Chemnitz geschichtet I | Chemnitz in Layers I: Soundscapes of Europe (Idee und Konzept: E. Fricke)
Das Projekt „Chemnitz in Layers I: Soundscapes of Europe“ besteht aus zwei Teilprojekten, die Chancen und Risiken der gegenwärtigen Automatisierung geistiger und kreativer Arbeit reflektieren und deren Ergebnisse auf einer medienkünstlerischen Website dokumentiert und zu Schichtungen beliebiger Komplexität „komponiert“ werden können (Soundscapes of Europe). Es wird als Kulturhauptstadtprojekt von der TU Chemnitz im Rahmen von TUCculture2025 mit 5.000 Euro gefördert. Link zu weiteren TUCculture-Projekten: https://www.tu-chemnitz.de/tu/tucculture2025/projects.html?filter=current
- "Soundscapes of Europe: Babelmanufaktur“ (2025) basierend auf der Sprachkomposition „Babel 1“ (1998) von E. Fricke mit ChatGPT4o-unterstützter Partiturherstellung und KI-Interpretengenerierung für alle europäischen Sprachen (Mitarbeiter: M. Paolucci, T. Freye, F. Eckenfels).
- „Soundscapes of Europe: Babel 1-n“ (1998/2025, Sprachkompositionen von E. Fricke). Konzerte und Konzertinstallationen mit menschlichen und KI-Interpreten als Ergebnis der Babelmanufaktur.
Link zu Konzertvideoausschnitt von „Babel 1“ (1998/2006) für drei Sprecherinnen im Rahmen des Musikerinnen-Festivals „Wie es ihr gefällt“, 2006 in Berlin, Kulturbrauerei (mit Delia Angiolini, Ellen Fricke und Natalia Pschenitschnikowa):
https://videocampus.sachsen.de/
Link zu Audiomitschnitt (13 min, Gesamtversion mit Irina Dubrovskaja, Ellen Fricke und Céline Rimek), 25. Mai 2008, 19.00 Uhr, Ballhaus Naunyn, Berlin: Im Rahmen der Konzerte zum zwanzigjährigen Bestehen des Ensemble Zwischentöne:
https://videocampus.sachsen.de/
25. Mai 2008, 19.00 Uhr, Ballhaus Naunyn, Berlin: Im Rahmen der Konzerte zum zwanzigjährigen Bestehen des Ensemble Zwischentöne: Aufführung von Babel 1 (mit Irina Dubrovskaja, Ellen Fricke und Céline Rimek) und Vortrag von Ellen Fricke mit dem Titel Die Sprache im Sprechen hören. Konzertprospekt.
Auszug aus dem Programmheft:
„Gleichgültig, ob es sich um französische oder skandinavische Kinder handelt, um englische oder slawische, um indianische oder deutsche, […] jede aufmerksame Beschreibung bestätigt uns immer wieder die merkwürdige Tatsache, daß für eine Reihe der lautlichen Erwerbungen die relative Zeitfolge überall und stets die gleiche bleibt.“, so der Linguist Roman Jakobson in seinem Buch „Kindersprache, Aphasie und allgemeine Lautgesetze“. In drei Sprachen durchlaufen eine Italienerin, eine Russin und eine Deutsche in der Sprachkomposition Babel 1 ihren Lauterwerb rückwärts bis zur frühesten Kindheit und konvergieren in Klängen, die auf ein anderes, ein Musikalisches hindeuten.
Pressestimmen
„Faszinierend wie man Wissenschaft und Entertainment durch die Freiheit der Kunst miteinander ins Spiel bringen kann.“
Margarete Zander, Deutschlandfunk, Atelier neuer Musik, 6. Januar 2007
„[...] überzeugten die Stücke von Orm Finnendahl und Ellen Fricke durch ihren konzeptionellen Witz.“
Martin Wilkening, Der Tagesspiegel, 1. Juni 1998

Grundidee von „Babel 1-n“ (Fricke, 2025):
Die Grundidee von „Babel 1“ (1998) mit menschlichen Interpreten ist: die Sprache im Sprechen hören. Das Stück wurde mit unterschiedlichen Sprachen und Sprecherinnen zu zahlreichen internationalen Festivals Neuer Musik eingeladen (z.B. Festival of Vision – Berlin in Hongkong, 2000) und fand auch mediale Resonanz (www.ellenfricke.de).
Die neue Grundidee für Konzertinstallationen mit KI-Interpreten (ChatGPT4o-Voice-Handy, Tablet) in “Babel 1-n” ist: das Sprachmodell (und seine Grenzen) im Sprechen hören. Während bei den menschlichen Interpreten die drei Sprachen bei konstanter Intonationsstruktur konvergieren, laufen bei KI-Interpreten Satzmelodie und Rhythmus zunehmend auseinander, da anders als bei menschlichen Interpreten ein zweistimmiges musikalisches Denken fehlt. Dieses Auseinanderdriften ist nach ersten Erkundungen eine klanglich und kompositorisch tragfähige Kernidee, die über den ersten, sich schnell verbrauchenden Eindruck eines sprechenden KI-Interpreten hinausgeht und eine Gegenüberstellung ästhetisch erst rechtfertigt.
Kontakt: Prof. Dr. Ellen Fricke (Philosophische Fakultät in Kooperation mit MeTech), +49 371 531-32895, ellen.fricke@…