Promotionsprojekt Chemnitz postkolonial – Fragmente nicht erzählter Geschichte(n) (Stephan Schurig, M.Sc.)
Im Promotionsprojekt Chemnitz postkolonial – Fragmente nicht erzählter Geschichte(n) werden sowohl die historischen kolonialen Verknüpfungen der Stadt bzw. Region um Chemnitz als auch die postkolonialen Kontinuitäten untersucht. Die lokalen und regionalen Spezifika im (post-)kolonialen Sachsen werden ausgehend von konkreten historischen Phänomenen wie dem Kolonialwaren(-handel), den Kolonialbewegungen in Form von Vereinen oder sog. Menschenzoos (Kolonialität vor Ort), aber auch anhand von symbolischen Repräsentationen und Diskursen durch Exotisierung, Primitivisierung, Othering und Rassifizierung globalhistorisch eingeordnet. Mithilfe einer postkolonial informierten Perspektive stehen Analysen kolonial(rassistisch)er Kontinuitäten bzw. antikolonialer/antirassistischer Widerständigkeiten gegenwärtiger sozio-kultureller Phänomene, wie z.B. die Konstruktion des ‚Eigenen‘ und des ‚Fremden‘ oder stadt- und erinnerungspolitische sowie emanzipatorische Bestrebungen, im Vordergrund des Projekt. Da es der lokalhistorischen Forschung bisher an einer systematischen Auseinandersetzung der Chemnitzer Stadtgeschichte mit den Verflechtungen deutscher bzw. globaler Kolonialgeschichte mangelt, versucht das Promotionsvorhaben mithilfe von explorativen Methoden (z.B. Auswertung von Dokumenten und Archivalien aus Archiven, Kartographierungen) eine Grundlage für die Aufarbeitung dieses Forschungsdesiderats zu schaffen und damit auch einen Theorie-Praxis-Transfer für zivilgesellschaftliche Erinnerungsarbeit zu leisten.
Bei Fragen, Hinweisen und Anregungen können Sie den Promovenden via E-Mail kontaktieren: kolonialgeschichte@…
Einen kleinen Einblick bietet folgende weiterführende Links (Stand Mai 2022):
- Überblick zu Lehrforschungsseminaren zum Thema Chemnitz postkolonial
- Blog „Umkämpfte Geographien“ (Ergebnisse aus dem Lehrforschungsseminar im Sommersemester 2019)