Für den freien Zugang zu digitalen Forschungsergebnissen
Universitätsbibliothek der TU Chemnitz unterstützt weltweite „Initiative Open Access 2020“
Der Rektor der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, unterzeichnete am 19. September 2017 die sogenannte „Expression of Interest“ der „Initiative Open Access 2020“ und bestätigt so wiederholt Open Access als strategisches Ziel der Universität. Mehr als 70 akademische Einrichtungen aus Afrika, Asien, Amerika und Europa haben sich dieser Initiative bereits angeschlossen. Und auch große Wissenschaftsorganisationen wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat sind Unterstützer. „Gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Chemnitz kann die Universitätsbibliothek entscheiden, auf welchem Weg sie die Verlage im Bereich der wissenschaftlichen Zeitschriften bezahlen möchte“, sagt Prof. Dr. Jörn Ihlemann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Budget, das die Universitätsbibliothek heute für Zeitschriftenabonnements ausgebe, solle schrittweise in ein Budget für Open-Access-Publikationsgebühren umgewandelt werden.
Vom subskriptionsbasierten Modell zum Open Access-Modell
Die „Initiative Open Access 2020“ startete bereits auf der „12. Berlin Open Access Konferenz“ vor zwei Jahren. Sie zielt auf eine schrittweise Transformation des Markts der wissenschaftlichen Publikationen. „Das in den Bibliotheken übliche Subskriptionsmodell soll in den kommenden Jahren abgelöst werden. Finanzierte bisher eine Bibliothek die in ihrem Bestand befindlichen Zeitschriften durch Abonnements, sollen künftig die Verlage pro Artikel, der open access publiziert wird, bezahlt werden“, erläutert Angela Malz, Direktorin der Chemnitzer Universitätsbibliothek, die Idee der neuen Initiative. Konkret bedeute dies, dass künftig die wissenschaftliche Einrichtung, in der ein wissenschaftlicher Beitrag entstand, die Publikationskosten zahle. „In allen Verhandlungen, welche die Universitätsbibliothek Chemnitz mit Anbietern elektronischer Zeitschriften führt, ist die Forderung nach der schrittweisen Umstellung vom subskriptionsbasierten Modell zum Open Access-Modell deshalb schon jetzt enthalten“, fügt Malz hinzu.
Offener Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
Große deutsche Wissenschaftsorganisationen sowie führende internationale Forschungs- und Kultureinrichtungen fordern seit Jahren, dass wissenschaftliche Artikel unmittelbar open access – also frei zugänglich – publiziert werden sollen. In ihrer „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ setzen sie 2003 ein starkes Signal für den kostenfreien Zugang zu Textpublikationen sowie zu Forschungsdaten, Bildern und multimedialen Objekten sowie deren umfassende Nachnutzbarkeit. Die Erklärung wurde bis heute von mehr als 580 Institutionen und Organisationen weltweit unterzeichnet. Dazu zählt seit Juni 2015 auch die TU Chemnitz.
Ausgezeichnete Angebote der Universitätsbibliothek
“Die Chemnitzer Universitätsbibliothek ist seit Jahren eine Unterstützerin der weltweiten Open-Access-Initiative“, sagt Ihlemann und verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine Auszeichnung in diesem Jahr, als die Universitätsbibliothek mit dem „Open Library Badge 2016“ geehrt wurde. Gewürdigt wurde damit ihr bibliothekarischer Einsatz für mehr Offenheit in Wissenschaft und Gesellschaft. Beispiele dafür sind das Publizieren in Open Access und der Einsatz von Open-Source-Software etwa für die Universitätsbibliografie oder den Online-Katalog. Neben der Universitätsbibliothek Chemnitz haben bis heute nur acht größere Bibliotheken in Deutschland diese Auszeichnung erhalten, die einem Zertifikat ähnelt.
Kontakt zum Open-Access-Team der Universitätsbibliothek Chemnitz: Ute Blumtritt und Martin Bauschmann, Telefon 0371 531-31290, E-Mail oa@bibliothek.tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
19.09.2017