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„Die Stadt – Eine gebaute Lebensform zwischen Vergangenheit und Zukunft“

Historiker Prof. Dr. Martin Clauss und Anglistin Prof. Dr. Cecile Sandten veröffentlichen gemeinsam mit Dr. Sabine Wolfram und Dr. Jens Beutmann vom Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz einen Sammelband über die Stadt

Dem Thema der "Stadt" als einem kultur- und zeitübergreifenden Phänomen widmen die Geisteswissenschaften seit Langem große Aufmerksamkeit. Publikationen über den Stadtbegriff allein füllen zahlreiche Monographien und Sammelbände. Die Stadt gilt als ein Raum verdichteten menschlichen Zusammenlebens. In dieser Verdichtung entstehen eine starke Dynamik, ein besonderer (kultureller) Reichtum – aber auch ein hohes Konfliktpotenzial.

Die Erforschung der Stadt verbindet mit dem Institut für Anglistik/Amerikanistik und dem Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaft der Technischen Universität Chemnitz sowie dem Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) auch drei Einrichtungen, die in den vergangenen Jahren gemeinsam neueste Forschungsergebnisse und praktische Umsetzungsmöglichkeiten im Kontext von Museumsarbeit hervorgebracht haben. Als Ende 2015 die Universität an das smac mit dem Vorschlag herantrat, ein Jahr später im Rahmen des Studium Generale eine gemeinsame Ringvorlesung zum Thema "Die Stadt: Eine gebaute Lebensform zwischen Vergangenheit und Zukunft" im Museum zu veranstalten, wurde man sich schnell einig. Zuvor, und noch ohne Beteiligung des smac, hatte es an der TU Chemnitz bereits die Vorlesungsreihen "Stadt der Moderne" (2013) und "Palimpsestraum Stadt" (2015) gegeben, organisiert durch die Professur für Anglistische Literaturwissenschaft.

Die erfolgreiche Bewerbung der Stadt Chemnitz für den Kulturhauptstadttitel 2025 gab den entscheidenden Anstoß, auch das Ausstellungsprojekt "Stadt" im smac  anzugehen. Die Ausstellung "Die Stadt. Zwischen Skyline und Latrine" war von April bis September 2021 im Museum zu sehen. Die Auseinandersetzung mit der Stadt rankte hier um die Fragen: "Wie entsteht unser Bild der Stadt?", "Wie wird die Stadt gebaut?", "Wie leben wir in der Stadt?" und "Wem gehört die Stadt?". Unterdessen wurde erneut eine gemeinsame Ringvorlesung mit dem Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaft der TU Chemnitz im Sommersemester 2021 durchgeführt. Unter dem Titel "Migration und städtischer Raum in Vergangenheit und Gegenwart" wurde an Beispielen von der Antike bis in die Gegenwart untersucht, was es bedeutet, dass die beiden Phänomene Migration und Stadt nicht voneinander getrennt zu betrachten sind.

Aus einigen Vorträgen aus den beiden Ringvorlesungen erschien nun im Wissenschaftlichen Verlag Trier in der Reihe Chemnitzer Anglistik/Amerikanistik Today (CHAT) ein Sammelband. Die Autorinnen und Autoren des Bandes bringen Beiträge aus sehr unterschiedlichen Fachkulturen – Archäologie, Anglistik/Amerikanistik, Antike und Antike-Rezeption, Filmstudien, Germanistik, Geschichte, Kunst oder Soziologie – zusammen, die aktuelle, historische sowie reale und imaginäre Städte untersuchen und diese als komplexe und aus verschiedenen zeitlichen, materiellen, metaphorischen und palimpsestuösen Schichtungen bestehende Phänomene betrachten. Dadurch bietet der Band eine interkulturelle und diachrone Auseinandersetzung von Stadt-Raum-Konstellationen, die zukunftsweisende Ansätze zur weiteren Diskussion bereithalten.

Bibliographische Angaben: Jens Beutmann, Martin Clauss, Cecile Sandten, Sabine Wolfram: Die Stadt: Eine gebaute Lebensform zwischen Vergangenheit und Zukunft. Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2022, 322 S., 56 Abb., ISBN 978-3-86821-939-5, 39,50 Euro

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Cecile Sandten, Telefon 0371 531-37353, E-Mail cecile.sandten@phil.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Prof. Dr. Cecile Sandten)

Mario Steinebach
03.03.2022

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