"Deutschland in der Reproduktionskrise"
Institut für Soziologie lädt am 18. Mai 2011 zum Vortrag ein - es spricht Prof. Dr. Kerstin Jürgens von der Universität Kassel
Im Rahmen des wissenschaftlichen Kolloquiums lädt das Institut für Soziologie ein zum Vortrag von Prof. Dr. Kerstin Jürgens zum Thema "Deutschland in der Reproduktionskrise". Die Veranstaltung am 18. Mai 2011 beginnt um 17.15 Uhr im Hörsaalgebäude an der Reichenhainer Straße 90, Raum N113.
Zum Inhalt des Vortrags: In den vergangenen Jahren ist eine breite Debatte über die negative demographische Entwicklung in Deutschland entbrannt. Fachkräftemangel und Fragen des Erhalts von Arbeitskraft rücken bei arbeitspolitischen Akteuren auf die Agenda. Zugleich findet ein Umbau des Sozialstaates statt, der in neuer Weise die individuelle Absicherung von Lebensrisiken und Vorsorge verlangt. Offenkundig findet in Deutschland ein Wandel des Reproduktionsmodells statt: In der Arbeitswelt, im Sozialstaatsgefüge und auch in den Familien haben grundlegende Veränderungen stattgefunden, die es vielen Menschen erschwert, den Selbst- und Fremderwartungen gerecht zu werden. Zwischen und innerhalb der Arbeits- und Lebensbereiche etablieren sich neue Widerspruchslogiken. Die Tragfähigkeit des Reproduktionsmodells hängt daher maßgeblich davon ab, inwiefern es den Menschen gelingt, mit diesen Widersprüchen umzugehen.
Kerstin Jürgens ist seit März 2008 Professorin für Mikrosoziologie an der Universität Kassel. Sie ist Sprecherin und Vorstandsmitglied der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie, Mitherausgeberin des Online-Journals "AIS-Studien", im Fachausschuss "Jugend und Familie" des Deutschen Vereins und im Arbeitskreis "Flexible Arbeitszeiten" der Hans-Böckler-Stiftung tätig.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. G. Günter Voß, Telefon 0371 531-34388, E-Mail guenter.voss@soziologie.tu-chemnitz.de.
Katharina Thehos
11.05.2011