Wie Milchpulver per Knopfdruck in die Nuckelflasche kommt
Mensch-Maschine-Preis 2013: Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement zeichnete Ideen aus, die das Leben einfacher machen könnten
Am "World Usability Day" werden weltweit jeden November Aktionen für benutzerfreundliche Produkte initiiert. Die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz lud am 15. November 2013 bereits zum sechsten Mal zum "Tag der einfachen Produkte" ein. Den Höhepunkt bildete erneut die Vergabe des "Mensch-Maschine-Preises", mit dem Ideen ausgezeichnet werden, die das Leben einfacher machen könnten. Insgesamt waren in diesem Jahr 27 Ideen für den Wettbewerb eingereicht worden. Eine Jury wählte daraus die besten sieben aus, die sie anschließend detaillierter bewertete. Am Veranstaltungstag konnten die sieben Finalisten in einem Kurzvortrag ihre Idee vorstellen, die anschließend von den anwesenden rund 80 Gästen erneut eingeschätzt wurde. Aus beiden Wertungen ergaben sich die drei Erstplatzierten.
Der erste Platz ging an Harald Göhrmann. Er reichte die Idee für einen "elektrischen Milchpulverportionierer" ein. Seine Gedankenskizze verspricht "genaues Portionieren von Milchpulver dank Pulverbehälter und Portionierer in einem Produkt". Das Gerät sollte demnach aus einem Kunststoffgehäuse mit zwei Deckeln an den Enden bestehen, in das eine Starttaste, eine Portionsanzeige mit Stelltasten und eine Füllstandsanzeige integriert sind. Der Entwurf wird noch genauer: Innerhalb des Gehäuses befindet sich ein Metallbehälter mit Füllstandssensor, eine Löffelscheibe, eine Zwischenscheibe mit einer Pulveröffnung, einem Verbindungsring und einem Befüllungstrichter, der das Verschüttel von Milchpulver verhindert. "Der Portionierer erübrigt vorheriges Abfüllen von Milchpulver und ist platzsparend", resümiert der Masterstudent der Automobilproduktion.
Den zweiten Platz erreichte die Idee von Konstantin Felbel mit dem Titel "Teststreifen zur Identifikation des Grades des Verderbs von Milcherzeugnissen". Sein Entwurf stellt einen Teststreifen vor, der sich auf maximal vier Säuren konzentriert, die beim Verderb von Lebensmitteln entstehen. Durch die Kombination von vier Indikatoren - der Rotfärbung von Lackmus, Methylrot, Methylorange sowie Thymolblau bei bestimmten ph-Werten - ließe sich der Säuregrad und damit der Grad des Verderbs feststellen. "Dieses einfache, sicher wirkende Mittel soll das Wegwerfen noch guter Lebensmittel reduzieren und gleichzeitig die Umwelt schonen", beschreibt der Student im Bachelor Sensorik und kognitive Psychologie.
Auf dem dritten Platz landete Steffen Kehrer mit seiner Einreichung "Bedarfsgerechte Innenraumanpassung an den Fahrer mittels Anthropometrischer-Daten-Karte". Sein Ziel ist die "Steigerung der Nutzerfreundlichkeit, der Verkehrssicherheit und der Zufriedenheit von Fahrern". Auf einer Anthropometrischen-Daten-Karte könnten die Körpermaße und die Vorlieben bezüglich der Sitzposition des jeweiligen Fahrers hinterlegt werden. Sobald er sich in das Fahrzeug setzt, stellen sich dann die einzelnen Komponenten - vorrangig der Sitz, das Lenkrad und die Spiegel - automatisch in die gewünschten Positionen.
Weitere Informationen erteilt André Dettmann, Telefon 0371 531-32278, E-Mail andre.dettmann@mb.tu-chemnitz.de.
Katharina Thehos
18.11.2013