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Weihnachtliche Vorfreude auf dem Campus

Rund 3.500 Gäste besuchten am 3. Dezember 2015 den ersten TU-Weihnachtsmarkt, der mit einem weihnachtlichen Programm und vielen Angeboten auf die kommende Weihnachtszeit einstimmte

  • Bei sonnigem Wetter stimmten sich die Besucher des ersten TU-Weihnachtsmarktes auf die bevorstehende Festzeit ein. Foto: Jacob Müller
  • Auf dem Vorplatz des Weinhold-Baus luden Stände zum Stöbern und Sitzgelegenheiten vor der Bühne zum Verweilen ein. Foto: Jacob Müller
  • „Dieses Jahr haben wir schon über 300 Hunde vermittelt“, erzählte Anne Pusch, die gemeinsam mit Juliane Anschütz einen Flohmarktstand auf dem TU-Weihnachtsmarkt eröffnet hatte. Hier verkauften die beiden Studentinnen allerlei Gebrauchtwaren und Handgefertigtes, um den Hundegarten Serres e.V. zu unterstützen. Foto: Andy Schäfer
  • Die jüngsten Musiker auf der Bühne waren die Sänger des Kindergartens "Krabbelkäfer". Foto: Jacob Müller
  • Viele Studierende nutzten die Gelegenheiten, mit ihren Kommilitonen gemeinsam ein paar vorweihnachtliche Stunden zu verbringen. Foto: Jacob Müller
  • Die Feuerstelle lud zum Aufwärmen ein. Foto: Jacob Müller
  • Den Abschluss des Bühnenprogramms gab der Universitätschor, der in der Adventszeit noch zu weiteren Konzerten in Chemnitz und Umgebung einlädt. Foto: Jacob Müller

„Vielleicht findet sich ja hier das eine oder andere Weihnachtsgeschenk“, vermutete Prof. Dr. Andreas Schubert, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer, in seiner Eröffnungsrede des ersten TU-Weihnachtsmarkts. Der Nachfolger des traditionellen Hoffestes bot Studierenden und Mitarbeitern der TU Chemnitz am 3. Dezember 2015 allerhand Möglichkeiten, sich bei dem Festprogramm und umringt von weihnachtlichen Ständen im Stile der traditionellen Christmärkte auf dem Vorplatz des Weinhold-Baus von 13 bis 18 Uhr rege auszutauschen. Prorektor Schubert nutzte die Gelegenheit, einen kleinen Rückblick auf das Jahr 2015 zu geben, das von vielen Veränderungen in der Universitätslandschaft und der TU Chemnitz geprägt war. Ihr Logo prangte auch auf den vielen modischen Angeboten, die der Unishop in zwei kleinen Modenschauen den Besuchern im Anschluss präsentierte. Wem noch ein wärmendes Kleidungsstück für die kalten Tage fehlte, der konnte sich direkt am Stand des Unishops umschauen und dort Glückslose erwerben, deren Erlös der Finanzierung der Deutschlandstipendien zugutekommt. Viele studentische Initiativen, die sich mit eigenen Marktständen den Besuchern präsentierten, sammelten ebenso Geld für den guten Zweck. So verteilte die Chemnitzer Hochschulgruppe der UNICEF gegen eine kleine Spende für die Nothilfe in Syrien Geschenke für Erwachsene und Kinder. Wer ein Glas originalen Türmer-Punsch bestellte, unterstützte parallel auch Kinder- und Jugendprojekte der Johannesstiftung in Chemnitz. Die Evangelische Studentengemeinde spendete für die „Save Me!“-Kampagne, die Paten an Flüchtlinge in Chemnitz vermittelt. Bastian Deinert von ROCK YOUR LIFE! Chemnitz, ein Programm, das benachteiligten Schülern unter die Arme greift, stellte das Mentoring-Programm kurz den Anwesenden auf der Bühne vor und lud ein, am Stand der Initiative vorbeizuschauen.

Ein Lob für die vielen Spendenaktionen sprach Lea Schott aus, Studentin der Sensorik und kognitiven Psychologie im dritten Bachelorsemester. Ihr gefiel der Aufbau des Weihnachtsmarkts: „In der Mitte kann man sich mit Freunden treffen und quatschen, während man sich außen herum die verschiedenen Stände ansehen kann“, so die 19-Jährige. Besonders begeisterten sie die aus Recyclingmaterialien selbstgemachten Lampen, die eine Studentin im Rahmen ihres noch jungen Unternehmens „CoBo Lights“ im Foyer des Weinhold-Baus verkaufte. Lea Schott freute sich außerdem über die herzliche Stimmung auf dem Markt.

Dieser Einschätzung würden sicher auch Laura Semper und Nina Steffensmeier folgen, die beide als Erstsemester Interkulturelle Kommunikation studieren und das TU-Weihnachtsfest demnach das erste Mal besuchten. „Ich finde es gut, dass es hier nicht nur die üblichen Sachen gibt, die man auf den großen Innenstadt-Weihnachtsmärkten findet“, merkte Nina Steffensmeier an. Die 19-Jährige freute sich, dass an den Marktständen auch etwas für die Flüchtlingshilfe getan wurde. „Es herrscht eine nette Atmosphäre, alle Leute kommen zusammen, es ist bunt durchmischt, Organisationen stellen sich vor und man kann sich je nach Interessenslage informieren“, teilte Laura Semper ihre positiven Eindrücke. Das einzige was noch fehle, so die 21-Jährige, sei etwas Schnee.

Doch auch bei strahlendem Sonnenschein konnten die etwa 3.500 Besucher sich bei einem Rundgang an diesem Tag über die Angebote zum Beispiel des Gründernetzwerkes SAXEED, des Studentischen Börsenvereins, des Bundesexzellenzclusters MERGE, der Hochschul-Studentenmission Chemnitz und weiterer Organisationen und Partnern der Universität informieren. Viele Akteure boten den Gästen zeitgleich auch Unterhaltung. So veranstaltete das Internationale Universitätszentrum ein Quiz, an dessen Ende veritable „Weihnachtsexperten“ einen Preis mit nach Hause nehmen konnten. Die Techniker Krankenkasse bot eine Herz-Stress-Messung mit eigenem Leistungsprofil in den Räumen des Weinhold-Baus an. Hier fand sich auch eine Bastelstraße für Kinder.

Auf der Bühne unterhielt derweil eine Bollywood-Tanzformation bestehend aus zwei traditionell gekleideten indischen Studentinnen die Gäste des Weihnachtsmarkts mit einem energiegeladenen Tanz. Angereiste Alumni waren zudem eingeladen, an der Weihnachtsvorlesung der Fakultät für Mathematik sowie an einer Campustour mit dem Leiter des Universitätsarchivs Stephan Luther teilzunehmen. Bevor diese jedoch startete, versammelten sich die Kinder des Universitätskindergartens „Krabbelkäfer“, die mit einem bunten Programm aus weihnachtlichen Liedern und Lyrik viele Besucher an die Bühne vor dem Weinhold-Bau lockten. Jeder Sänger erhielt als Dankeschön im Anschluss ein kleines Präsent vom Weihnachtsmann, der sich auch gern mit dem Studierenden auf dem Marktgelände fotografieren ließ. Im Rahmen des TU-Weihnachtsmarktes fand auch ein Stipendiatenstammtisch statt, bei dem Stipendiaten und Förderer des Deutschlandstipendiums zusammenkamen. Sie nutzten die Gelegenheit, um in der adventlichen Stimmung der Veranstaltung angeregte Gespräche zu führen und weitergehende Kontakte zu knüpfen. Umrahmt wurde dieser Stipendiatenstammtisch durch einen Vortrag über „Zeitmanagement im Studium" von Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung. Der nächste Stipendiatenstammtisch ist übrigens für den 13. April 2016 geplant und findet voraussichtlich bei einem Förderer statt.

Nahe der großen Schlange an Studierenden, die sich für eine der begehrten UNICUM-Campustüten interessierten, eröffnete auch der erste studentische Flohmarkt. Hier war den Besuchern allerlei geboten: indische Köstlichkeiten, handgemachter Papier- und Holzschmuck, dekorativ verzierte Alltagsgegenstände und allerhand Second Hand-Bekleidung boten die Studierenden ihren Kommilitonen und Freunden an. An diesem Pilotprojekt nahm auch Anne Pusch teil, die im Master Interkulturelle Kommunikation/Interkulturelle Kompetenz studiert. Über eine Freundin kam die 27-Jährige auf die Idee, ihren „Krimskrams“ an einem Flohmarktstand zu verkaufen und dabei Geld für den Hundegarten Serres e.V. zu sammeln, der sich um die Kastration und Vermittlung von streunenden Hunden in Griechenland kümmert. Für diesen Zweck bot die Studentin neben Kleidung, Geschirr und Küchenzubehör auch handgemachte Teelichtgläser und Schmuck an. „Ich finde die Idee super, dass in diesem Jahr auch Privatpersonen die Möglichkeit erhalten, eigene Stände aufzustellen“, fand die Studentin. Schon vor der offiziellen Eröffnung des Weihnachtsmarkts hatte die 27-Jährige sogleich ihre ersten Waren verkauft.

Für das leibliche Wohl nach dem Weihnachtseinkauf war ebenso gesorgt. Der Imbisswagen des Kaßberg-Cafés „Emmas Onkel“ versorgte die Besucher mit frischen Waffeln, während das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau mit Bratwurst und Glühwein eine traditionelle Weihnachtsmarkt-Atmosphäre weckte. Für die musikalische Begleitung am frühen Abend sorgte zunächst die TU Bigband, die festliche Bigband-Klassiker zum Besten gab. „Die Bigband macht das richtig gut“, merkte Maxim Felbel an. Der Student der Wirtschaftswissenschaften zeigte sich positiv überrascht, wie viele Besucher auf den Weihnachtsmarkt gefunden hatten. Als Steigerung zu den Hoffesten der vergangenen Jahre erkannte der 27-Jährige ein gut durchdachtes Konzept an, das gerade durch das gebotene Programm bestach. Lediglich einen größeren Christbaum, der aus der Mitte des Marktgeländes ragt, wünschte sich der Masterstudent für die nächste Ausgabe.

Vom Auftritt der Universitätsmusiker war auch Rakesh Nair angetan, der gerade sein Masterstudium der Print and Media Technology an der TU abschließt. „Wir haben keine ausgeprägte Jazzkultur in Indien“, führte der Student, der ursprünglich aus New Delhi stammt, an. Er erzählt, dass es in seiner Heimat auch Weihnachtsmärkte gibt, die von den großen christlichen Gemeinschaften begangen werden – jedoch ohne den traditionellen deutschen Glühwein. Daher erinnerte ihn das Treiben auf dem TU-Weihnachtsmarkt auch an seine Wurzeln. „Viele Menschen, die hier zusammenkommen und gemeinsam Freuden teilen, machen eine tolle Atmosphäre aus, die mich meine Heimat ein bisschen weniger vermissen lässt“, so der 26-Jährige. Die Weihnachtsveranstaltung hätte ihm so auch die deutsche Kultur nähergebracht. Nach seinem Dafürhalten könnte der Weihnachtsmarkt gern noch größer werden.

Martin Mellendorf, Leiter der Hausdruckerei sowie eines Versuchsfeldes am Institut für Print- und Medientechnik, besucht fast jedes Jahr das Weihnachtsbegehen der Chemnitzer Universität und schätzt die gemütliche Atmosphäre, die durch den geschlossenen Aufbau des Markts entstünde. „Für uns ist es immer ganz schön hier zu sein, weil wir die Kollegen und unsere Kundschaft treffen und mit den Studenten, die bei uns studieren, ein paar zwanglose Worte wechseln können“, erzählte er. Besonders der Weihnachtsmarkt-Charakter in diesem Jahr sagte ihm zu und so sieht er einer Fortführung im nächsten Jahr mit Vorfreude entgegen.

Für diese zweite Ausgabe des TU-Weihnachtsmarkts steht bereits ein Termin fest. Am 1. Dezember 2016 lädt die TU Chemnitz wieder Studierende und Mitarbeiter ein, sich gemeinsam auf die nahende Weihnachtszeit einzustimmen. Zuvor gestaltete jedoch der Universitätschor den Abschluss und verabschiedete die Besucher der Premierenveranstaltung vorerst mit weihnachtlichen Gesängen.

(Autor: Andy Schäfer)

Katharina Thehos
04.12.2015

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