Sparsam und edel im Design
Drei Hochschulen in einem Holzrahmen: Studenten des Projektes "hydrokultur" präsentieren vom 19. bis 23. April 2010 auf der Hannover Messe ein Modell ihres straßentauglichen Öko-Mobils
Das Öko-Mobil "Nios" aus Mitteldeutschland erlebt 2010 seine Premiere. Foto: hydrokultur. |
Öko kann so schön sein: Zwei Ellipsen aus Eschefurnier legen sich wie ein Überrollbügel schützend um die Fahrgastzelle des edlen Gefährts. Zwei große transparente Türen gestatten eine gute Rundumsicht. Die Sitze des Zweisitzers bestehen aus einem Pappwaben-Kern und die Felgen aus einem Basaltfaserverbund. Angetrieben wird er von einer Wasserstoff-Brennzelle. Die Rede ist von "Nios". Im Gegensatz zu einem mehr als eine Tonne schweren Mittelklassewagen bringt dieses Öko-Auto aus 70 Prozent regenerativen Materialien mit etwa 160 Kilogramm Gewicht und angestrebten 500 Kilometern Reichweite bereits futuristisches Design mit einer beeindruckenden Energiebilanz auf die Straße. Doch im Autohandel gibt es "Nios" nicht. Er ist noch ein Prototyp. Innerhalb von zwei Jahren bauten ihn Studierende von drei mitteldeutschen Hochschulen - vereint im Projekt "hydrokultur": Das Fahrwerk des "Nios" entwickelten Studenten der Hochschule Merseburg, das Design stammt von der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle und die Brennstoffzelle sowie die Fahrzeugelektronik kommen vom Team "Fortis Saxonia" der TU Chemnitz.
"Im 3,20 Meter langen und 1,28 Meter breiten Mobil können sich zwei hintereinander sitzende Passagiere fortbewegen, ohne auf Ergonomie oder Stauraum verzichten zu müssen", versichert Fortis-Saxonia-Sprecher Jens Ulrich. Mit dem Fahrzeug wollen die Studierenden der drei Hochschulen beim Shell Eco-marathon am 6. und 7. Mai 2010 auf dem EuroSpeedway Lausitz an den Start gehen. Hier gilt es, mit geringem Energieaufwand möglichst weit zu kommen - und das im Wettstreit mit etwa 200 weiteren europäischen und internationalen Teams.
Zuvor stellen sie ihr Projekt sowie ein Model des "Nios" vom 19. bis 23. April 2010 auf der Hannover Messe vor. Auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" (Stand C 37) in der Halle 2 wollen die Studierenden den Messegästen ihr Konzept präsentieren und mit weiteren potenziellen Industriepartnern und Sponsoren ins Gespräch kommen.
Weitere Informationen: www.fortis-saxonia.de und www.projekt-hydrokultur.de
Mario Steinebach
13.04.2010