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Mit leichten Strukturen nach Paris

Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung und An-Institut Cetex der TU Chemnitz präsentieren sich vom 13. bis 15. April 2010 auf der JEC Composites Show in Frankreich

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Im Zentrum für Integrative Leichtbauelemente (ZIL) an der TU Chemnitz arbeiten die Techniker Mario Porges (l.) und Udo Tiepmar an einer Mehrkomponenten-Wendeplattenmaschine zur Herstellung effizienter Leichtbauprodukte, die vom Automobilbau bis zur Medizintechnik Anwendung finden. Foto: Wolfgang Thieme

Vom 13. bis 15. April 2010 stellen die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz sowie das An-Institut Cetex aktuelle Forschungsergebnisse auf der JEC Composites Show in Paris vor. Die Wissenschaftler präsentieren auf dem Gemeinschaftsstand Sachsen in Halle 1, Stand F17, ihre Entwicklungen rund um Faserkunststoffverbunde und Leichtbau.

Für jede Anwendung die richtige Faser

Die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung zeigt unter anderem Ergebnisse des Projektes PaFaTherm, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm "InnoProfile" gefördert wird. PaFaTherm steht für "Partiell faserhalbzeugverstärkte Spritzgießbauteile". Die Chemnitzer Wissenschaftler entwickeln in diesem Projekt entsprechende Herstellungstechnologien. Als Exponate zeigen die Wissenschaftler in Paris einen Heckdeckel mit lastgerechter Versteifungsstruktur und einen Druckbehälter aus Faserkunststoffverbund. Vorteil der neuen Technologien ist, dass sie eine kostengünstige Fertigung in einem geschlossenen Spritzgießprozess ermöglichen und sich für die Serienproduktion eignen, was beispielsweise für den Einsatz im Automobilbau Voraussetzung ist.

Außerdem stellt die Professur ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Kompetenzzentrum Strukturleichtbau vor: eine Türseitenverkleidung mit integrierter Sensorik. Tast-, Schalt- und Steuerfunktionen können schon während der Bauteilherstellung in die Armlehne an der Türseite integriert werden. Dazu verketten die Wissenschaftler die großserientaugliche Presstechnologie mit der Sticktechnologie, was die Integration verschiedener Funktionen in das Endprodukt erlaubt, ohne dass ein zusätzlicher Montageschritt nötig wird. Weitere Exponate der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung sind ein Laufschuh mit einer Sohle aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, der gemeinsam mit der Juniorprofessur Sportgerätetechnik entwickelt wurde, und ein Windgenerator, an dessen Konstruktion die Firma Fiber-Tech Products GmbH beteiligt ist.

Optimal für jede Belastung

Die Cetex Institut für Textil- und Verarbeitungsmaschinen gemeinnützige GmbH an der TU Chemnitz stellt gemeinsam mit der Firma KARL MAYER Malimo Textilmaschinenfabrik GmbH ihre Forschung für die optimale Fertigung belastungsgerechter textiler Halbzeuge für Faserverbundbauteile vor. Die Wissenschaftler haben ein Verfahren und die Maschinentechnik entwickelt, mit der sie trockene UD-Tapes aus unterschiedlichen Materialien mit verschiedenen Flächengewichten herstellen können. In UD-Bändern sind die Fasern unidirektional angeordnet - sie liegen also parallel zueinander. Eine Besonderheit der neuen Tapes ist, dass das homogene Faserband aus einer Vielzahl von Einzelbändchen besteht, die nicht quer verbunden sind.

Außerdem entwickelten die Forscher des Cetex Instituts Hybridwerkstoffe aus thermoplastischem Prepreg, die sich kontinuierlich herstellen und zu multidirektionalen Strukturen für Faserverbundbauteile weiterverarbeiten lassen. Die dünnen Halbzeuge werden durch Fasern aus Glas und Carbon verstärkt. Für die Erzeugnisse meldeten die Wissenschaftler die Wortmarke "Ce-Preg" an. Auch ihre Forschung rund um die Bionik zeigen die Chemnitzer Forscher auf der Messe. Bionik steht für die Umsetzung von Bauweisen der Natur in der Technik - an einer Multiaxialmaschine des Cetex Instituts haben die Wissenschaftler bereits einen Prototypen gefertigt: Bionisch verstärkte Multiaxialgelege bieten die Möglichkeit, selbst Krafteinleitungspunkte belastungsgerecht zu gestalten. Zudem stellt Cetex eine Lärmschutzlösung für technische Anwendungen auf der Basis von Abstandsgewirken vor. Diese kann sowohl als Komplettlösung als auch zur Nachrüstung von bestehenden Anlagen eingesetzt werden. Ebenfalls in Paris vorgestellt werden Abstandsgewirke mit Glasfasern, die als Verstärkungsstrukturen im Bauwesen eingesetzt werden können.

Die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/mb/KonstrAllgMB

Das Cetex Institut im Internet: http://www.cetex.de

Weitere Informationen: Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung: Martin Schneebauer, Telefon 0371 531-37188, E-Mail martin.schneebauer@mb.tu-chemnitz.de ; Cetex Institut: Katrin Luther, Telefon 0371 5277-280, E-Mail luther@cetex.de

Katharina Thehos
06.04.2010

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