Projektinformationen
Titel des Projektes: | Wirkstellennahe Erfassung und Regelung der Amplitude bei der ultraschallschwingungsüberlagerten Drehbearbeitung zur gezielten und hocheffizienten Oberflächenmikrostrukturierung |
Laufzeit: | 01/2023 – 06/2025 |
Förderprogramm: | Sachbeihilfe |
Projektträger: | Deutsche Forschungsgemeinschaft |
Projektleiter: | Prof. Dr.-Ing. Andreas Schubert |
Mitarbeiter: | |
Projektpartner: | Professur Adaptronik und Funktionsleichtbau in der Produktion (TU Chemnitz) |
Zusammenfassung: | Durch steigende Anforderungen an Leistung und Funktionalität technischer Systeme rücken die Oberflächeneigenschaften verstärkt in den Fokus. Ein besonders hohes Potenzial zur Verbesserung der Funktionseigenschaften, wie z. B. eine Gleitreibungsreduzierung, bieten mikrostrukturierte Oberflächen. Die Mikrostrukturierung wird bisher i. d. R. durch ein zusätzliches Verfahren, oftmals das Laserstrahlabtragen, realisiert. Diese Vorgehensweise ist jedoch mit längeren Prozessketten und hohen Kosten verbunden. Daher wird angestrebt, die Mikrostrukturierung unmittelbar in die spanende Endbearbeitung zu integrieren. Ein hocheffizientes Verfahren ist die Drehbearbeitung mit einer Ultraschallschwingungsüberlagerung in Richtung der Passivkraft. Dabei können mehr als 20.000 Mikrostrukturen pro Sekunde unmittelbar im Endbearbeitungsprozess erzeugt werden. Wesentliche Fragestellungen bzgl. der Ausbildung der Mikrostrukturen sowie der Systemregelung sind aber noch offen. Ziel des Forschungsvorhabens ist daher die Erlangung eines vertieften Verständnisses wesentlicher Wirkzusammenhänge beim Drehen mit einer Ultraschallschwingungsüberlagerung in Richtung der Passivkraft. Der Fokus liegt dabei auf der Regelung des Ultraschallschwingsystems sowie den prozessparameter-, werkstoff- und werkzeuggeometrieabhängigen Vorgängen in der Scherzone einschließlich der daraus resultierenden Feingestalt der mikrostrukturierten Oberfläche. Eine wirkstellennahe Erfassung mechanischer Kenngrößen des Ultraschallwandlers anstelle elektrischer Parameter soll maßgeblich zu einer höheren Genauigkeit der Amplitudenregelung von Ultraschallschwingsystemen beitragen. Für die Forschungsaufgabe wird ein spezieller Wandler mit wechselbaren Sonotroden entworfen, welcher durch integrierte Sensorik eine präzise Einstellung der Amplitude ermöglichen soll. Zur Bestimmung der notwendigen Prozessparameter für die Mikrostrukturierung erfolgen einerseits Modellversuche unter Berücksichtigung der Spanbildung. Andererseits wird die Oberflächenauslegung durch kinematische Simulationen unterstützt. Für die experimentellen Untersuchungen wird ein Bronzewerkstoff verwendet. Die während der Untersuchungen aus den Sensoren erhaltenen Messdaten werden zusammen mit den Ergebnissen der geometrischen Analyse der mikrostrukturierten Oberflächen und der erzeugten Späne ausgewertet. Zudem soll eine Regelung unter Nutzung der werkzeugnahen Sensorik aufgebaut werden, wodurch Aussagen zur Eignung mechanischer Messgrößen als Eingangssignale für eine Regelung getroffen werden können. |