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Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich
Election Night
Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich 

Election Night 2024

Am Abend des 5. November 2024 fand an der Technischen Universität Chemnitz die mit Spannung erwartete Election Night zur US-Präsidentschaftswahl 2024 statt. Veranstaltet wurde sie von der Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich, vertreten von Vertr.-Prof. Dr. Benjamin Höhne, zusammen mit dem Institut für Politikwissenschaft der Philosophischen Fakultät. Großzügig finanziell gefördert wurde die Election Night von der Hanns Martin Schleyer-Stiftung im Rahmen ihrer Förderinitiative „Dialog Wissenschaft und Praxis“.

Die Election Night bot nicht nur spannende Einblicke in das amerikanische Parteien- und Wahlsystem, sondern auch eine Möglichkeit für Studierende, Wissenschaftler:innen und weitere Angehörige der TU Chemnitz sowie Interessierte aus der Stadtgesellschaft, die Geschehnisse der Wahlnacht live zu verfolgen. Die Veranstaltung begann um 18 Uhr im Audimax der TU Chemnitz mit einer herzlichen Begrüßung durch den Geschäftsführenden Direktor des Instituts für Politikwissenschaft, Prof. Dr. Alexander Gallus.

Courtney Mazzone des Amerikanischen Generalkonsulats in Leipzig hält den ersten Vortrag des Abends.

Im Anschluss daran hielt Courtney Mazzone, Konsulin für politisch-wirtschaftliche Angelegenheiten des Amerikanischen Generalkonsulats in Leipzig, den ersten Vortrag des Abends. Sie bot den Zuhörenden einen fundierten Überblick über die Ausgangsbedingungen der US-Wahl und die Rolle der Medien im polarisierten Wahlkampf, der das politische Klima in den USA tiefgreifend prägt. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung folgten zwei spannende Impulsvorträge von Wahlforschern des Instituts für Politikwissenschaft: Zunächst erläuterte Prof. Dr. Eric Linhart das komplexe Wahlsystem der USA, das bei jeder Präsidentschaftswahl von zentraler Bedeutung ist und immer wieder kontrovers diskutiert wird. Jun-Prof. Dr. Arndt Leininger setzte sich anschließend mit Wahlprognosen auseinander und beleuchtete, wie diese die Wahrnehmung des Wahlausgangs beeinflussen.

Nach einer Pause, in der sich die Teilnehmenden mit amerikanischen Snacks (Doughnuts und Bagels) und Getränken stärken und miteinander ins Gespräch kommen konnten, berichtete der Parteienforscher Benjamin Höhne über seinen DAAD-Forschungsaufenthalt in Washington, D.C. Er hatte 2022 die Polarisierung des amerikanischen Parteiensystems untersucht und dabei einen besonderen Fokus auf anti-feministische Rhetorik in Kongressreden gelegt. Diese rekonstruierte er anhand der Ausführungen der republikanischen Politikerinnen Lauren Boebert und Marjorie Taylor-Greene. Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag von Prof. Dr. Kai Oppermann aus Perspektive des politikwissenschaftlichen Lehr- und Forschungsbereichs der Internationalen Beziehungen. Er teilte seine Erfahrungen als Senior Research Fellow am American-German Institute in Washington, D.C. und bot Einblicke in die außenpolitischen Prioritäten von Kamala Harris und Donald Trump.

Nach einer weiteren Pause begann der interaktive Part der Veranstaltung: In einem Quiz konnten die Teilnehmenden ihr Wissen zur Geschichte und zum politischen System der USA sowie zu den Präsidentschaftskandidierenden und Vizekandidaten testen und attraktive Preise im Wert von 500 Euro gewinnen, darunter Buch- und Restaurant-Gutscheine sowie Merchandise der TU Chemnitz. Der erste Platz ging an einen Kollegen aus der Politischen Theorie, der mit großem empirischen Detailwissen aufwartete. Am späten Abend folgte der zentrale Teil der Veranstaltung: die Live-Übertragung der Wahlnacht. Studierende des Instituts für Politikwissenschaft (Katharina Berners und Maximilian Dechant), die über persönliche Erfahrungen vor Ort in den USA verfügen, kommentierten die Ereignisse und lieferten fundierte Einschätzungen zu den Ergebnissen. Die Studierenden sorgten für eine lebendige und unterhaltsame Atmosphäre, indem sie die Entwicklungen in den einzelnen Bundesstaaten mit Hintergrundinformationen und Analysen untermalten.

Obgleich die Wahlergebnisse, die sich am folgenden Tag abzeichneten, vielfach für Ernüchterung und Diskussionsstoff sorgten, lässt sich eines festhalten: Die Election Night 2024 an der TU Chemnitz war mit ca. 450 Teilnehmenden ein kleines Spektakel, das den Uni-Alltag nicht jeden Tag bereichert. Neben der Möglichkeit, sich intensiv mit der US-Wahl und ihrer Bedeutung auseinanderzusetzen, bot die Veranstaltung auch eine hervorragende Gelegenheit zur Vernetzung und zum Austausch. Die Mischung aus Fachvorträgen, interaktiven Mitmachangeboten und einer spannenden Wahlnachtübertragung machte diesen Abend zu einem einzigartigen Erlebnis für alle Beteiligten. Die Election Night verdeutlichte so nicht nur die Relevanz der US-Wahl für die weltpolitische Landschaft, sondern auch das Engagement der TU Chemnitz, wissenschaftliche Themen auf spannende und zugängliche Weise zu vermitteln. Wir danken allen Organisator:innen und Helfer:innen wie auch den vielen interessierten Besucher:innen.


Fotos: Michele Scognamillo

Presseberichte: Blick.de, Sachsen Fernsehen.

Begleitet wurde der Abend von einem Fernsehteam des Mitteldeutschen Rundfunks.