Eine lohnende Symbiose zwischen Berufsausbildung und studentischer Initiative
Industriemechaniker unterstützen im Rahmen ihrer Ausbildung in der Lehrwerkstatt Physik das Team "Fortis Saxonia" beim Bau ihres Ökomobils, das Ende Mai in London beim Shell Eco-marathon antritt
Wenn am 25. Mai 2017 das Chemnitzer Team „Fortis Saxonia“ mit ihrem Ökomobil beim Shell Eco-Marathon Europe in London an den Start geht, dann fiebern auch einige Auszubildende der Lehrwerkstatt Physik mit. Der Grund: Die angehenden Industriemechaniker / Fachrichtung Feingerätebau haben für das Auto spezielle Teile in Einzelfertigung hergestellt. So fertigte die 20-jährige Auszubildende Seline Gleitsmann vor wenigen Tagen eine Lenkwelle aus Aluminium. Die Herstellung war zwar dank moderner Drehmaschinen mit digitalem Wegmesssystem innerhalb einer Stunde erledigt, doch die Herausforderung waren dabei die vielen einzuhaltenden Passmaße, die im Hundertstel Millimeterbereich liegen.
Laut Aussage von Adrian Hormes, Leiter der Physik-Lehrwerkstatt, wurden 2017 im Bereich der Lehrwerkstatt mehrere Teile für Fortis Saxonia gefertigt - von kleinen Lagerringen bis zu den Radnaben. „Unsere Azubis freuen sich auch jedes Jahr auf die Aufträge von Fortis Saxonia, da immer wieder spezielle und schwierige Teile mit hohen Genauigkeitsanforderungen zu fertigen sind. Da manche Werkstücke auch spezielle Formen haben, die wir in der Lehrwerkstatt mit konventionellen Werkzeugmaschinen nicht herstellen können, bekommen wir Unterstützung von der mechanischen Werkstatt Physik. Zudem sehen die Azubis dann auch in Presseberichten bzw. in sozialen Netzwerken, wo ihre gefertigten Werkstücke eingesetzt werden und verfolgen die Rennen in London auch mit“, berichtet Hormes.
„Die Pysik Lehrwerkstatt bildet seit nunmehr elf Jahren, also seit der Vereinsgründung von Fortis Saxonia im Jahre 2006, einen wichtigen Bestandteil unserer Projekttätigkeiten und ist ein Musterbeispiel dafür, wie gut und effizient die Zusammenarbeit zwischen studentischen Initiativen und der Chemnitzer Universität erfolgen kann“, berichtet Vereinssprecher Nico Keller. Dank des Engagements der Auszubildenden sei es Fortis Saxonia immer wieder gelungen, Dreh- und Frästeile für die Fahrzeugprototypen schnell und flexibel fertigen zu lassen – und das in hoher Qualität. „Dies spricht für eine sehr hohe Qualität in der Ausbildung der Azubis, wenn man beachtet wie komplex und vielfälltig die Teile über die Jahre waren“, so Keller.
Weitere Informationen zu Fortis Saxonia und zum Shell Eco-marathon: http://www.fortis-saxonia.de
Informationen zu den Ausbildungsberufen an der TU Chemnitz: https://www.tu-chemnitz.de/verwaltung/personal/berufe/index.php
Mario Steinebach
05.05.2017