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Von Chemnitz verabschiedet - aber nicht vom Studium

Dank des Programms "Partnerhochschule des Spitzensports" der TU Chemnitz meistert Profi-Volleyballerin Claudia Steger ihr Studium trotz Entfernung und vollem Terminkalender

Sie wurde Europäische Hochschulmeisterin mit dem Auswahlteam der TU Chemnitz, erreichte den zweiten Platz beim Deutschen Pokal sowie den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft mit dem VfB Suhl und wurde für den erweiterten Nationalkader nominiert. Das Deutsche Volleyballmagazin wählte sie zur Aufsteigerin des Jahres in der 1. Bundesliga, bei der Europäischen Hochschulmeisterschaft in Serbien wurde sie zur besten Spielerin des Turniers ernannt und auch die Studierenden und Mitarbeiter der TU Chemnitz machten sie gleich doppelt - mit ihrem Team und einzeln - zur Sportlerin des Jahres. Für TU-Studentin Claudia Steger war 2011 das bisher erfolgreichste Jahr als Profi.

Seitdem die Chemnitzerin mit elf Jahren an einem Probetraining teilnahm, ist sie begeisterte Volleyballerin. Sportarten mit Körperkontakt schaut sich Claudia Steger zwar gern an, spielt sie aber ungern selbst. "Deswegen gefällt mir am Volleyball, dass jede Mannschaft ihr eigenes Spielfeld hat. Vor allem liebe ich die Dynamik, das Spielen mit Köpfchen und den Teamgeist." Nachdem sie beim Chemnitzer Polizeisport Verein (CPSV) alle Jugendmannschaften durchlaufen hatte, kam sie zunächst in den Kader der 2. Bundesliga und stieg Ende der Saison 2007/2008 mit ihrem Team in die 1. Bundesliga auf. 2008 begann die Volleyballerin auch ihr Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport-Studium an der Technischen Universität Chemnitz: "Ich wollte auf jeden Fall etwas mit Sport studieren und Reha- und Fitnesssport klang für mich von Anfang an interessant. Nachdem ich mit einigen Leuten gesprochen hatte, die schon angefangen hatten das zu studieren, war ich überzeugt, dass das der richtige Studiengang für mich ist."

Da sie zum Zeitpunkt ihres Schulabschlusses mit ihrem Chemnitzer Verein gerade in die 1. Bundesliga aufgestiegen war, lag es für die Sportlerin nahe, auch ihr Studium in ihrer Heimatstadt zu absolvieren. Das Spieljahr 2008/2009 verlief für ihre Mannschaft allerdings weniger erfolgreich, sodass das Team am Ende der Saison wieder abstieg und letztlich auseinanderbrach. Nun stand Claudia Steger vor der schwierigen Entscheidung, wie es sportlich für sie weitergehen sollte: "Nach langem Überlegen habe ich mich dann entschlossen, Chemnitz zu verlassen und bin zum VfB 91 Suhl nach Thüringen gewechselt. Hier spiele ich jetzt gerade meine dritte Saison."

Momentan befindet sich die Profi-Volleyballerin aufgrund ihres engen Spielplans im Urlaubssemester. "Wenn ich mal ein oder mehrere freie Tage habe, versuche ich so oft es geht an der Uni zu sein. Ich versuche die meisten Veranstaltungen im Sommer zu besuchen, da ich dann keine Saison mehr habe." Dass sie ihr Studium neben dem Leistungssport fortführen kann, verdankt die 21-Jährige der Unterstützung durch die TU Chemnitz. So kann sie beispielsweise einige Veranstaltungen auch aus der Ferne absolvieren und Prüfungen verschieben. "Ohne das Programm `Partnerhochschule des Spitzensports´ wäre es für Leistungssportler nicht möglich, neben dem Sport noch zu studieren. Ich bin der Uni sehr dankbar, dass sie uns Sportler so gut es geht unterstützt."

Wie es nach ihrem Studium weitergehen soll, weiß Claudia Steger noch nicht genau. Vielleicht wird sie nach ihrem Bachelor noch ein Masterstudium in Angriff nehmen. Beruflich möchte sie später gern mit Sportlern zusammenarbeiten und zum Beispiel die Betreuung einer Mannschaft übernehmen: "Das würde mich schon reizen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie wichtig eine gute medizinische Betreuung ist." Aber auch sportlich will die Chemnitzerin noch einiges erreichen, beispielsweise in einem Verein im Ausland spielen oder sogar an den Olympischen Spielen teilnehmen. "Ich hoffe, dass ich von Verletzungen verschont bleibe und somit noch ein paar Jahre Leistungssport machen kann."

(Autorin: Anett Michael)

Katharina Thehos
30.01.2012

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