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"MINTeressierte" Nachwuchswissenschaftlerinnen im Maschinenbau vereint

Studentinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Maschinenbau trafen sich vom 29. bis 30. Oktober erstmals zur Tagung „Women in Science & Engineering“

„Sehr geehrte Damen, sehr geehrter Herr“ – bereits die Begrüßung zu Beginn der Veranstaltung spiegelte den für Konferenzen naturwissenschaftlich-technischer Fachgebiete sonst so unüblichen Teilnehmerkreis wider. Nach wie vor sind Frauen an den MINT-Fakultäten unterrepräsentiert, was das Zentrum für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung gemeinsam mit dem Exzellenzcluster MERGE sowie der Sonderforschungsbereiche HALS und PT-PIESA der TU Chemnitz zum Anlass nahm, eine Tagung für Studentinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen aus der Fakultät für Maschinenbau auszurichten. Innerhalb dieser zwei Tage verwandelte sich das pentahotel Chemnitz zur Plattform wissenschaftlichen Austauschs, um junge Nachwuchsforscherinnen auf ihrem akademischen Weg zu unterstützen.

Nach der Begrüßung durch die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der TU Chemnitz, Karla Kebsch, bildete ein Festvortrag von Professorin Daisy Nestler den Auftakt der Veranstaltung. Die Abteilungsleiterin an der Professur für Verbundwerkstoffe referierte über das Thema „Innig verbunden zu neuen Lösungen: Konzepte für Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbünde“ und bot den Teilnehmerinnen so wertvolle Einblicke in Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zu Metall-, Keramik- und Polymermatrix-Verbundwerkstoffen sowie hybriden Werkstoffverbunden. Im Anschluss daran wurden die Nachwuchswissenschaftlerinnen an Tätigkeitsfelder und Fragestellungen des an der TU Chemnitz angesiedelten Bundesexzellenzclusters MERGE und der Sonderforschungsbereiche 692 HALS und TRR 39 PT-PIESA herangeführt. Ziel dabei war es nicht nur, sie für die Vielfalt an Forschungsbereichen im Maschinenbau zu sensibilisieren, sondern ihnen zugleich einen Anreiz zu geben, sich in einem der Forscherverbünde einzubringen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen bekamen im weiteren Tagesverlauf grundlegende Kenntnisse über wissenschaftliches Publizieren in englischer Sprache vermittelt, während der Workshop „Wissenschaftliches Schreiben“ die Studentinnen mit Handwerkszeug zum Verfassen von Projekt- und Abschlussarbeiten ausstattete. „In dem Seminar wurden einige Richtlinien angesprochen, über die ich bisher noch gar nicht nachgedacht habe. Wenn ich meine erste Studienarbeit schreiben muss, weiß ich nun, wie ich überhaupt ein Thema finde und welche Formalien ich beachten muss“, resümiert Drittsemestlerin Kassandra Franke, die an der TU Maschinenbau studiert.

Trotz persönlicher und fachlicher Kompetenzen ist es sowohl für Studentinnen als auch für bereits etablierte Forscherinnen oftmals mit Herausforderungen verbunden, sich in einer Männerdomäne zu behaupten. Doch dass diese überwunden werden können, bewies die Kommunikationstrainerin Susanne Westphal. Unter dem Titel „Erfolgreich kommunizieren und Netzwerken“ zeigte sie am Abend Erfolgsgeheimnisse effektiven Netzwerkens und Verhandelns auf, wobei sie den Umgang mit männlichen Kollegen im Berufsalltag besondere Aufmerksamkeit schenkte. Da die Tagung ganz im Zeichen des projektübergreifenden Networkings sowie kollegialen Austauschs stand, nutzten die Teilnehmerinnen zugleich die Gelegenheit, das Gehörte praktisch umzusetzen und miteinander in Kontakt zu treten. „Auf der Tagung konnte ich wissenschaftliche Mitarbeiterinnen von den Forscherverbünden kennenlernen, die mir sogar eine Stelle als studentische Hilfskraft angeboten haben. Die Veranstaltung ist genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe. Solche Einblicke bekommt man in Vorlesungen sonst nicht“, berichtet Elisa Bader, die ebenfalls Maschinenbau im dritten Semester studiert.

Mögliche Weichen für die Zukunft stellten am zweiten Veranstaltungstag zudem Exkursionen in die Maschinenbauunternehmen UNION Werkzeugmaschinen GmbH Chemnitz, einem der ältesten Maschinenbaukonzerne in Europa und ThyssenKrupp Presta Chemnitz GmbH, das sich als einen der erfolgreichsten Hersteller von Nockenwellen und Haubenmodulen präsentierte. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen knüpften auch an dieser Stelle Kontakte für ihre spätere Karriere und wurden darin bestärkt, erste Schritte in Richtung Forschung zu wagen.

Weitere Informationen: https://www.tu-chemnitz.de/gleichstellung/

(Autorin: Beatrice Berthel)

Mario Steinebach
04.11.2015

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