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Noch mehr Hilfe für Menschen mit AD(H)S

Integratives Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder bietet Therapiemöglichkeiten für Menschen mit AD(H)S - Im November 2009 öffnen sich die Türen der IZH-Außenstellen Marienberg und Meißen

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Anerkennung spornt an: Prof. Dr. Otmar Kabat vel Job freut sich über jeden Erfolg der vom IZH betreuten Kinder. An einer Wandzeitung werden alle Urkunden angepinnt. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Mario Steinebach

Ein Kind lässt sich leicht ablenken, kann nicht still sitzen, braust schnell auf und neigt zum Handeln, ohne vorher nachzudenken. Nach einer ausführlichen Diagnostik kann die gestellte Diagnose AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) lauten. Das Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. habil. Kabat vel Job hat sich in den vergangenen Jahren der Herausforderung der Entwicklung eines umfassenden multimodalen Hilfeangebotes für Kinder und Jugendliche mit AD(H)S gestellt.

"Erfolg versprechend ist eine multimodale Bewältigungsförderung", berichtet Prof. Dr. Otmar Kabat vel Job, Leiter des Integrativen Zentrums zur Förderung hyperkinetischer Kinder (IZH). Die Besonderheit dieses Angebotes sei es, dass nicht nur mit den Kindern gearbeitet wird, sondern auch mit ihrem sozialen Umfeld, also der Familie, der Schule, ergänzenden therapeutischen Einrichtungen und betreuenden Medizinern. Dabei steht die Verbesserung von Ressourcen beim Kind sowie in seinem sozialen Umfeld im Mittelpunkt. Dem Kind werden beispielsweise Techniken zur Steuerung seiner Impulse, Strategien zur Handlungsplanung sowie Lerntechniken vermittelt. Im Rahmen individueller Beratungen und Trainings werden mit Eltern und Lehrern Möglichkeiten des Umgangs mit den Besonderheiten des Kindes erarbeitet.

Einblicke in die Arbeit des IZH werden am 4. November 2009 in der Außenstelle Marienberg, Scheffelstraße 1, sowie am 9. November in der Außenstelle Meißen, Zaschendorfer Straße 70, jeweils von 13 bis 18 Uhr gewährt. "Wir informieren über unsere Angebote der Bewältigungsförderung für Kinder und Jugendliche und über Beratungsmöglichkeiten für Eltern und Lehrer", sagt IZH-Mitarbeiterin Andra Ittner. Künftig sollen in Marienberg und in Meißen mehr Angebote für Kinder und Jugendliche aus ihrem Einzugsgebiet geschaffen werden, um ihnen lange Fahrzeiten etwa nach Chemnitz zu ersparen.

Stichwort: Integratives Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder

Seit 1994 ist bei der multimodalen Bewältigungsförderung das Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder unter Leitung von Prof. Kabat vel Job in Chemnitz in enger Kooperation der Technischen Universität Chemnitz aktiv. Mittlerweile besteht mit vielen Jugendämtern der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt, Kinder- und Jugendpsychiatrien, Kureinrichtungen, Schulen, Beratungsstellen, Pädiatern und Psychotherapeuten eine enge Zusammenarbeit. Außer der Stammeinrichtung in Chemnitz gibt es Einrichtungen des IZH in Marienberg, Meißen, Halle-Merseburg, Dessau und Magdeburg.

In Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz erforscht das IZH die Ursachen des AD(H)S und entwickelt Therapiemöglichkeiten für Betroffene. Es ist eng verzahnt mit der Ausbildung in den Psychologiestudiengängen der TU Chemnitz sowie dem Masterstudiengang "Integrative Lerntherapie - Ressourcenmanagement für Lern- und Entwicklungsförderung im Kindes- und Jugendalter". Ein multiprofessionelles Team von Pädagogen, Psychologen, Heilpädagogen, Systemischen Beratern, angehenden Kinder-, Jugendlichenpsycho- sowie Lerntherapeuten sorgt für eine professionelle individuelle Betreuung zur Bewältigung der AD(H)S im Alltag. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung und Stärkung der individuellen Fähigkeiten und sozialen Ressourcen Betroffener und ihrer Bezugspersonen. Seit November 2000 bietet das Zentrum auch für ADHS-betroffene Erwachsene eine Begleitung in Form eines Coachings an.

Weitere Informationen: Telefon 0371/53007911, E-Mail izh.chemnitz@web.de

Mario Steinebach
27.10.2009

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