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Wie fit sind Sachsens Kinder?

Große Bewegungsstudie startet - Sportwissenschaftler testen 1.500 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren in 50 Kindertagesstätten - Detaillierte Langzeituntersuchungen in vier Kitas

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Kinder, die sich sportlich betätigen, leben gesünder. Foto: Peter Zschage

"Die körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern ist in den letzten 25 Jahren um etwa zehn Prozent gesunken. Gleichzeitig stieg das Risiko für körperliche Erkrankungen. Zudem leiden Vor- und Grundschulkinder zunehmend beispielsweise an Haltungsschäden, Herz-Kreislauf-Schwäche, koordinativen Störungen und Übergewicht", berichtet Prof. Dr. Albrecht Hummel, Inhaber der Professur Sportpädagogik/-didaktik an der TU Chemnitz. Seine Aussage stützt sich auf deutschlandweite wissenschaftliche Untersuchungen der letzten 25 Jahre auf dem Gebiet der Sportmedizin. In welchem Umfang diese alarmierende Situation auch auf Sachsen zutrifft, soll nun ein Forschungsprojekt am Institut für Sportwissenschaft der TU Chemnitz aufzeigen. Im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales untersuchen die Sportwissenschaftler in Kooperation mit dem Bereich Grundschuldidaktik Sport der Universität Leipzig die motorische Leistungsfähigkeit von vier- bis sechsjährigen Kindern in Sachsen.

"In den kommenden sechs Wochen werden im Freistaat etwa 1.500 Kinder aus 50 Kindertagesstätten getestet", berichtet die Chemnitzer Projektkoordinatorin Katrin Adler. Auf dem Programm stehen sechs Übungen. Dazu gehören beispielsweise Einbeinstand, Sprünge, Rumpfbeugen und Ballwürfe. Im Projekt versuchen die Forscher Antworten auf viele Fragen zu finden. Wie fit sind sächsische Kinder im Kita-Alter? Wo gibt es motorische Defizite? Gibt es Unterschiede zwischen Kindern, die in der Stadt oder auf Land aufwachsen? Wo müssen vorbeugende Maßnahmen ansetzen? "Wir wollen am Ende des Projektes aufzeigen, welche Rahmenbedingungen im Kinder-Alltag geschaffen werden sollten, um Bewegungsdefizite zu vermeiden und wie Kitas in Kooperation mit den Eltern aber auch vielen anderen Partnern auf dem Gebiet des Sportes für mehr Fitness sorgen können", ergänzt Adler.

Vier Kindertagesstätten im Regierungsbezirk Chemnitz werden von den Wissenschaftlern etwas genauer betrachtet. "Hier werden umfangreichere sportmotorische Tests durchgeführt und das Bewegungsverhalten der Kinder im Alltag genau unter die Lupe genommen", sagt Adler. Um zu erfahren, wie intensiv, wie viel und wie lange sich die Kinder dieser Kitas täglich bewegen, wird eine 24 Stunden-Herzfrequenz-Messung über drei Tage hinweg zu drei Jahreszeiten durchgeführt. Außerdem werden die Eltern zum familiären bewegungsbezogenen Lebensstil befragt. In der Kindertagesstätte "Krabbelkäfer" auf dem Chemnitzer Uni-Campus beginnen die Tests am 19. Oktober 2007. Die Ergebnisse der gesamten Studie sollen im Juli 2008 präsentiert werden.

Weitere Informationen gibt Projektkoordinatorin Katrin Adler, Telefon 0371 531-32938, -32939, E-Mail adka@hrz.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
17.10.2007

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