Messestände im interdisziplinären Fokus
Kooperationsprojekt zwischen Wirtschaftswissenschaftlern und Psychologen der TU Chemnitz untersucht die Gestaltung von Messeständen
Ein Kooperationsprojekt führt die drei Professuren Marketing und Handelsbetriebslehre, Allgemeine Psychologie und Biopsychologie sowie Organisations- und Wirtschaftspsychologie der TU Chemnitz zu einem interdisziplinären Austausch zusammen. Das Ziel des Projektes ist die Optimierung der Gestaltung von Messeständen. Hierzu haben die Wirtschaftswissenschaftler und Psychologen in einer Untersuchung auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) Berlin das Geschehen an einem Messestand unter möglichst realen Bedingungen simuliert und das Verhalten der Probanden unter Einsatz mehrerer Technologien gemessen.
Beteiligt waren daran auch 45 Studierende verschiedener Studiengänge, die an einer Exkursion auf das Berliner Messegelände teilnahmen. Sie hatten einen Tag lang die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Messewirtschaft zu blicken. Im Zuge eines Rundgangs konnten sie das Messefeeling hautnah erleben und erhielten bei einem Vortragsprogramm Informationen zur Messe als Arbeitgeber sowie zu wirtschaftlichen Kennzahlen. Zusätzlich konnten sie aktiv als Probanden an der Pilotstudie mitwirken. Zu diesem Zweck wurden zwei Testmessestände aufgebaut, die eine reale Messesituation simulierten.
Die Studierenden erlebten, wie die Erhebungsmethoden beider Wissenschaftsdisziplinen in einem praxisnahen Anwendungsfeld zum Einsatz kamen. „Die Kombination dieser klassischen und sensorischen Erhebungsmethoden ermöglicht die umfassende Betrachtung des Bewegungs- und Interaktionsverhaltens von Personen, die bisher noch nie in dieser Form erprobt wurde“, schätzt Prof. Dr. Cornelia Zanger ein, deren Professur in der Kooperation die Wirtschaftswissenschaften vertritt. Der Austausch zwischen den beiden Wissenschaftszweigen eröffne zahlreiche weitere Anwendungsfelder in Marketing, Handel, Arbeitsteams, Organisationen und Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen. Darüber hinaus sieht Zanger spannende Möglichkeiten für zukünftige wissenschaftliche Projektkooperationen mit den Teams von Prof. Dr. Udo Rudolph und Prof. Dr. Bertolt Meyer, die das Institut für Psychologie vertreten.
(Autorin: Sophie Ruckau)
Katharina Thehos
24.08.2015