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Damit Chemie-Unfälle künftig vermieden werden können

Chemiker der TU Chemnitz sind am Projekt "Mikroverfahrenstechnik zur Prozessintensivierung in der Chemieproduktion" beteiligt

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Dr. Annett Knorr (l.) von der Bundesanstalt für Materialforschung und Materialprüfung, Berlin, und Ringo Wirker von der Professur Technische Chemie der TU Chemnitz bestimmen an einer standardisierten Versuchsanlage sicherheitstechnische Kenngrößen. Foto: BAM/Stefanie Herbst

"Unfälle in der Chemie wie der von Seveso/Italien im Jahr 1976, einem der größten europäischen Chemie-Unfälle der Geschichte, hätten vermieden werden können, wenn in der Produktion Mikrostrukturreaktoren eingesetzt worden wären", versichert Prof. Dr. Elias Klemm von der Professur Technische Chemie der TU Chemnitz. Unter seiner Leitung beschäftigt sich derzeit seine Professur gemeinsam mit der Degussa AG, BASF AG und dem Institut für Mikrotechnik Mainz (IMM) sowie der Arbeitsgruppe Sichere Reaktionsführung an der Bundesanstalt für Materialforschung und Materialprüfung (BAM), Berlin, mit dem sicheren Betrieb von stark Wärme freisetzenden Oxidationen organischer Verbindungen in Mikrostrukturreaktoren.

Bei der Forschungskooperation handelt es sich um ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm "Mikrosysteme" gefördertes Verbundprojekt mit der Bezeichnung "µ.Pro.Chem". Die Gesamtkosten werden mit etwa 3,3 Millionen Euro beziffert. Ziel dieses Projektes ist es, bei den Industriepartnern Degussa und BASF den sicheren Langzeitbetrieb einer Pilotanlage mit Mikrostrukturreaktor an einer zu Explosionen neigenden Oxidationsreaktion nachzuweisen. Das Institut für Mikrotechnik Mainz entwickelt und baut diesen Mikrostrukturreaktor. An der TU Chemnitz wird der Ablauf der Reaktion in einem Labor-Mikrostrukturreaktor analysiert und an der BAM sicherheitstechnische Kenndaten, wie z.B. freiwerdende Wärmemengen ermittelt. Ringo Wirker, Doktorand an der Professur Technische Chemie, ist dazu sowohl an der TU Chemnitz als auch an der BAM in Berlin tätig. Projektergebnisse werden auf internationalen Tagungen und Fachmessen wie derzeit auf der ACHEMA in Frankfurt/Main präsentiert.

Weitere Informationen geben Prof. Dr. Elias Klemm, Professur Technische Chemie der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 5 31 - 15 10, Fax (03 71) 5 31 - 18 37, E-Mail elias.klemm@chemie.tu-chemnitz.de, sowie Dr. Enrico Dietzsch, Telefon (03 71) 5 31 – 13 13, E-Mail enrico.dietzsch@chemie.tu-chemnitz.de.

Die Professur Technische Chemie im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/chemie/tech.

Mario Steinebach
17.05.2006

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