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Mikrochips und Sport: Experten diskutieren über Trends der Mikro- und Nanotechnologie in Brasilien

Zwei Chemnitzer Innovationen werden vom 12. bis 14. Mai 2014 auf der 20. Micromachine Summit 2014 in Brasilien vorgestellt

Bevor zum ersten Mal bei einer Fußballweltmeisterschaft die elektronische Torlinien-Technologie in Brasilien zum Einsatz kommt, blicken Experten aus Mikro- und Nanotechnologie schon jetzt nach Südamerika. Vom 12. bis 14. Mai 2014 treffen sich dort weltweite Vertreter dieses Technologiebereiches im brasilianischen Sao Paulo und Campinas zum 20. Micromachine Summit. Ein Thema wird dabei die Bedeutung dieser Technologien für den Sport sein. 58 Delegierte aus 18 Ländern und Regionen werden drei Tage lang über Trends und Innovationen der Mikro- und Nanotechnologie sprechen. Chefdelegierter der deutschen Delegation ist Prof. Dr. Thomas Geßner, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS und Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien der Technischen Universität Chemnitz.

Die Delegierten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Fachverbänden und Politik stellen Forschungsprojekte und Anwendungsbeispiele von Mikro- und Nanotechnologie in den Bereichen Sport- und Medizintechnik, Umwelt und Energie sowie Smart Systems Integration in den Mittelpunkt ihrer Diskussionen. Dabei zeigen die sechs deutschen Vertreter unter anderem, wie Mikrotechnologien in der modernen Medizintechnik Einzug halten. Sie stellen Entwicklungen von medizinische Heil- und Pflegeprodukte für die alternde Gesellschaft vor, aber auch intelligente mobile Diagnosesysteme, die unabhängig von Laboren vor Ort Krankheitstests ermöglichen. Ein solches Testverfahren für die Tropenkrankheit Chagas wird vom Fraunhofer ENAS und der Chemnitzer bi.flow systems GmbH mit weiteren Partnern im europäisch-brasilianischen Forschungsprojekt PodiTrodi entwickelt.

Im Bereich Energie wird das Funksensornetz ASTROSE vorgestellt. Die Stromerzeugung durch Sonne und Wind fluktuiert in Deutschland mit dem Tagesverlauf und der Witterung enorm stark. Dadurch entstehen Zeiten, in denen die Leitungskapazität der Hochspannungsnetze erreicht wird und unter ungünstigen Umständen Erzeuger von Ökostrom vom Stromnetz abgeschaltet werden müssen. Die TU Chemnitz und die Fraunhofer-Institute IZM und ENAS haben zusammen mit den Unternehmen MITNETZ Strom, RWE, MPD und KE-Automation ein Funksensornetz entwickelt, das dabei helfen soll, Reserven zu erschließen, die sich bei starkem Wind oder wenig Sonne ergeben. Es besteht aus einer Vielzahl von Sensorknoten, die im Abstand von einigen hundert Metern entlang des Leiterseils aufgehängt sind. Jeder Sensorknoten des Netzwerks erfasst in einem 15-minütigen Intervall die aktuellen Sensorwerte für Neigung, Temperatur und Strom und überträgt die gewonnen Daten mit einem Zeitstempel versehen zum benachbarten Sensorknoten in Richtung Basisstation im Umspannwerk. Dort werden die Informationen aller Messstellen in die Netzleittechnik eingebunden.

Das Micromachine Summit wurde 1995 vom Micromachine Center in Japan ins Leben gerufen. Nach Stationen in Asien, Europa, Nordamerika und Australien wird die Veranstaltung nun in diesem Jahr zum ersten Mal in Südamerika ausgerichtet. Das Treffen dient als Plattform zur globalen Vernetzung von Experten und Entscheidern und bietet dem ausrichtendem Land die Chance, seinen Standort zu präsentieren.

(Autorin: Dr. Martina Vogel und Andrea Messig-Wetzel)

Mario Steinebach
12.05.2014

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