Sieg auf ganzer Linie
Sportler des Jahres gekürt: Robin Duha, Claudia Steger und die TU-Volleyballerinnen dürfen sich freuen
Das Siegen müssten sie eigentlich gewöhnt sein. Mit dem Triumph bei den Europäischen Hochschulmeisterschaften in Serbien und der Titelverteidigung als Deutscher Hochschulmeister liegt hinter den TU-Volleyballerinnen schließlich ein mehr als erfolgreiches Jahr. Als sich am Abend des 15. Dezember 2011 bei der Weihnachtsfeier der Sportwissenschaftler im TaC (Treff am Campus) vor über 500 feierlustigen Gästen herausstellte, dass die Damenvolleyballauswahl der TU Chemnitz von den Studenten und Mitarbeitern der Uni zur Mannschaft des Jahres gewählt wurde, strahlte dennoch das ganze Team über den eindeutigen Sieg. Von den 643 vergebenen Stimmen konnten die Volleyballmädels weit mehr als die Hälfte für sich verbuchen und lagen damit klar vor dem Beach-Soccer-Team "Das Wunder von Bernd" (2. Platz) und dem TriTeam SG Adelsberg (3. Platz). Teammitglied Alina Styra gibt sich dennoch bescheiden: "Für uns kam der Sieg schon etwas überraschend. Schließlich ist so eine Wahl immer von den Sympathien der Abstimmenden abhängig und wie die Kommilitonen dann tatsächlich zu einem stehen ist ja auch nicht immer ganz klar." Im Vorfeld hatten die Volleyballerinnen noch nicht einmal Werbung in eigener Sache betrieben. "Allerdings gab es bei den Europäischen Hochschulmeisterschaften viele aktuelle Berichte zum Team und unseren Erfolgen. Darüber haben uns sicher viele der Studenten wahrgenommen", schlussfolgert Trainer Andreas Urmann. Einige der Abstimmenden kannten die Mannschaft sicher auch noch aus dem vergangenen Jahr, denn bereits 2010 konnte sich die Damenauswahl der Volleyballerinnen den Titel "Mannschaft des Jahres" sichern. Der Mannschaft gelang damit, was noch keinem bei der Sportlerwahl an der TU Chemnitz gelungen war - die Titelverteidigung.
Auch die Organisatorin des Abends Josefine Hartwig erkennt den klaren Sieg der Volleyballerinnen lobend an: "Mit diesem großen Abstand in der Abstimmung hat das Team wirklich verdient zum zweiten Mal gewonnen." Dennoch findet die 23-Jährige gerade die häufig wechselnden Sieger der Veranstaltung attraktiv. "Das Spannende an der Sportlerwahl ist, dass eben nicht immer die Gleichen gewinnen, sondern auch einmal neue Gesichter auf der Bühne zu sehen sind", erklärt Hartwig. So ein neues Gesicht war in diesem Jahr zum Beispiel das des völlig überraschten Robin Duha. Immerhin war der Triathlet 2010 noch nicht einmal nominiert gewesen und konnte sich aber dennoch unter anderem gegen den Orientierungsläufer Sören Lösch (2. Platz) sowie den Mountainbiker Andi Weinhold und den Fußballer Sascha Penke (beide 3. Platz) um die Wahl zum Sportler des Jahres durchsetzen. "Ich kann es kaum glauben und bin einfach nur überwältigt", beschreibt der Student des Bachelorstudienganges Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport seine Gefühle nach der Siegerehrung. Wirklich vergleichbar mit einem sportlichen Erfolg wäre der Sieg um den Wettstreit zum Sportler des Jahres aber nicht: "Man wird ja von einer Gruppe gewählt und kann zum eigenen Sieg in dem Falle eher wenig beitragen." Mehr Engagement als bei der Eigenwerbung zur Sportlerwahl zeigt der diesjährige Landesmeister im Halbmarathon (M20) in Bezug auf seine sportlichen Aktivitäten. "Gerade neben dem Studium ist es wichtig seine Freizeit effektiv zu nutzen. Wenn ich also mittags zur Uni muss, wird eben davor trainiert", beschreibt der Sportstudent seinen Universitätsalltag.
Beim Training war am Abend der Ehrung möglicherweise auch Claudia Steger, denn ihre Auszeichnung zur TU-Sportlerin des Jahres nahm die Volleyballerin des VfB Suhl nicht persönlich entgegen. Auch die drittplatzierte Rennradlerin Romy Kasper ließ sich entschuldigen. Leer war die Bühne dennoch nicht. Schließlich empfing die zweitplatzierte Karatekämpferin Sarah Kudell freudestrahlend ihre Ehrung. Kudell studiert wie Duha im fünften Semester Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport und sieht auch wenig Probleme in der Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport. Ganz im Gegenteil argumentiert die amtierende Karate-Hochschulmeisterin ihrer Klasse: "Zwar sind einige Aspekte des Studiums im Vorfeld bekannt, wurden einem aber währenddessen viel bewusster, da man beginnt intensiver darüber nachzudenken. Außerdem kann man vor allem was den Bereich von Verletzungen betrifft, wertvolles Wissen aus dem Studium im sportlichen Umfeld anwenden." Aufgrund ihrer Begeisterung für das Studium spielt Kudell mit dem Gedanken, ihren Master in Chemnitz absolvieren: "Im Moment wird der Master ja neu konzipiert, falls es danach in Richtung Pädagogik geht, bleibe ich sicher hier." Dann hätte die 22-Jährige mit Sicherheit die Chance, noch einmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen und den Titel Sportlerin des Jahres der TU Chemnitz zu tragen.
(Autorin: Ina Huke)
Katharina Thehos
16.12.2011