Springe zum Hauptinhalt
Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik
Newsblog-Beitrag

Ausgezeichnet – Bachelorarbeit wird mit Nachwuchsförderpreis der DGO gewürdigt


Seit 30 Jahren zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Oberflächentechnik aus. So auch im Jahr 2021, wenngleich ohne den sonst üblichen feierlichen Rahmen. In diesem Jahr erhält Luisa Schottstedt, eine Studentin der TU Chemnitz im Studiengang Medical Engineering, für ihre Bachelorarbeit über galvanisch abgeschiedene Eisen-Basisschichten in der Medizintechnik den DGO-Nachwuchspreis.

Die Arbeit mit dem Titel „Qualifizierung galvanisch abgeschiedener Eisen-Basisschichten als Hartchromersatz in der Medizintechnik" wurde im Dezember 2020 an der Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik mit der Note sehr gut abgeschlossen. Auf Grundlage eines BMWi-geförderten Vorhabens zeigen Forschungsarbeiten, dass es sinnvoll und technisch machbar ist, alternative Schichten und Legierungen aus REACH-konformen Elektrolyten zu entwickeln und zu qualifizieren. Ziel der prämierten Arbeit war es, eine galvanische Schichtabscheidung aus dem System FeCrNi zu entwickeln, die mithilfe eines REACH gemäßen Elektrolytsystems nach dem Vorbild hochlegierter Stähle das breite Spektrum der Eigenschaften von Hartchromschichten weitgehend abdeckt.

Als Studentin im Studiengang Medical Engineering hat Luisa Schottstedt den Fokus der Arbeit auf Anwendungen in der Medizintechnik gelegt. Dort werden typischerweise viele Anwendungsfelder mit hartverchromten Werkstoffen bedient. Aus einem Chrom(lll)-Glycin-Elektrolyten wurden dazu FeCrNi-Schichten elektrochemisch abgeschieden und besondere Erkenntnisse aus der Beeinflussung der resultierenden Schichteigenschaften durch den Einsatz von Gleich- und Pulsstrom, verschiedenen Elektrolytzusammensetzungen, sowie gezielt beeinflusster Komplexbildung im Elektrolyten erhalten. So ist es gelungen, dicke FeCrNi-Schichten (> 10 µm) aus REACH-konformen Chrom(lll)-Glycin-Elektrolyten mittels Gleich- und Pulsstrom herzustellen, die vergleichbare Eigenschaften wie ein FeCrNi-Stahl aufweisen. Die erzeugten Schichten sind noch nicht verschleißbeständig genug, um die Qualität von Hartchrom zu erreichen. Allerdings übertreffen die Schichthärten die Werte von CrNi-Stählen ohne Wärmebehandlung, was als großer Erfolg zu werten ist. Orientierende Tests zur Abrasionsverschleißbeständigkeit zeigen gleichwertige Ergebnisse mit Stählen dieser Zusammensetzung. Der dabei erzielte Erkenntnisgewinn stellt eine deutliche Erweiterung des bisherigen Wissens über die Prozesse der galvanischen Abscheidung aus Chrom(lll)-basierten Elektrolyten dar.

Das betreuende Team der Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik freut sich mit der würdigen Nachwuchswissenschaftlerin über die Auszeichnung mit dem DGO Nachwuchspreises und wünscht Luisa Schottstedt viel Erfolg im Masterstudium.

 

Bild: Vor dem institutseigenen "Stein der Weisen" überreicht Prof. Lampke den DGO-Nachwuchspreis 2021 an Luisa Schottstedt


2.12.2021 – Studierende der Professur ( )