Biedermeier, Burschenschaften und Bologna
Einmaliges Ausstellungsprojekt "Wo studiert? - In Chemnitz!" sucht nach Erinnerungsstücken aus dem Chemnitzer Studentenleben ab 1836 - Auftaktveranstaltung am 9. Februar 2007
In der flugtechnischen Werkstatt der Staatlichen Akademie für Technik Chemnitz wird von Studenten ein Segelflugzeug gebaut. Mit diesem Flugzeug sind die Studenten auch selbst geflogen. Quelle dieses Bildes aus dem Jahr 1938: Universitätsarchiv Chemnitz |
In Chemnitz leben und lernen Studierende seit mehr als 170 Jahren. Die historisch wertvollen Schätze rund um das studentische Leben innerhalb und außerhalb der Hochschule wollen die TU Chemnitz und die Stadt nun gemeinsam in einer Ausstellung festhalten. Der Startschuss für das Projekt "Wo studiert? - In Chemnitz!" fällt am 9. Februar 2007 um 15 Uhr im Renaissancesaal des Chemnitzer Schloßbergmuseums. Der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, und der Chemnitzer Bürgermeister der Finanzen, Detlef Nonnen, eröffnen diese Veranstaltung. Als kleinen Vorgeschmack auf die geplante Ausstellung im kommenden Jahr präsentieren zur Veranstaltung historisch gekleidete Studenten Exponate aus der Chemnitzer Studiengeschichte.
Der Leiter des Universitätsarchivs der TU Chemnitz, Stephan Luther, ist bereits seit über einem Jahr auf der Suche nach Antworten auf viele Fragen: Wer studierte in Chemnitz und was wurde aus den Absolventen? Wie wohnte man als Student zur Zeit der Industrialisierung? Warum studierte man in den letzten 170 Jahren in Chemnitz? Antworten darauf wird ab Oktober 2008 in den Räumen des Schloßbergmuseums eine Ausstellung geben, die zahlreiche Exponate aus der Uni-Geschichte beinhalten wird. Bis dahin ist der Leiter des Uni-Archivs für jede Leihgabe und Schenkung aus der Zeit der Gründung der Königlichen Gewerbschule im Jahr 1836 bis hin zur modernen in den Bologna-Prozess eingebundenen Technischen Universität Chemnitz dankbar. "Wir suchen vor allem nach Erinnerungsstücken aus dem 19. und 20. Jahrhundert, wie z.B. Schriftstücke, Fotografien, Möbel aus Studentenwohnungen oder Uniformen und Fahnen von Studentenvereinigungen und Burschenschaften. Dabei interessieren uns besonders die Licht- und Schattenseiten des Zöglingsdaseins", erklärt Luther. Der Nachbau eines Studentenzimmers aus der Biedermeierzeit soll dabei nur eines der Vorhaben für die Ausstellung sein.
Um dem Projekt "Wo studiert? - In Chemnitz!" auch ein Gesicht zu geben, wird ab dem 9. Februar auch die eigens angelegte Internetseite unter http://www.historie.tu-chemnitz.de veröffentlicht. Hier soll unter anderem die viermonatige Ausstellung im kommenden Jahr auch virtuell begehbar sein.
Die Umsetzung des Projektes verdanken die Organisatoren neben der engen Zusammenarbeit mit der Stadt auch der guten Unterstützung durch viele Bereiche der TU Chemnitz. Insbesondere Studierende und Mitarbeiter der Professuren für Europäische Geschichte, für Medieninformatik, für Medienkommunikation und des Institutes für Print- und Medientechnik sind integriert. "Mit diesem einzigartigen Projekt und der engen Verzahnung von Stadt und Universität ist ein Mosaikstein gelegt, um sich gegenseitig auch zukünftig besser wahrzunehmen und Studieren im kulturträchtigen Chemnitz noch attraktiver zu machen", so der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes.
Weitere Informationen erteilt der Leiter des Universitätsarchivs der TU Chemnitz, Stephan Luther, Telefon (03 71) 5 31 - 13 200, E-Mail stephan.luther@hrz.tu-chemnitz.de
(Autorin: Antje Brabandt)
Mario Steinebach
07.02.2007