente insbesondere die Online-Plattform „BigBlueButton“ als gemeinsamer Kommunikationsraum. Zum Austausch der Lehrmaterialien kam OPAL zum Einsatz. Darüber hinaus ermöglichte der Einsatz von Open-Source-Software die Auswertung digitaler Datensätze verschiedener bewegungswissenschaftlicher Messgeräte und erleichterte die Zusammenarbeit der Kleingruppen. Um die Durchführung einer Ganganalyse mit Patientinnen und Patienten in einem Online-Format abzubilden, entwickelte Tobias Heß für jede Übungseinheit ein Video. So stellte er zum Beispiel die Anwendung verschiedener Messprotokolle, die Handhabung der Messgeräte und deren Dateninterpretation sowie die verschiedenen Stationen einer komplexen Ganganalyse mit Gelenk- und Muskelfunktionstests ausführlich im Video dar. Geführte Lehrvideos bieten den Vorteil, dass die Inhalte wiederholt angeschaut und pausiert werden können. Zur Überprüfung des Lernfortschritts integrierte Tobias Heß regelmäßige Übungsaufgaben in seinem Seminarablauf. Darüber hinaus bot er Online-Konsultationen unter anderem zur Datenanalyse an.
Mit der Konzeption des Tandem-Seminars „Das Buch der natürlichen Weisheit“ führten Dr. Sylvia Jurchen der TU Chemnitz und PD Dr. Silvan Wagner der Universität Bayreuth zwei eigenständige Seminare im Blended-Learning-Format universitätsübergreifend zusammen. Im Mittelpunkt standen die Fabeln des Buchs der natürlichen Weisheit von Ulrich von Pottenstein, eine deutsche Übertragung des lateinischen „Speculum Sapientiae“, die bislang noch nicht ediert wurde. Im Rahmen des Lehrprojekts sollten die Studierenden daher Transkriptionen einzelner Fabeln anfertigen, die wechselseitigen Bezüge analysieren, Forschung bibliographieren und die Fabeltexte interpretieren. Transkriptionen, Hinweise auf intertextuelle Verweise und bibliographische Daten wurden veröffentlicht. Nach dem Transkribieren einer Fabel, wofür die Studierenden beider Kurse über Etherpad, Zoom und Forum im Heimstudium in Echtzeit und asynchron zusammenarbeiten konnten, fanden jeweils Präsenzsitzungen statt, bei denen Vorläufer der jeweiligen Fabel erschlossen und ein historisches Verständnis der Kernbegriffe erarbeitet wurden. Die Ergebnisse wurden in Online-Sitzungen zusammengetragen und mündeten in einer gemeinsamen Interpretation der jeweiligen Fabel. Im Rahmen des Tandem-Seminars wurden auf diese Weise erstmalig neun Fabeltexte online ediert. Der so entstandene Forschungsbeitrag kann nun in weiteren, analogen Seminaren komplettiert werden.
* 2023 wurde der Sächsische Lehrpreis an Dr. Jurchen und Dr. Wagner verliehen.
Dr. Fabian Teichert hat durch seinen herausragenden Einsatz viele Vorlesungen, Übungen und Seminare für die Studiengänge Physik und Computational Science gestaltet, weiterentwickelt und neu aufgebaut. Beispielsweise hat er die Übungsaufgaben für die Vorlesung „Theoretische Physik I“ für die Lernplattform OPAL vollständig digitalisiert und parametrisiert und damit eine umfangreiche Aufgabensammlung mit variablen Parametern geschaffen, mit denen die Studierenden Aufgaben zum Selbststudium und zur Prüfungsvorbereitung effizient nutzen können. Dabei kombiniert er die theoretischen Grundlagen mit numerischen Methoden und implementiert mit den Studierenden im direkten Austausch kleine Computerprogramme, um die computergestützte moderne Physik nahezubringen und bereits einen Einblick in die Forschungsarbeit zu geben. Die Lehrveranstaltungen wurden von den Studierenden als sehr gut verständlich und nützlich bewertet. Für dieses umfassende Engagement wurde Dr. Teichert ausgezeichnet.
Christian Huber gelang im Rahmen eines SoTL-Projektes (Scholarship of Teaching and Learning) die innovative Verbindung von Forschung und Lehre. SoTL-Projekte eignen sich für Lehrende, die ein tieferes Verständnis für die Wirksamkeit ihrer didaktischen Interventionen und das Lernen der Studierenden entwickeln wollen. Huber beforschte im Sinne des SoTL seine eigene Lehre und kann die so gewonnenen Erkenntnisse zukünftigen Lehrentwicklungsprozessen zugrunde legen. Seine Lehre orientiert sich stark am „Shift from Teaching to Learning“, zudem folgt er dem Konzept des „Constructive Alignment“. Des Weiteren richtet er seine Lehre nach den Grundsätzen der „Principles for Responsible Management Education“ aus, um die nachhaltige Managementausbildung an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften zu fördern. Huber professionalisiert sich seit Beginn seiner Lehrtätigkeit an der TU Chemnitz und absolvierte erfolgreich das Zertifikatsprogramm des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen. Seine Lehrveranstaltungen wurden regelmäßig hervorragend evaluiert. Für dieses umfassende Engagement wurde Huber ausgezeichnet.
Human Movement Science, M.Sc.
Dieser Masterstudiengang ist „klein und sehr fein“ – dies stellten neben externen Gutachterinnen und Gutachtern im Rahmen des internen Akkreditierungsverfahrens auch universitäre Gremien für die Vergabe des studiengangbezogenen Lehrpreises fest. Die Auszeichnung des forschungs- und anwendungsnahen Studiengangs ergibt sich durch zahlreiche internationale Kooperationen, die den Studierenden Erfahrungen im Ausland ermöglichen sowie eine didaktisch vielfältige und disziplinübergreifende Konzeption. Die exzellente Ausstattung mit modernster Forschungstechnologie steht Studierenden für eigenständige Forschungstätigkeit in Projekten und Praktika zur Verfügung. Die Nominierung des Studiengangs für den Lehrpreis wurde durch ein sehr positives Votum der Studierenden unterstützt. Hervorgehoben wurden die Begeisterung und der engagierte Einsatz der Lehrenden. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Das Preisgeld soll verwendet werden für Marketingmaßnahmen zur Verbesserung der Wahrnehmung und Popularität des Studiengangs.
Dr. Daniel Pietschmann vom Institut für Medienforschung wurde für das Modul „Wissenschaftliche Praxis“ ausgezeichnet. Wissenschaftliches Arbeiten und Wissenschaftliches Schreiben zählen zu den Basiskompetenzen eines universitären Studiums. Mit den beiden Übungen für Studierende im ersten Studienjahr der Bachelorstudiengänge Medienkommunikation sowie Informatik und Kommunikationswissenschaften werden selbstgesteuertes Lernen mit Feedback und Diskussionen in Live-Veranstaltungen mittels BigBlueButton kombiniert. Alltagsnahe Beispiele und Übungen bereiten erste eigene wissenschaftliche Arbeiten praxisnah vor. Über einen digitalen OPAL-Raum werden Zeitplan, erforderliche Leistungen sowie Links auf die Literatur und Exkursmaterial zur Verfügung gestellt. Das Kursforum ermöglicht einen einfachen Austausch untereinander. Das Lernmaterial ist um individuelle Aufgaben zur Selbstkontrolle und um mit anderen Studierenden geteilte Aufgaben konstruiert. Bei den geteilten Aufgaben geben sich die Studierenden untereinander in anonymen Peer-Reviews Feedback, bevor die Aufgaben live besprochen werden. Ergänzend kommen Multiple-Choice-Selbsttests am Ende von Lerneinheiten und Musterlösungen für die Aufgaben zum Einsatz. Für jede Lerneinheit stehen mehrere kurze Videos über Videocampus Sachsen bzw. als Download-Video und PDF über OPAL zur Verfügung.
Für das Konzept „Arbeitswissenschaftlich innovativ – digitale Tools zur Lerner:innenzentrierten Gestaltung universitärer Lehre“ der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement wurden Prof. Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann sowie Dr. Kerstin Börner und Aline Lohse ausgezeichnet. Sie konzipierten einen digitalen Lehr-Lernraum für die Grundlagenvorlesung der Professur, der von Studierenden aus bis zu 30 verschiedenen Studiengängen besucht wird. Das Konzept ermöglicht die themenadäquate Begleitung der Studierenden vom Basiswissen bis zur Anwendungsfähigkeit: Methoden- und Fachwissen wird digital-gestützt reflektiert und komplexe Übungsaufgaben praxisorientiert angewendet. Dies gelingt durch den Einsatz von visuellen, audio-visuellen, auditiven, interaktiven, synchronen und asynchronen Lehr-Lernmaterialien, wobei für jede Lehreinheit interaktive Web Based Trainings, klassische Skripte sowie Selbsttests zur Verfügung stehen. Insbesondere die „Expert:innen-Tutorials“ mit Musterlösungen, die eigenproduzierten Interviews mit Expertinnen und Experten für Einblicke in die unternehmerische Praxis sowie die professoralen Podcasts mit Bezug zur Berufspraxis zeigen das herausragende Engagement. Die konzeptionelle Vielfalt der Lehr-Lernmaterialien ermöglicht die individuelle Auseinandersetzung der Studierenden mit den Lehrinhalten, persönliche Lernwege und eine optimale Vorbereitung auf die digitale Online-Klausur.
Für das Lehrkonzept „Mathematische Grundlagen von Big Data Analystics“ wurden Prof. Dr. Vladimir Shikhman und David Müller, Professur Wirtschaftsmathematik, ausgezeichnet. Besonders gewürdigt wurde, dass es sich bei Big Data Analytics um ein neues Lehrfach handelt. In der Vorlesung und der Übung für die Masterstudiengänge Finance und Business Intelligence & Analytics der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sowie der Masterstudiengänge Data Science und Mathematik an der Fakultät für Mathematik entwickeln die Studierende fundiertes Wissen über mathematische Grundlagen von Big Data Analytics. Die Inhalte wurden so strukturiert, dass jeweils ein Kapitel eine andere Technik aus Big Data Analytics präsentiert, nämlich über Ranking, Online-Lernen, Empfehlungssysteme, Klassifikation, Clustering, Regression, Neuronale Netze und Entscheidungsbäume. Ökonomische Anwendungen mit Big Data Bezug werden mathematisch präzise aufbereitet. Das sind u. a. Markentreue, Portfolioselektion, Kreditprüfung, Qualitätskontrolle, Kundensegmentierung und Asset Pricing. Interdisziplinäre Anwendungen werden ebenfalls erläutert, zum Beispiel DNA-Sequenzierung, Themenextraktion, Community-Erkennung, komprimierte Signalerfassung, Spam-Filterung und Schach-Engines. Durch die Veröffentlichung in einem Lehrbuch wurde so ein interdisziplinärer Themenkanon für Big Data Analytics geschaffen, ergänzt durch aufwändig ausgearbeitete Motivationsbeispiele und Fallstudien. Man orientiert sich dabei an einem Ausgangsproblem, für welches fachspezifische Lösungen entwickelt werden. Die spätere berufliche Auseinandersetzung mit konkreten Problemen wird so vorbereitet. Das Lehrveranstaltungsangebot wird ergänzt durch 15-minütige Podcasts.
Dr. Freddy Sichting von der Professur Bewegungswissenschaften wurde für sein vielfältiges Engagement in der Lehre und die gelungene Verbindung von Forschung und Lehre ausgezeichnet. Zum Portfolio von Sichting gehören Vorlesungen, Seminare und Übungen in synchroner und interaktiver sowie asynchroner Form in deutscher und englischer Sprache. Er nutzt verschiedene Lehrmethoden und setzt Online-Videos, Live-Feedback-Systeme sowie Skripte, Motivationsfragen und aktive Pausen ein. Die Aufzeichnung zu seinen Lehrveranstaltungen ermöglicht den Studierenden eine individuelle Nachbereitung. Er betreute zahlreiche Projekt-, Praktikums- und Abschlussarbeiten. Gerade in Projekt- und Abschlussarbeiten gelingt die Verknüpfung von Forschung und Lehre, aber auch in Lehrveranstaltungen integriert der Nachwuchswissenschaftler die Ergebnisse seiner eigenen Forschung. Sichting zeichnet sich durch eine ausgeprägte Begeisterung für sein Fachgebiet aus und vermag diese an Studierende weiterzugeben. Seine Lehrveranstaltungen wurden regelmäßig hervorragend evaluiert.
Philipp Wabnitz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Montage- und Handhabungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau, erhielt für seine Bewerbung den „Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien“. Gewürdigt wird damit seine Entwicklung eines digitalen Übungs-Lehrkonzeptes für die Lehrveranstaltung „Montage- und Handhabetechnik/Robotik“, von der Studierende mehrerer Master-Studiengänge profitieren. Zudem hat Wabnitz Wissensinhalte im stark nachgefragten LiT.Webinar ,,Ad hoc Lehrdigitalisierung - Ein Einblick in Praxisbeispiele mit OPAL und ONYX" an viele Interessierte weitergegeben. Durch diesen Transfer in weitere Lehrveranstaltungen der TUC konnten auch andere Lehrende und Studierende von der gelungenen Kombination vieler digitaler Werkzeuge profitieren, welche die Vermittlung, die Anwendung und das Prüfen von Inhalten und Kompetenzen verbinden.
Prof. Dr. Dagmar Gesmann-Nuissl, Inhaberin der Professur Privatrecht und Recht des geistigen Eigentums (Jura II) an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, wurde für ihr Konzept des Online-Seminars „Arbeitsrecht und Mediation“ausgezeichnet. Das auf OPAL stattfindende Online-Seminar richtet sich an Studierende unterschiedlicher Studienrichtungen der TU Chemnitz, die sich für ein praxisnahes Arbeits- und Arbeitsorganisationsrecht interessieren. Es besticht durch seine vorbildliche Verknüpfung unterschiedlicher Lerninhalte und -methoden sowie der gleichzeitigen maximalen Flexibilität in der Bearbeitung einer arbeitsrechtlichen Problemstellung durch die Studierenden und ist eine gelungene Bereicherung der rechtswissenschaftlichen Lehre. Das Konzept der kooperativen Kontroverse fördert durch den Aufbau von Konflikt (Recht) und anschließender Lösung (Mediation) den wissenschaftlichen Diskurs und den Transfer in die Praxis.
Franziska Schreiter, ehemalige Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Lehrerbildung,erhielt für die Entwicklung und Umsetzung des Lehrkonzepts für das Seminar „Gemeinsamer Unterricht - Vielfalt leben“ im Studiengang Lehramt an Grundschulen einen Lehrpreis. Dieses Seminar zeichnet sich insbesondere durch seine weit gefasste Herangehensweise an das Thema Inklusion aus. Das Konzept der „reflexiven Inklusion“ nimmt entsprechend Differenzkategorien wie Geschlecht, Ethnizität oder Milieu ebenso in den Blick wie Behinderung – und zwar systematisch, nicht hierarchisiert und intersektional. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang vor allem der Einbezug sexueller Bildung, was auch die Thematisierung von sexualisierter Gewalt in der Schule beinhaltet. Das Seminar verbindet innovative Lehrformen und bringt Studierenden ein Thema hoher sozialpolitischer Relevanz in besonderer Art und Weise näher.
Lehramt an Grundschulen, Staatsexamen
Geehrt wurde der im Wintersemester 2013/2014 eingeführte Studiengang am Zentrum für Lehrerbildung. Die Studierenden geben dem Studiengang immer wieder ein positives Votum, was u. a. auch an der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung durch die Studiengangbefragung, durch eine vorbildliche Umsetzung der Lehrveranstaltungsevaluation und durch einen hohen Praxisbezug in der Lehre erreicht wird. Der Preis soll für die Durchführung eines Studientages zur politischen Bildung verwendet werden.
Dr. Stefan Heinrich, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter von der Professur Montage- und Handhabungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau, erhielt den „Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien“. Gewürdigt wird die „Einführung eines umfassenden Blended-Learning-Konzeptes in der Lehre“, von der ca. 50 Studierende verschiedener Studiengänge profitieren. Mit der Weiterentwicklung der Lehr-Lernmaterialien (Corporate-Lehr-Design, tlw. animierte Arbeitsblätter) und der Halbierung des Foliensatzes sowie der Kombination von Präsenzzeiten und digitalen Selbsttest erhalten die Studierenden jeweils Rückmeldung zu den Testaufgaben. Diese individualisierte Wissensvermittlung führte bei gleichbleibender Prüfungsanforderung zu einer Verbesserung des Notenschnittes und belegt den Lernerfolg der Studierenden.
Claas Pollmanns, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Sozialpsychologie an der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, wurde für die Entwicklung und Umsetzung des Lehrkonzepts für den Kurs „Radikalisierung, Extremismus und Terrorismus“ im Bachelorstudiengang Psychologie ausgezeichnet. Der Kurs verbindet innovative Lehrformen und bringt Studierenden ein Thema höchster gesellschaftlicher Relevanz in besonderer Art und Weise näher.
Sensorik und kognitive Psychologie, B.Sc.
Der im Wintersemester 2009/2010 eingeführte Bachelorstudiengang an der Fakultät für Naturwissenschaften wurde 2018 geehrt. Er repräsentiert beispielhaft das interdisziplinäre Profil der TU Chemnitz sowie den Schwerpunkt „Mensch und Technik". Diese Profilierung wird durch drei fachlich passende Neuberufungen und die Einrichtung des „Zentrums für Sensorik und Kognition" flankiert. Die Studierenden belegen Veranstaltungen aus sechs Fakultäten. Das Besondere ist, dass die Studieninhalte nicht unverbunden nebeneinander stehen, sondern ganz gezielt und aktiv miteinander verknüpft werden. Mit diesem interdisziplinären Profil haben die Absolventinnen und Absolventen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt, da sie das Wissen aus verschiedenen Fachrichtungen in sich vereinen. Der Preis soll für die Ausgestaltung einer Alumni-Konferenz des Studienganges verwendet werden.
Prof. Dr. Daniel Potts, Dr. Ralf Hielscher, Dr. Franziska Nestler und Michael Quellmalz von der Fakultät für Mathematik erhielten für ihr E-Learning-Konzept in der Mathematik-Ausbildung den Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien. Mit diesem Lehrkonzept wird das eigenständige und kontinuierliche Lernen der Studierenden bei zeitlicher und örtlicher Flexibilität durch die Kombination von Online-Tools und Präsenzübungen unterstützt. Das Angebot ist fakultätsübergreifend angelegt und kommt Studierenden verschiedener Studiengänge an der TU Chemnitz zugute. Ein sachsenweiter Aufgabenpool wurde von den Preisträgern initiiert und wird in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen weiterentwickelt.
Der „Lehrpreis für innovative Lehre“ ging an Prof. Dr. Ulrich T. Schwarz von der Fakultät für Naturwissenschaften für das Modul „Physik und Sensorik“ des Masterstudienganges „Sensorik und kognitive Psychologie“. In dem Modul werden für und durch die Studierenden technisch-naturwissenschaftliche Inhalte mit Anwendungen aus den Bereichen Biomedizin und Kognitionsforschung verknüpft – und zwar nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch und alltagsnah. So bauen die Studierenden einen eigenen Sensor für eine konkrete Anwendung. Das Konzept reagiert dabei auf die Heterogenität der Studierenden bezogen auf Vorwissen, Interessen und Vorstellungen zum Berufsfeld. Die Studierenden bearbeiten die gesamte Wirkungskette von der Konzeption über die Implementierung bis zur Vermarktung. Dies ermöglicht eine neue Sichtweise auf die praktische Bedeutung des Gelernten. Mit dem Modul wird die insgesamt hohe Interdisziplinarität des Studienganges exemplarisch umgesetzt und zugleich werden digitale Kompetenzen gefördert, u. a. bei der Realisierung der Hard- und Software des Sensorkonzeptes und bei der Programmierung von Mikrokontrollern.
Die Nachwuchswissenschaftlerin Aline Lohse von der Fakultät für Maschinenbau erhielt für das Lehr-Lern-Projekt „INNO Design – Ingenieure und Holzgestalter“ den Lehrpreis für hochschulübergreifende und interdisziplinäre Lehre. In der Lehrveranstaltung entwickeln angehende Ingenieure und Ingenieurinnen der TU Chemnitz mittels nutzerorientierter Entwicklung Video-Tutorials zu Kreativtechniken für zukünftige Holzgestalter der Westsächsischen Hochschule Zwickau, die in Schneeberg ausgebildet werden. Durch die Anwendungsorientierung können die Studierenden neben ihren fachlichen insbesondere ihre überfachlichen Kompetenzen weiterentwickeln. Dazu zählen der Umgang mit Nicht-Routinen und Kunden, Teamfähigkeit, Problemlösekompetenz sowie Selbstorganisation.