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  • Die Raphael-Eduard-Liesegang-Medaille vergibt die Kolloid-Gesellschaft seit 1998. Dieses Jahr geht sie nach Chemnitz.
  • Das Team der Physikalischen Chemie der TU Chemnitz befasst sich unter anderem mit Mikrosieben - hier eine Detailansicht einer Filtrationsmembran, die durch Übereinanderlegen dreier Mikrosiebe unterschiedlicher Porengröße erzeugt wurde. Quelle: S. Ranis, Physikalische Chemie der TU Chemnitz
TUCaktuell Ehrungen

Auszeichnung für Forschung vom Mikrosieb bis zur Trennmembran

Prof. Dr. Werner Goedel von der Physikalischen Chemie der TU Chemnitz erhielt den Raphael-Eduard-Liesegang-Preis der Kolloid-Gesellschaft

Der Leiter der Physikalischen Chemie der TU Chemnitz, Prof. Dr. Werner Goedel, erhielt am 25. September 2013 den Raphael-Eduard-Liesegang-Preis. Mit dieser Auszeichnung würdigte die Kolloid-Gesellschaft seine Forschung zu Benetzungserscheinungen und zur Herstellung von Mikrosieben und Trennmembranen. Diese Arbeiten beruhen auf einem einfachen Prinzip: Eine Mischung aus kleinen, wasserabweisend beschichteten Partikeln und einem aushärtbaren Öl wird auf eine Wasseroberfläche gegeben, breitet sich dort selbsttätig aus und bildet eine gemischte Schicht, in der die Partikel nebeneinander liegen und die Zwischenräume zwischen den Partikeln vom Öl ausgefüllt werden. Durch Aushärten des Öls erhält man eine feste Membran, die zur Trennung flüssiger oder gasförmiger Gemische eingesetzt werden kann. Entfernt man die Partikel, so bleibt das ausgehärtete Öl zurück. Da jeder Partikel nach dem Entfernen ein Loch hinterlässt, hat das ausgehärtete Öl die Form eines Mikrosiebes, das heißt einer Filtrationsmembran mit sehr einheitlichen Löchern und einem geringem Strömungswiderstand. "Dies ist eine Auszeichnung für unsere gesamte Arbeitsgruppe und alle, die in den vergangenen Jahren in meinen Teams in Berlin, Ulm und Chemnitz an diesem Thema gearbeitet haben", sagt Prof. Goedel und ergänzt: "Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter."

Der Raphael-Eduard-Liesegang-Preis wird von der Kolloidgesellschaft für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der reinen oder angewandten Kolloidwissenschaft verleihen. Er ist benannt zu Ehren von Raphael Eduard Liesegang (1869 - 1947), Unternehmer, Schriftsteller und Naturwissenschaftler, Autor von ca. 500 wissenschaftlichen Artikeln. Liesegang ist in den Kolloidwissenschaften vor allem aufgrund der sogenannten "Liesegangschen Ringe" bekannt. Diese sind selbstorganisierende periodische Strukturen, die bei der Erzeugung von kleinen Partikeln aus Lösungen und Gelen entstehen.

Katharina Thehos
27.09.2013

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