Aus Liebe und Leidenschaft zum Sport
TU-Absolvent und Lauf-KulTour-Initiator Dirk Lange ist fasziniert vom Ausdauersport und hat mit Partnern als Start-up ein neuartiges Serviceportal im Internet geschaffen
„Im ausdauerorientierten Breitensport - insbesondere in Thüringen und Sachsen - hat sich unser Online-Portal LaRaSch.de bereits innerhalb eines Jahres gut etabliert“, freut sich Portalmitbegründer Dirk Lange. Der Chemnitzer TU-Absolvent hatte sich 2014 gemeinsam mit seinen Partnern Alexander Pohle und Roland Scholz das Ziel gesetzt, für mehr Transparenz in diesem Feld des Sports zu sorgen – allen voran in den Bereichen Laufen, Radfahren und Schwimmen. Aus deren Anfangsbuchstaben leitet sich deshalb der Portal- und Start-up-Name LaRaSch ab. Aber auch Disziplinen wie Skaten, Skilanglauf, Triathlon, Aquathlon und Duathlon haben die Portalbetrieber im Blick. Sie recherchieren in der Szene Veranstaltungsdaten, Ergebnislisten, GPS-Tracks und Höhenprofile mit dem Ziel, daraus disziplinübergreifend umfangreiche Analysen, informative Übersichten und Prognosen zu erstellen. „Bei Veranstaltungen werden von uns außerdem die Sportler fotografiert, deren Bilder landen im Fotoportal von LaRaSch, von wo aus sie zum Teil kostenfrei heruntergeladen und in sozialen Medien geteilt werden können“, berichtet Lange. Zudem bieten mehrere Ausdauersportler in einem Blog Einblicke in ihren Wettkampf- und Trainingsalltag. „Beim Lesen der Einträge wird deutlich, dass sich der Ausdauersport durch Athleten auszeichnet, die für stabile Werte und Tugenden stehen“, meint der Chemnitzer Absolvent.
Dirk Lange, der selbst leidenschaftlicher Läufer ist, profitiert von seinen umfangreichen Erfahrungen mit Projekten im Breitensport. Beispielsweise initiierte er mit Hilfe weiterer Studenten 2007 an der TU Chemnitz die Lauf-KulTour, den längsten Staffellauf der Welt, bei dem jedes Jahr zwölf Studierende für einen guten Zweck in 16 Tagen Deutschland umrunden. Die Idee dazu kam dem damaligen Studenten des Studienganges Systems Engineering schon 2005 nach einem 100 Kilometer langen Lauf rund um Jena: „Nachdem ich diesen nach elf Stunden geschafft hatte und die Schmerzen nachließen, dachte ich: Was um Jena geht, geht auch um Deutschland!“ Die Tatsache, dass es nicht bei einem flüchtigen Gedanken blieb, beschert dem gebürtigen Bautzener noch heute schöne Momente. „Es freut mich, dass immer mehr Studierende die Lauf-KulTour kennen und dabei sein wollen. Und links und rechts der 4.000-Kilometer-Strecke hat sich mittlerweile eine Fangemeinde gebildet.“ 2012 gab er den Staffelstab des Teamleiters an einen Freund weiter, zumal sich sein Lebensmittelpunkt nach Jena verlagert hatte.
Dirk Lange mischt aber auch bei anderen Projekten mit – beispielsweise beim Chemnitz Marathon und beim Fichtelberg-Staffellauf. „Meistens geht es dabei auch um die Unterstützung anderer: um Spenden für gemeinnützige Zwecke, um die Förderung von Sportlern, um Finanzen zur Absicherung von Sportprojekten“, sagt Lange. LaRaSch sei für ihn der ideale Weg, um Hobby und Beruf zu verbinden. Doch was ist die Philosophie von LaRaSch? „Wir liefern einen Mehrwert für die im Breitensport befindlichen Akteure. Wir schaffen Informationen und Transparenz an den Stellen, wo sie nötig sind, und vernetzen die Interessengruppen rund um den Sport. Dabei sind die in der Szene vorkommenden Daten und deren Aufbereitung und Darstellung unsere Passion.“
Die Basis zum Sprung in die Selbstständigkeit lieferte bereits Langes Diplomarbeit zum Thema „Entwicklung eines Systems zur zielgerichteten Analyse wettkampfbezogener Breitensportveranstaltungen unter Nutzung des Systems Engineerings“, die mit 1,0 benotet wurde. Weitere Ideen sammelte er anschließend beim Sportmanagement-Studium in Jena und während seiner Masterarbeit über Unternehmensgründung. In Thüringen ist er außerhalb von LaRaSch auch mit anderen Großprojekten verbunden. So ist er Projektkoordinator des Baus des neuen Fußballstadions des FC Carl Zeiss Jena. Und als junger Familienvater steht er ebenfalls seinen Mann. Mit dem richtigen Zeitmanagement und einem tollen Team bekommt Dirk Lange alles gut unter einen Hut, wie er versichert. „Wobei das Team das Wesentliche ist“, wie er betont.
Heute blickt Lange noch oft auf seine Studienzeit an der TU Chemnitz zurück: „An der Uni gibt es viele enge Beziehungen zwischen Studierenden und Lehrenden, es gibt viele brillante Leute, die mich in besonderer Weise inspiriert haben. Ich konnte viel Neues entdecken, habe aus Fehlern lernen und gemeinsam mit den richtigen Partnern vieles nach vorn bewegen dürfen. Chemnitz war dafür das ideale Pflaster.“ Jedem Student kann er nur den Rat geben: „Nutzt die Freiheit, die euch die TU Chemnitz bietet! Mit großer Leidenschaft, eigenem Antrieb und der gegebenen Unterstützung kann man hier viel erreichen.“ Dirk Lange ist selbst das beste Beispiel dafür.
Mario Steinebach
14.04.2015