Lichter, die bewegen
Ob das zusätzliche Training mit einer Touch-Wall die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit junger Sportler verbessert, untersuchen zwei Studenten der TU Chemnitz im Rahmen ihrer Masterarbeit
Hoch konzentriert deaktivieren die jungen Handballer die farbigen LED-Lichter der sogenannten Touch-Wall, die von der IMM Gruppe aus Mittweida zur Verfügung gestellt und Ende August im Eisenbahnsportverein Lokomotive Chemnitz eingeweiht wurde. Zwei Mal die Woche trainieren die Vereinssportler jeweils 30 Minuten lang an der Reaktionswand, die – angepasst an die Körpergröße der Trainierenden – aus 16, 32 oder 64 Feldern besteht. Ziel des Trainings ist es, so schnell wie möglich die LED-Leuchteinheiten abzuschalten, die in zufälliger Reihenfolge auf der Wand aufleuchten.
Doch wirkt sich diese neuartige Trainingsmethode positiv auf die Reaktionsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit der Sportler aus? Genau dieser Frage gehen die mitwirkenden Studenten der TU Chemnitz im Rahmen ihrer Masterarbeit nach. „Zunächst lassen wir die Sportler einem Eingangstest machen, um ihre individuellen Fähigkeiten vor dem speziellen Training beurteilen zu können. Nach der Trainingszeit werden wir dann die Experimentalgruppe, bei der die Touch-Wall aktiv in das Training miteingebunden wird, mit einer Kontrollgruppe vergleichen, die kein zusätzliches Training mit der T-Wall enthält“, erklärt Anke Otto, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Sportmedizin/-biologie, die das Projekt betreut. Mithilfe dieses Vergleiches soll herausgefunden werden, ob die T-Wall die Leistung der Handballer tatsächlich verbessert.
Nicht nur die Kinder in der Experimentalgruppe profitieren von der Touch-Wall: Auch projektfremde Sportler dürfen auf Anfrage daran trainieren. „Das Interesse an der Touch-Wall ist sehr groß“, berichtet Otto. „Oft wird sich bei uns erkundigt, ob die T-Wall zu bestimmten Zeiten für das Training zur Verfügung steht.“ Die interaktive Reaktionswand fasziniert die jungen Sportler also – ob sie außerdem dazu beiträgt, das Training noch effektiver zu machen, wird sich bald zeigen.
(Autorin: Sabrina Schäfer)
Katharina Thehos
08.10.2015