Qualitätsoffensive ganz im Sinne der Studierenden
TU Chemnitz beteiligt sich erfolgreich am Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre
Um die an der Technischen Universität Chemnitz bereits bestehenden hohen Qualitätsstandards in Studium, Lehre und Weiterbildung zu sichern und zu erhöhen, startete im Oktober 2011 ein differenziertes Mentoring- und Betreuungsprogramm, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des so genannten Qualitätspaktes Lehre mit etwa fünf Millionen Euro gefördert wird. So werden zunächst innerhalb der nächsten fünf Jahre unter anderem Betreuungs- und Beratungsangebote in der Studieneingangsphase, bei einem Hochschul- oder Studiengangswechsel und bei Überschreitung der Regelstudienzeit ausgebaut.
"Beispielsweise werden Brückenkurse angeboten, die den Übergang von der Schule zum Studium und vom Bachelor- zum Masterstudium vereinfachen", sagt Prof. Dr. Albrecht Hummel, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung der TU Chemnitz. "Zudem sollen Lehrveranstaltungen sowie Module inhaltlich besser aufeinander abgestimmt und zusätzliche Tutorien für Nach- und Wiederholer angeboten werden. Ein besonderes Interesse gilt dabei den so genannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik", fügt Projektleiter Markus Hesse hinzu.
"Diese Qualitätsinitiative ist ganz im Sinne der Studierenden, denn mit diesem Projekt werden wichtige Themen zur weiteren Verbesserung der Studienbedingung aufgegriffen und durch personelle Verstärkungen zielgerichtet Entlastungen geschaffen", versichert der Prorektor. Denn im Zuge der Umstellung des Studiensystems auf die Abschlüsse Bachelor und Master wurden auch an der TU Chemnitz neben vielen positiven Aspekten einige Probleme sichtbar. Eine von der Universitätsleitung initiierte temporäre Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium habe sich deshalb bereits 2010 einen umfassenden Überblick über die Studiensituation an der TU Chemnitz erarbeitet. "Im offenen universitätsweiten Diskurs von Studierenden und Lehrenden gelang es, Schwachstellen zu analysieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten, die letztendlich in dem nun erfolgreichen Projektantrag eingeflossen sind", ergänzt Hummel.
Das Projektteam, dem neben Markus Hesse auch die Projektassistentin Nadja Helbig angehört, ist im Universitätsgebäude Bahnhofstraße 8 tätig. "Wir freuen uns auf eine konstruktive, dialogorientierte Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und Studierenden aller acht Fakultäten und dem Team der Universitätsverwaltung", sagt Hesse und betont: "Denn die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen und damit die Verbesserung in Lehre und Studium braucht genau diesen Dialog. Daher steht auch die Abstimmung mit den Fakultäten im Fokus der Startphase des Projektes." In den nächsten Wochen wächst das Projektteam um weitere Mitarbeiter an, die ab 2012 an den Fakultäten zum Einsatz kommen.
Stichwort: Qualitätspakt Lehre
Ende 2010 hatten Bund und Länder den Hochschulpakt 2020 um den "Qualitätspakt Lehre" als dritte Säule für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre erweitert. Insgesamt sollen darin bis zum Jahr 2020 rund zwei Milliarden Euro Bundesmittel für bessere Studienbedingungen investiert werden. Die erste Förderphase umfasst fünf Jahre, wobei in der ersten Auswahlrunde (Förderbeginn Wintersemester 2011/2012) rund 600 Millionen Euro bereitgestellt wurden und weitere etwa 400 Millionen Euro für die Förderung weiterer Hochschulen in der zweiten Bewilligungsrunde (Förderbeginn Sommersemester 2012) vorgesehen sind. Eine Anschlussförderung ist dann für weitere fünf Jahre bis 2020 möglich. Jede Hochschule kann sich mit einem Einzelantrag sowie zusätzlich an einem Verbundantrag mit anderen Hochschulen beteiligen.
Die TU Chemnitz war mit ihrem Einzelantrag eine der Hochschulen, die bereits in der ersten Bewilligungsrunde erfolgreich waren und zur Förderung vorgesehen wurden. In dieser Auswahlrunde wurden aus 204 Anträgen von 194 staatlichen Hochschulen insgesamt 104 Anträge zur Förderung ausgewählt, darunter sieben in Sachsen.
Zusätzlich ist die TU Chemnitz an einem Verbundantrag der sächsischen Universitäten beteiligt, der federführend durch das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen an der Universität Leipzig koordiniert wird und sich dem Thema hochschuldidaktische Weiterbildung widmet. Der Antrag wurde zur zweiten Bewilligungsrunde eingereicht, eine Entscheidung über die Auswahl zu Förderung wird Ende des Jahres erwartet.
Weitere Informationen zum im Büro des Rektors angesiedelten Projekt "Differenziertes Mentoring- und Betreuungsprogramm zur Verbesserung der Studienbedingungen und der Qualität in der Lehre an der Technischen Universität Chemnitz" erteilen Markus Hesse, Telefon 0371 531-35668, E-Mail markus.hesse@verwaltung.tu-chemnitz.de, sowie Olivia Neumann, Referentin des Rektors (Schwerpunkt Lehre und Studium), Telefon 0371 531-32269, E-Mail referent.lehre@verwaltung.tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
21.10.2011