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Vokationomie / Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Moderne der Tradition
Vokationomie / Berufs- und Wirtschaftspädagogik 

Moderne der Tradition

In der Reihe Moderne der Tradition werden in Zusammenarbeit mit Hans-Carl Jongebloed (CAU Kiel) Monographien zu bildungstheoretischen Fragestellungen veröffentlicht. Aktuelle Forschungen aus Promotionen und Habilitationen finden in dieser Reihe Berücksichtigung.
Bei Anfragen, Hinweisen und Rückfragen werden Sie sich an bwp@phil.tu-chemnitz.de.

 

H.-C. Jongebloed (Hrsg.)

Band 1: Wirtschaftspädagogik als Wissenschaft und Praxis

Wirtschaftspädagogik als wissenschaftliche Disziplin und als praktischer Vollzug von Lehre reicht in ihren Anfängen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Wirklich durchgesetzt hat sich die Wirtschaftspädagogik als ein universitäres Fach mit eigenen Lehrstühlen aber erst nach dem 2. Weltkrieg. Die Frage, was nun wirklich Gegenstand dieses Faches ist, Wirtschaft oder Pädagogik, wurde lange Zeit mit einer klaren Entscheidung für die eine oder die andere Disziplin beantwortet. Die Idee, die Kraft der Wirtschaftspädagogik gerade aus ihrem Verhältnis zu Wirtschaft und Pädagogik heraus zu definieren ist deshalb neu.
Das Nachdenken über Verhätnisse als Struktur, angeregt durch den Diskurs über Verhältnisse in den Naturwissenschaften, speziell der Quantenphysik, hat deren weitreichende Erklärungskraft auch im Bereich des pädagogischen Erkenntnisinteresses aufzudecken vermocht. Als eine wesentliche Konfiguration verdeutlicht sich dabei das Phänomen der »Komplementarität«, dem bestimmenden Verhältnis für diesen Band.

Restexemplare bei den Reihenherausgebern

 

V. Bank

Band 2: Von der Organisationsentwicklung zum »systematischen Change Management«

Anliegen der Organisationsentwicklung ist eine Versöhnung der konfliktären Ziele »Ökonomität« und Humanität. – Seit Mitte der neunziger Jahre ist in der öffentlichen Debatte, in der BWL, in der Psychologie und vor allem in der Schulforschung unter dem Stichwort »Schulentwicklung« eine Renaissance bei diesem Thema festzustellen.
Da der Begriff Organisationsentwicklung einseitig methodisch vorbelastet ist, wird dem Begriff des »Change Managements« der Vorzug gegeben. Auf dieser begrifflichen Grundlage und einer theoretischen Rückbindung an die Systemtheorie wird ein Konzept erarbeitet, das es ermöglicht, »systemisches Change Management« als umfassendes theoretisches Modell für die dynamische Entwicklung von sozialen Systemen zu entwerfen. Dies beinhaltet eine dezidiert berufs- und wirtschaftspädagogische Position, von der aus u. a. organisationstheoretische, betriebswirtschaftliche, systemtheoretische, psychologische, soziologische und vor allem auch didaktische Erkenntnisse transdisziplinär einbezogen werden.

vergriffen - Restexemplare beim Autor

 

T. Retzmann

Band 3: Didaktik der berufsmoralischen Bildung in Wirtschaft und Verwaltung

Die Entwicklung moderner Konzeptionen der Wirtschafts- und Unternehmensethik wie auch die beachtenswerten Anstrengungen in den Unternehmen haben bislang kaum mehr als erste Spuren in der kaufmännischen Berufsbildung hinterlassen. Eine systematische Integration wirtschaftsethischer Problemstellungen in das kaufmännische Curriculum steht bis dato aus. Dies, obwohl im zurückliegenden Jahrzehnt die Notwendigkeit der schulischen Wertebildung oder gar der Werteerziehung verstärkt diskutiert wird. Doch beide Diskurse haben sich bislang eher parallel vollzogen.
Berufsmoralische Bildung wird in der vorliegenden Arbeit verstanden als die Entfaltung der Fähigkeit und Bereitschaft zum moralischen Handeln. Sie ist bezogen auf berufliche Anforderungssituationen und damit auf berufstypische Aufgaben und Probleme, zu deren kompetenter und selbstständiger Lösung die Auszubildenden befähigt werden sollen. Mit seiner Didaktik der berufsmoralischen Bildung arbeitet der Verfasser eine berufsübergreifende, fachliche Systematik zur Integration wirtschaftsethischer Problemstellungen in Prozesse der kaufmännischen Berufsbildung heraus. Zugleich zeigt er die Prinzipien und Optionen einer systemischen Kasuistik auf. Sein erklärtes Ziel ist die Einheitlichkeit der berufsmoralischen Kaufmannsbildung in der Vielgestaltigkeit ihrer Ausformungen nach den Erfordernissen der speziellen Ausbildungsberufe.

ISBN-10: 3833463767

  

R. Spieß

Band 4: Alles wirkt: Die Folklorisierung der pädagogischen Sehnsucht im Strafvollzug

Das Buch zeigt auf systemtheoretischer Grundlage, daß der Strafvollzug in der Lage ist, jedwede Reformbestrebung so zu absorbieren, daß er als System stabil bleibt. Das erreicht er durch seine Funktion der Folklorisierung, die sich der durch Reformbemühungen entstehenden Wechselwirkungen bedient. Das "Nothing works" der kritischen Kriminologie trägt daher ebenso wenig wie der therapieverliebte Glaube von Psychologie und Sozialpädagogik, man könne angeben, "was wirkt". "Alles wirkt" gibt auch eine erste Orientierung darüber, wie ein Strafvollzug zu gestalten wäre, dessen Prämisse Bildungsstrukturen sind, die den von ihm Betroffenen Entwicklung ermöglichen.

ISBN-10: 3837022358

 

J. Buchheit / T. Göser

Band 5: Komplementäres Denken in pädagogischen Kontexten

Die Inklusion der Pädagogik in eine empirisch-analytisch orientierte Erziehungswissenschaft seit den Siebzigerjahren führte zu einer Revision ihres genuinen Auftrages. Verwertungsinteresse und Evaluierungsbemühungen ließen das Subjekt immer mehr in den Hintergrund treten.

Das Kieler Komplementaritätskonzept der Bildung erinnert an die Sensibilität pädagogischen Handelns, warnt vor dem Verlust des Subjektiven im Rezeptologischen und reformuliert einen Begriff von Bildung als Ganzheit seiner Bestimmungen.

Der vorliegende Band umfaßt zwei Beiträge, die die Vorstellung von Bildungsprozessen, die in komplementären Strukturen vonstatten gehen, in ihrer pädagogischen Dimension anwenden und fortführen. Antinomie und Logos (von T. Göser) greift hierbei insbesondere anthropologische Aspekte, Über den Begriff der Erfahrung (von J. Buchheit) vor allem erkenntnistheoretische Aspekte im Spannungsfeld von Komplementarität auf.

ISBN-10: 3837024083

 

R. Spieß

Band 6: Bildung von Singularitäten

In der Theorie komplementärer Systeme sind die (systemtheoretischen) Funktionssysteme nur die eine Hälfte des Ganzen, sozusagen die gesellschaftliche Seite. In funktionalen Systemen sind Individuen nicht enthalten, diese bilden nämlich das Komplement dazu. Das zeichnet sich dadurch aus, daß sein Verhältnis zum anderen Komplement kontradiktorisch, zumindest aber konträr ist (in den Fällen, in denen das nicht zu bestimmen geht, ist nach Jongebloed zumindest Kontingenz zu fordern). Das heißt schlicht aber tragweitig, Individuen haben eine den funktionalen Systemen entgegengesetzte "Organisationsform", die ich in Ermangelung besserer Semantik "Ästhetik" genannt habe. das Verhältnis "Ästhetik vs. Funktionalität" begründet so das Systemische, indem die sich gegenseitig ausschließenden  Komplemente je für sich transzendental (auf ein Drittes gerichtet) die Bedingungen der Möglichkeit dieses Dritten sind, eben von Systemischem, konkreter, von gebildeten Singularitäten (in mindestens doppelter Bedeutung). In dieses Entgegengesetztsein des Komplements "Ästhetik zählen auch solche Denkansätze, die nicht das "Bewußtsein", sondern eher psychische Komponenten betonen.

ISBN-10: 3833474866

 

J. Buchheit

Band 7: Das Maß der Erfahrung

Die vorliegende Untersuchung folgt dem Erkenntnisinteresse, diejenigen Strukturen aufzudecken, die einen verantwortlichen Umgang mit empirischen Methoden innerhalb pädagogischer Anwendungssphären zulassen. Entwickelt wird die Argumentation mittels der Fragestellung: Ist Erfahrung messbar? Die Antwort erfordert detaillierte Beschreibungen dessen, was als Erfahrung zu bezeichnen ist, aber eben auch eine ertragreiche Bestimmung der Dimensionalität von Messen, um dann beide aufeinander beziehen zu können.
Dieser Band liefert anhand der Darstellung der Prozessphasen Statutation, Prädikation, Kalkulation und Interpretation ein elaboriertes Programm zur Bestimmung von Erfahrungseinheiten.

ISBN-10: 3837036960

 

W. Prieß

Band 8: Vom Zweck des Nutzens

Der Begriff des »Nutzens« hat in den Wirtschaftswissenschaften seit jeher eine fundamentale Bedeutung. Besonders in den letzten Jahren ist durch Finanz- und Wirtschaftskrisen sowie einer zunehmend als ungerecht empfundener Einkommensverteilung Kritik an einigen Grundannahmen der Ökonomik laut geworden. Speziell der Annahme der »Nutzenmaximierung« im Model des »homo oeconomicus« wird auf der einen Seite Verantwortung für eine steigende wirtschaftliche Maßlosigkeit zugeschrieben. Auf der anderen Seite gilt diese Annahme für viele als unrealistisch und wird zudem durch die moderne »Experimentelle Ökonomik« als widerlegt angesehen. Nichtsdestoweniger wird von Anhängern für eine Aufrechthaltung dieser Annahme argumentiert, zumindest in methodischer Hinsicht.
Es scheint insofern sinnvoll zu sein, sich eingehender mit dem Begriff des »Nutzens« zu beschäftigen. Die vorliegende Arbeit zeichnet die Verwendung des Nutzenbegriffs geschichtlich nach und hebt dabei seine zunehmende Unbestimmtheit sowie seine zweiwertige Verwendungsweise hervor. Diese zeigt sich in Bezug zur Zweck-Mittel-Rationalität sowie zum inhärenten Wertaspekt des Begriffs. Anhand des Modells des »homo oeconomicus« wird die Annahme der Verfolgung des Eigeninteresses untersucht und im Speziellen der Frage nachgegangen, ob in diesem Modell eines stets rational eigeninteressierten Individuums die Möglichkeit altruistischer Handlungen gegeben sein kann. In diesem Zusammenhang wird auch die Argumentation der modernen Verhaltensökonomik beleuchtet, die anhand von Experimenten Motive wie Fairness oder Altruismus nachzuweisen versucht.

ISBN-13: 978-3-8391-9140-8