Mit Kreislaufökonomie Arbeitsplätze in Braunkohleregionen schaffen
Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung unterstützt mit 125.000 Euro europaweit einzigartiges Forschungszentrum „CircEcon“
Die Technische Universität Chemnitz hat am 17. Dezember 2020 von Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, einen Fördermittelbescheid in Höhe von 125.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie erhalten. Gemeinsam mit der TU Dresden und der TU Bergakademie Freiberg will die TU Chemnitz unter dem Schirm der Leichtbau-Allianz Sachsen das Forschungszentrum „CircEcon“ in der Lausitz aufbauen. Das Forschungszentrum für eine treibhausgasneutrale Kreislaufökonomie wäre europaweit einzigartig. „Mit Projekten wie diesem, wird es uns gelingen, zukunftsweisende Wirtschaftszweige aufzubauen, bestehende Unternehmen zu erhalten und weiter viele kluge Köpfe in den Freistaat und insbesondere in die Regionen des Strukturwandels zu locken“, sagte Staatsminister Schmidt und fügte hinzu: „Eine erfolgreiche Regionalentwicklung lebt von intelligenten und branchenübergreifenden Projekten in allen Regionen Sachsens. Deshalb unterstützen wir diese in unserem simul⁺InnovationHub.“
Prof. Dr. Lothar Kroll, Koordinator der Zentralen Einrichtung MERGE an der TU Chemnitz, sagte: „Als Koordinator von CircEcon freue ich mich sehr, dass das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung dieses wichtige Schlüsselprojekt unterstützt. Neue ressourceneffiziente und nachhaltige Technologien nehmen eine zentrale Stellung in der zukünftigen Ausrichtung der Kohleregionen ein. Durch die synergetische Bündelung der sächsischen TU-Kompetenzen werden wir neue Wege für eine hocheffiziente Kreislauf- und Bioökonomie entwickeln, die nicht nur den Strukturwandel stützt, sondern auch ausgedehnte Transformationsprozesse anstößt, um damit einen wesentlichen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung zu leisten.“
Die sächsischen Technischen Universitäten wollen neue Wege für eine hocheffiziente Kreislaufökonomie konzipieren, erforschen und in Kooperation mit Unternehmen des Freistaates zur Marktreife entwickeln. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz ist geplant, die gesamte Wertschöpfungskette eines Produktes zu betrachten und treibhausgasneutral zu erschließen – von der Rohstoffgewinnung bzw. -aufbereitung über das Produktdesign bis zur Re-Produktion. Aufbauend auf diesem Kernziel sollen auch Geschäftsmodelle und Kreislauftechnologien für die Industrie (Demontage, Rückbau, Zweitmarkt, Recycling, Wertstoffrückgewinnung, Re-Use) und deren Zulieferern (Prüfnormen für Altbauteile und Konzepte für die Herstellung kreislauffähiger Leichtbaustrukturen) zum Beispiel für Flugzeuge, Windenergieanlagen, Faserkunststoffverbunde und bisher schwer recycelbare Materialien untersucht werden. Daneben sollen Konzepte zur Entwicklung neuer, kreislauffähiger Werkstoffe und Komponenten sowie Technologien für den hochwertigen Wiedereinsatz recycelter Materialien geprüft werden. Das Bedarfskonzept soll u. a. auch zur Bewertung von möglichen Standorten beitragen.
Hintergrund: simul⁺InnovationHub
Der simul⁺InnovationHub ist Teil der Zukunftsinitiative simul⁺ des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung. In diesem Innovationhub werden aktuelle Forschungsergebnisse und neue Ideen in praktische Anwendungen überführt. Der simul⁺InnovationHub schafft etwa in regionalen Experimentierfeldern die Möglichkeit, unterschiedliche Anwendungen in der Praxis zu testen. So wird die Erfolgswahrscheinlichkeit und Markttauglichkeit der Innovationen erhöht – passgenau für jede sächsische Region. Gemeinsames zielgerichtetes Agieren von Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Verwaltung erhöht die Wirksamkeit und Sichtbarkeit der Akteure. Die Projekte des simul⁺InnovationHub sollen neue Wertschöpfungsquellen in der Region befördern und bilden einen wichtigen Baustein für eine innovationsgestützte Regionalentwicklung. Die Mittel wurden auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes zur Verfügung gestellt.
(Quelle: Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung)
Mario Steinebach
17.12.2020