Mit einem Schlag um Jahre altern
TV-Tipp: In der Sendung „W wie Wissen“ wird am 28. März 2020 der Einsatz des an der TU Chemnitz entwickelten Alterssimulationsanzuges MAX bei der Gestaltung barrierearmer Wohnräume vorgestellt
„Das Erste“ zeigt am 28. März 2020 um 16 Uhr, wie der Alterssimulationsanzug MAX der Technischen Universität Chemnitz derzeit in der Wissenschaft und Praxis eingesetzt wird. Ursprünglich von der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz gemeinsam mit der AutoUni, der Wolfsburg AG, der Audi AG und der Volkswagen Konzernforschung entwickelt, um alter(n)sgerechte Arbeitsplätze zu gestalten und zu bewerten, wird der Anzug mittlerweile auch als Werkzeug der barrierearmen Wohnraumgestaltung eingesetzt. Unter anderem wird im Filmbeitrag von „W wie Wissen“ gezeigt, wie im Chemnitzer Test- und Demonstrationszentrum WohnXperium eine Architektin im Alterssimulationsanzug MAX in einem herkömmlichen und in einem umgebauten Bad bei den alltäglichen Abläufen im Badezimmer zurechtkommt und welche Barrieren zu Problemen führen. Weiterhin wird auch ein VR (virtual reality)-Szenario vorgestellt, bei dem altersbedingte und pathologische Einschränkungen des Sehens in der virtuellen Umgebung simuliert werden und wie dies bei der Wohnraum- und Produktgestaltung und zu Sensibilisierungszwecken genutzt werden kann.
Die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz unterstützte das „W wie Wissen“-Team gern bei den Dreharbeiten: "Für uns ist dies erneut eine willkommene Möglichkeit, im Fernsehen auf die Forschungsarbeiten unserer Professur und auf den Alterssimulationsanzug MAX hinzuweisen", sagt Danny Rüffert, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur. Es sei auch für die Medienvertreter immer wieder verblüffend mitzuerleben, wie man sich mit MAX plötzlich 30 Jahre älter fühlen könne. Übrigens: Seinen wohl größten Medienauftritt hatte MAX im Jahr 2010 bei einem umfangreichen stern TV-Experiment an der Universität Witten/Herdecke. Auch der damalige stern TV-Moderator Günter Jauch legte den Anzug an.
Stichwort: WohnXperium
Architekten, Handwerker, Entscheider der Wohnungswirtschaft und Pflegekräfte können im WohnXperium in Chemnitz, Fürstenstraße 21-23, erleben, wie es sich mit altersbedingten Einschränkungen anfühlt und wie ein Wohnraum gestaltet sein muss, um den Bedarfen eingeschränkter Personen zu entsprechen. Das WohnXperium ist ein Test- und Demonstrationszentrum zum barrierearmen und assistierten Wohnen. Mit dem bundesweit einzigartigen Konzept der modularen Ausstattung lassen sich Wände verschieben und Wohnräume schnell und einfach gestalten. So werden bspw. maßstabsgetreue Pappkörper anstelle von richtigen Möbeln verwendet. Gerade die alterskritischen Räume wie Bad und Küche können flexibel umgestaltet werden und mit dem Alterssimulationsanzug MAX auf ihre Gebrauchstauglichkeit getestet werden.
Innerhalb des vom Bundesforschungsministerium geförderten Projektes „Chemnitz+ Zukunftsregion lebenswert gestalten“ beteiligte sich die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz intensiv an der Konzeptgestaltung und darüber hinaus an der physischen Umsetzung. Mittlerweile existiert das WohnXperium seit einem Jahr und verzeichnete mehr als 1.500 Teilnehmer von Schulungen, Workshops und Aktionstagen.
Weitere Informationen zum Alterssimulationsanzug MAX und zum WohnXperium erteilt Danny Rüffert, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement, Telefon 0371 531-34886, E-Mail danny.rueffert@mb.tu-chemnitz.de.
(Hinweis: Wer die Sendung verpasst hat oder um diese Uhrzeit nicht sehen kann, findet sie nach der Ausstrahlung auf der Homepage der TV-Sendung. Zudem wird die Sendung bis 15. April mehrfach auf ARD-alpha, Das Erste und tagesschau24 wiederholt, die Sendezeiten finden sich hier.)
Mario Steinebach
25.03.2020