Technologie live
Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung und die KraussMaffei GmbH luden zum ersten Chemnitzer Anwendertreffen an die TU ein
Im Zentrum Integrative Leichtbautechnologien (ZIL) konnten die Teilnehmer der Veranstaltung die sechs neuen Großgeräte sehen und erleben. Foto: Christine Kornack |
Am 28. Mai 2009 luden die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung an der TU Chemnitz und der Weltmarktführer für Kunststoffverarbeitungsanlagen, die KraussMaffei GmbH, welche beide durch das Primus Netzwerk eng verbunden sind, zum ersten Chemnitzer Anwendertreff unter dem Titel "Technologie live" ein. Durch steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie durch den Klimawandel wird immer stärker die Forderung nach Masseneffizienz, Energieeinsparung und Kohlendioxid-Reduktion laut. Integrative Leichtbautechnologien können hier durch Material-, Struktur- sowie Systemleichtbau einen bedeutenden Schritt in diese Richtung gehen. Im Leichtbau können sowohl eine hohe Leistungsdichte als auch eine hohe Funktionsintegration erreicht werden.
Zu Beginn referierte Prof. Dr. Lothar Kroll, Inhaber der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung und Direktor des An-Instituts Cetex, über die regionale Präferenz in Chemnitz, die historisch gewachsen ist. Chemnitz genießt den Vorteil, so Kroll, dass sich durch die Allianz Textiler Leichtbau die Möglichkeit ergibt, alles aus einer Hand, von den Textil- und Verarbeitungsmaschinen (Cetex gGmbH), über die textilen Halbzeuge und Preformen (Sächsisches Textilforschungsinstitut) bis hin zu den Leichtbaustrukturen und -technologien (Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik an der TU Chemnitz), anzubieten. Mit dem Vortrag "Technologie Hoch 3" fasste Dr. Erwin Bürkle von der KraussMaffei GmbH die drei wesentlichen Segmente seines Unternehmens zusammen: Spritzgieß-, Extrusions- und Reaktionstechnik. Um diese Wertschöpfungskette optimal nutzen zu können, geht KraussMaffei strategische Partnerschaften ein sowohl mit Forschungseinrichtungen, wie Universitäten und Hochschulen, als auch mit zahlreichen Industrievertretern, die mit diesem Anwendertag angesprochen wurden.
Mit Josef Renkel, ebenfalls KraussMaffei, wurde dann ins Detail gegangen und sich mit einem der drei Segmente näher befasst, der Reaktionstechnik. Gesplittet in Dosiertechnik und Tooling wurde hierbei eine Übersicht über die einzelnen Verfahren der Reaktionstechnik geliefert. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag von Manuela Schmidthuber, die die Automationstechnik der Firma KraussMaffei vorstellte, die Anwender auf Chancen in der Automation aufmerksam machte und Möglichkeiten für jedweden Einsatz aufzeigte. Schmidthuber betonte die Dreidimensionalität komplexer Automationslösungen. So spielen neben den Technologien, wie Einlegen, Entnehmen, Trennen, Prüfen, Verpacken usw. auch der Automationsgrad und schließlich die Auswahl der Robotertypen zusammen.
Im Anschluss an die Vorträge wurden die Technologien, die Inhalte der Referate waren, im Zentrum Integrative Leichtbautechnologien (ZIL) der Professur "live" präsentiert. In der neuen Forschungshalle der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung waren die sechs neuen Großgeräte für die Kunststoffverarbeitung und -aufbereitung zu sehen und zu erleben, darunter eine Mehrkomponenten-Wendeplattenmaschine, ein IMC-Spritzgießcompounder, eine RIM STAR Polyurethan-Anlage sowie eine 4-Säulen-Schnell-Heizpresse.
Im Ergebnis stand für alle Beteiligten fest, dass der erste Chemnitzer Anwendertag ein voller Erfolg war, an welchen es jährlich anzuknüpfen gilt. Das Zusammenspiel aus Forschung, regionalen kleinen- und mittelständigen Unternehmen (KMU) sowie dem Know-How von KraussMaffei führt auch weiter zu einem einzigartigen Technologievorsprung, sichert Arbeitsplätze und das Wachstum der regionalen Industrie.
(Autorin: Dr. Jana Kausch)
Katharina Thehos
09.06.2009