Pressemitteilung vom 21.02.2002
Gesucht: Neue Wege der Fremdsprachenausbildung
Im Osten was NeuesHochschullehrer suchen in Chemnitz nach neuen Wegen der Fremdsprachenausbildung
Der ideale Hochschulabsolvent ist fachlich brillant und spricht neben Englisch und Französisch mindestens noch eine weitere europäische Sprache, besser noch Russisch oder Chinesisch. Er beherrscht nicht nur ein paar Vokabeln für den Urlaubsgebrauch, sondern kann fließend Verhandlungsgespräche führen und weiß um die Fallstricke interkultureller Kommunikation. Ein derart ausgebildeter Mensch wird keine Probleme haben, einen Job zu finden. Doch diesem schönen Traum steht die Realität an Hochschulen und Universitäten gegenüber. Fachstudium und Fremdsprachenausbildung lassen sich oft nur schwer miteinander verbinden. So nehmen Seminare und Vorlesungen den größten Teil des täglichen Arbeitspensums in Anspruch, während die Sprachkurse oft in den Nachmittags- oder Abendstunden absolviert werden.
Das soll sich ändern - und ein Anfang dafür wird nun in Chemnitz gemacht. Die 22. Arbeitstagung des Arbeitskreises der Sprachenzentren, Sprachlehrinstitute und Fremdspracheninstitute, die vom 28. Februar bis zum 2. März 2002 an der TU Chemnitz und damit erstmals in Ostdeutschland stattfindet, steht unter dem Motto "Integration - Interdisziplinarität - Internationalität". Hochschullehrer aus ganz Deutschland suchen nach neuen Wege der Fremdsprachenausbildung. In sechs Arbeitsgruppen werden Aspekte universitärer Fremdsprachenausbildung diskutiert: In welchem Verhältnis stehen Vermittlung von sprachlichen Fertigkeiten und Fachkenntnisse im Fremdspracheunterricht? Was kann durch die Integration der Sprachausbildung in Studiengänge erreicht werden? Welche Kriterien zeichnen internationale Studiengänge aus? Welche Chancen bietet die zunehmende Internationalisierung des Studiums?
Den Einstieg gibt am 28. Februar um 14 Uhr Wolfgang Mackiewicz (Freie Universität Berlin). Er spricht über die Verantwortung der Hochschulen für Vielsprachigkeit und Mehrsprachigkeit in Europa. Doch Fremdsprachenausbildung zählt nicht nur im Elfenbeinturm der Unis. "Wie viel Fremdsprache braucht die Ingenieurin?" fragt Christian T. Callegari (Siemens AG, München) in seinem Vortrag um 15 Uhr und berichtet aus der Perspektive eines international operierenden Industrieunternehmens. Und noch ein dritter Blickwinkel ist gefragt: der der Politik. Erst wenn auch die zuständigen Vertreter der Bundesparteien und die Ministerien verinnerlicht haben, wie wichtig die Förderung der Mehrsprachigkeit im Bereich der Bildung ist und entsprechende Unterstützung gewähren, können die Universitäten ihrer Verantwortung in den Bereichen Bildung, Forschung und Entwicklung angemessen nachkommen. Daher sind Vertreter aller Bundesparteien zur gemeinsamen Podiumsdiskussion am 01. März um 16 Uhr eingeladen worden, um unter dem Motto "Wie weiter nach dem Jahr der Sprachen?" zu diskutieren und neue Wege zu entwickeln.
Wer diese Wege ebenfalls erkunden möchte, ist zur Teilnahme an der Tagung herzlich eingeladen. Nähere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/sprachenzentrum/aks2002 . Fragen beantwortet Susanne Katzorke unter der Telefonnummer (03 71) 5 31 - 42 61.