Ergebnisse der Absolventenbefragung 2013 liegen vor
Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der TU Chemnitz befragte erneut ihre Absolventen - positive Entwicklungstendenzen im Hinblick auf die Attraktivität von Region und Universität
Zum sechsten Mal seit 1996 fand in diesem Jahr eine umfangreiche Befragung von Alumni der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften statt. Die Absolventenbefragung wurde, wie schon in den Vorjahren, unter Leitung von Prof. Dr. Peter Pawlowsky, Inhaber der Professur Personal und Führung, realisiert und evaluiert. 277 von insgesamt 1.744 kontaktierten Personen beteiligten sich an der Erhebung 2013, was einer Rücklaufquote von 16,8 Prozent entspricht. Befragt wurden nur Absolventen, die in der Zeit zwischen den Wintersemestern 2008/2009 bis 2012/2013 ihr Studium an der TU abgeschlossen haben. Erstmalig gehörten damit in diesem Jahr neben Diplomabsolventen auch Bachelor- und Masterabsolventen zum Kreis der Befragten. Gleich den Alumni der vorangegangenen Jahre sollten auch sie innerhalb eines Fragebogens ihre Motive und Erwartungen in Bezug auf das Studium an der TU darlegen sowie Bewertungen dafür abgeben. Weiterhin wurden Daten zur Zeit vor Beginn und nach Abschluss des Studiums erfragt. Die Ergebnisse der diesjährigen Befragung von Absolventen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften liegen nunmehr vor.
Heimatnähe und Studienangebot sind Hauptgründe für TU-Studium
Die wichtigsten Motive für die Aufnahme eines Studiums an der TU Chemnitz bleiben unverändert. Als unangefochtene Spitzenreiter zu je 77,3 Prozent dominieren nach wie vor Studienangebot sowie Heimatnähe. Letzterer Faktor lässt sich auch durch die Zahl der Fakultätsabsolventen mit Abitur in Sachsen bestätigen, die bei 84,5 Prozent liegt. Als weiteres, ausschlaggebendes Motiv für die Wahl der Universität gaben 61 Prozent der Befragten "private Wohnmöglichkeiten" an. Im Vergleich zu 2009 gewann der regionale Faktor um mehr als 10 Prozent an Bedeutung. Auch die Aussicht auf Interdisziplinarität, gute Kontakte zu den Hochschullehrern und Praxisbezug des Studiums fungierten bei der Entscheidungswahl als wichtige Größen. Von 20,8 Prozent in 2009 auf 27,8 Prozent in 2013 gewinnt ferner die Fremdsprachenausbildung zunehmend an Gewicht. Einen erstmaligen Bedeutungsverlust erfuhren die Hochschulrankings, wie die Gegenüberstellung mit früheren Erhebungswellen zeigt: 2013: 29,2 Prozent; 2009: 38,1 Prozent; 2005: 22,1 Prozent; 2001: 7,4 Prozent. Obwohl mit 20,6 Prozent weiterhin eine untergeordnete Rolle, verzeichnet sich im Hinblick auf die Attraktivität der Stadt bzw. der Region ein leichter Bedeutungszuwachs. Seit 2009 stieg der Wert um 5,9 Prozent. In diesem Jahr liegt damit die Zuweisung durch die Zentrale Vergabestelle auf dem letzten Platz.
Rückläufige BAföG-Zahlungen, mehr Berufsstarter in Sachsen
Der durchschnittliche Absolvent beendete das Studium mit einer Gesamtnote von 2,1 und absolvierte während seiner Zeit an der Universität ein Pflichtpraktikum. Aufgegliedert nach Abschlussart betrug die Studiendauer der Absolventen im Bachelor durchschnittlich 7,1 Fachsemester, im Master 4,5 Fachsemester sowie 12,5 Fachsemester beim Diplomstudium. Als Grund für die Verlängerungen gaben 39,7 Prozent der Alumni an, dass organisatorische Regelungen die Ursache dafür waren. Hinzu kommt sicherlich auch eine Veränderung bezüglich der Haupteinnahmequellen des Studiums als Ursache in Frage. Seit 1996 zeigt sich ein massiver Rückgang der BAföG-Zahlungen, verknüpft mit einer Zunahme der Eigenfinanzierung durch Erwerbstätigkeit. Die Zuwendung der Eltern bleibt mit über 60 Prozent zwar nach wie vor ein weiterer hoher Faktor, der jedoch im Längsschnittvergleich nicht zunimmt. Prof. Pawlowsky erkennt hierin eine deutliche Problematik für die Studierenden: "Der notwendige Zeitaufwand für die Eigenfinanzierung sowie die gleichzeitig kürzeren Studienzeiten gestalten die Situation für die Studierenden deutlich schwerer."
Nach dem Bachelorabschluss haben 40,4 Prozent der Absolventen eine Beschäftigung gesucht oder aufgenommen, wobei der überwiegende Teil (59,6 Prozent), die akademische Laufbahn fortsetzte. Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten verblieb nach dem Studium in den neuen Bundesländern. Für die Region sehr erfreulich ist dabei die Tatsache, dass der überwiegende Teil der Wirtschaftswissenschafts-Absolventen (2013: 61 Prozent) eine Erst-Anstellung im Freistaat Sachsen fand. Entgegen der Vorjahrestendenz stieg hier der Anteil unter den Befragten.
Gute Rahmenbedingungen und steigende Studierendenzahlen
Den Abschluss der Befragung bildete eine offene Frage an die Absolventen. Dabei sollten Stärken und Schwächen des Studiums an der TU benannt werden. Als äußerst positiv erachteten 41 Prozent der Befragten die Rahmenbedingungen des Studiums, was unter anderem die Erreichbarkeit der Universitätsteile sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten einschloss. Auch die Organisation des Studiums an der TU sahen mehrere Absolventen als klare Stärke an. In diesem Zusammenhang benannten sie auch das Angebot an Studiengängen und Wahlmöglichkeiten sowie Spezialisierungen. Als verbesserungswürdig bewerteten viele vor allem die zunehmenden Studierendenzahlen sowie die damit einhergehenden Folgen für das Studium an der Universität.
Als Fazit im Hinblick auf die Absolventenbefragung 2013 konstatiert Prof. Pawlowsky, dass hierbei vor allem "die Funktion der TU als Versorger der Region zum Ausdruck kommt". Den positiven Entwicklungstendenzen im Hinblick auf die Attraktivität der Stadt und Region sowie dem Ansehen der Universität misst er einen besonderen Stellenwert bei: "Wenn man hier in der Profilierung stärker daran arbeitet, dürfte dies durchaus ein strategischer Vorteil sein. Vor allem hinsichtlich der Rekrutierung von Studenten, die nicht nur aus der Region stammen."
Kontakt: Prof. Dr. Peter Pawlowsky, Telefon 0371 531-38354, E-Mail peter.pawlowsky@wirtschaft.tu-chemnitz.de
(Autorin: Laura Richter)
Katharina Thehos
05.07.2013