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Professur Fabrikplanung und Intralogistik
- abgeschlossene Projekte
Professur Fabrikplanung und Intralogistik 
Mitarbeitende an der Professur, rechts das Logo der Professur

retroTEX - Retrofit für die digitale Prozesskette in der sächsischen Textilindustrie

  • Förderung: Das Forschungsprojekt wurde von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) gefördert und mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
  • Forschungs- und Entwicklungspartner: Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)

Problemstellung

Durch Industrie 4.0 und der fortschreitenden Digitalisierung sind Unternehmensprozesse von weitreichenden Veränderungen betroffen. Während große Firmen und Konzerne Vorreiterpositionen in der Digitalisierung potenziell einnehmen können, stellt der Wandel vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) vor große Herausforderungen. Zudem finden in den bereits existierenden Ansätzen der Digitalisierung Themen wie kurzfristige Planungshorizonte, Diversität von Ausrüstungsgegenständen und vor allem ältere Bestandsanlagen weniger Berücksichtigung. Diese sind jedoch charakteristisch für KMU. Gerade in der Textilindustrie gibt es vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, deren Produktion von kurzfristigen Planungshorizonten und spontanen Nachfrageänderungen betroffen ist. Weitere bestimmende Faktoren sind ein heterogener Maschinenpark, Auftragsintransparenz und geringes Wissensmanagement. Häufig fehlt jedoch das notwendige Kapital, um kostenintensive Veränderungen in Richtung der Industrie 4.0 zu tätigen und die genannten Themen anzugehen. An diesem Punkt setzt Retrofit an. Das Forschungsprojekt retroTEX konzentriert sich dabei auf einen der traditionsreichsten sächsischen Industriezweige, die Textilindustrie.

Angestrebte Projektergebnisse

Im Forschungsprojekt retroTEX wurde untersucht, wie Retrofitmaßnahmen entlang der textilen Prozesskette umgesetzt werden können, um die Textilindustrie im Zeitalter der Digitalisierung zu unterstützen. Vor allem ältere Bestandsanlagen sollten durch Retrofit kostengünstig und damit KMU-tauglich zur kontextadaptiven Interaktion befähigt werden. In Zusammenarbeit mit dem Projektpartner STFI und der Hilfe assoziierter Partner der Textilbranche sollten die unterschiedlichen Voraussetzungen für eine Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Fadenherstellung bis zur Veredelung, analysiert und bewertet werden. Ziel war es, die unterschiedlichen Anforderung der Textilunternehmen zu ermitteln und daraus ein modulares Lösungskonzept für die Datenerfassung, -übertragung, -speicherung und -nutzung unter besonderer Berücksichtigung der vorhandenen technischen Infrastruktur zu erstellen. Die Ergebnisse des Projektes flossen unter anderem in einen Handlungsleitfaden ein und zeigten individuell für die speziellen Problemstellungen der Textilfirmen entsprechende Lösungsmöglichkeiten auf.

Retrofit-Demonstratoren einer Umspulmaschine (links) und eines Fadenzugkraftsensors an einer Webmaschine (rechts)

Retrofit-Demonstratoren einer Umspulmaschine (links) und eines Fadenzugkraftsensors an einer Webmaschine (rechts) aus dem Versuchsfeld des Sächsischen Textilforschungsinstitutes e.V. Chemnitz (Foto: Franziska Baumgärtel, TU Chemnitz)