Bauarbeiten liegen im Plan
Erster Bauabschnitt der Forschungshalle für den Bundesexzellenzcluster MERGE nähert sich dem Ende – ab April 2015 ist der Einbau der MERGE-Maschine geplant
Mit dem Bundesexzellenzcluster "Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" (MERGE) zählt die Technische Universität Chemnitz zu den Gewinnern der Bundesexzellenzinitiative. Mit einer neuen Forschungshalle schafft der Freistaat Sachsen derzeit die baulichen Einrichtungen, damit die exzellente Arbeit von MERGE unter optimalen Bedingungen durchgeführt werden kann. In direkter Nachbarschaft zum Hörsaalgebäude, dem Weinhold-Bau und dem Gebäude des Spitzenclusters eniPROD der TU Chemnitz sowie den Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft entsteht eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung sowie dem universitären Studium auf höchstem Niveau.
„Die Bauarbeiten liegen im Plan“, berichtet Dr. Hans-Günter Semm, kommissarischer Leiter des Dezernates Bauwesen und Technik der TU. Die Bauausführung hat im April 2014 begonnen und inzwischen sind sichtbar die Rohbauarbeiten für die Forschungshalle fast abgeschlossen. Seit November 2014 laufen die Dach- und Fassadenarbeiten. „Parallel dazu werden derzeit der Innenausbau und die Installationsarbeiten der Technikgewerbe innerhalb des Gebäudes ausgeführt“, so Dr. Semm. Im April 2015 soll dann der Einbau der MERGE-Maschine beginnen. Dabei handelt es sich um eine neu entwickelte Fertigungsstrecke für Kunststoffteile. Denn das Ziel des Bundesexzellenzclusters ist es, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen wie Textilien, Kunststoffe und Metalle zusammenzuführen. Mehrkomponentenbauteile können dann in Großserie kostengünstiger und energieeffizienter produziert werden. Multifunktionalität soll künftig nur in einem Verarbeitungsschritt entstehen. Die Inbetriebnahme der MERGE-Maschine ist im Rahmen der Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes ab August 2015 geplant.
Wegen der sehr umfangreichen Bauarbeiten kommt es derzeit rund um die Baustelle zu einigen Beeinträchtigungen. So lassen sich auf Grund der aktuellen feuchten Witterungsverhältnisse Verschmutzungen im Umfeld des Baufeldes nicht vermeiden. Baufahrzeuge sorgen für erhöhten Verkehr und Lärm; gleichzeitig sind Zufahrts- und Parkmöglichkeiten eingeschränkt. „Großer Dank gilt allen Mitarbeitern und Studierenden an der TU Chemnitz sowie an den benachbarten Instituten wie vor allem dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, die von den Beeinträchtigungen betroffen sind“, sagt TU-Kanzler Eberhard Alles und ergänzt: „Das entgegengebrachte Verständnis wird auch in Zukunft den zügigen Fortschritt der Baumaßnahmen unterstützen.“
In dem bundesweit einzigartigen Projekt arbeiten etwa 100 Wissenschaftler an der Technologiefusion im Leichtbau und damit an einer Schlüsseltechnologie der Zukunft. Der Bundesexzellenzcluster wurde 2012 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder an der TU Chemnitz eingerichtet. Er wird bis 2017 mit 34 Millionen Euro gefördert. Unter der Projektleitung der Chemnitzer Niederlassung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) sollen für den Bundesexzellenzcluster in drei Bauabschnitten insgesamt drei Gebäude entstehen. Die Kosten für die aktuell innerhalb eines Jahres errichtete Forschungshalle betragen rund 12,6 Millionen Euro, die mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden.
Weitere Informationen zum Bundesexzellenzcluster MERGE: https://www.tu-chemnitz.de/MERGE
Katharina Thehos
12.02.2015