Das Projekt
Als der spanische Diktator Francisco Franco am 20. November 1975 starb, hinterließ er ein Land, dessen Zukunftspläne von ihm selbst klar gezeichnet waren – und zwar ganz im Sinne der politischen Kontinuität. Doch die Geschichte hat sich anders entwickelt. Das Land demokratisierte sich in einem eigentümlichen Prozess, in dem sich die politischen Eliten des Altfranquismus mit den demokratischen Kräften, die aus Exil und Untergrund hervorkamen, die Macht teilten.
Dieser Prozess wurde lange wegen seines vermeintlich friedlichen und inklusiven Charakters als Beispiel für eine demokratische Transition angesehen. Heute jedoch weisen kritische Stimmen auf den hohen Preis der spanischen Transition hin. Geschützt durch das Amnestie-Gesetz von 1977 wurde der Franquismus bis heute unzureichend aufgearbeitet, seine Opfer weder rehabilitiert noch aus den Massengräbern exhumiert. Es sind vor allem Bürgerinitiativen, die sich seit vielen Jahrzehnten um eine Umdeutung der Geschichte bemühen. Doch das Erbe der franquistischen Erinnerungskulturen ist immer noch vielerorts präsent.