Zurück in die Zukunft oder vorwärts in die Vergangenheit – quo vadis Ostmitteleuropa?
Podiumsdiskussion an der TU Chemnitz am 25. Oktober 2017 mit Experten aus Polen, Ungarn, Deutschland und der Slowakei
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in den Jahren 1989/90 befinden sich die Länder Ostmitteleuropas in einem bisher einzigartigen multidimensionalen Prozess der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Transformation, der von der Ambition begleitet wurde, sich durch die Mitgliedschaft in multilateralen Organisationen wie der Europäischen Union und der NATO in die westliche Gemeinschaft zu integrieren. Die Geschwindigkeit des Transformationsprozesses hatte tiefgreifende Veränderungen in den Gesellschaften in der Region zur Folge, die im jeweiligen nationalen Kontext unterschiedlich erfolgreich bewältigt wurden. Seit der jüngeren Vergangenheit zeigen sich die negativen Effekte dieser Transformation, in Kombination mit den Auswirkungen der globalen Finanz- und der Migrationskrise, in der Tendenz, den politischen Demokratisierungsprozess in Richtung einer autoritären Regierungsform und eines neuen „illiberalen“ Staatsbegriffes zurückzudrehen. Diese Entwicklung lässt sich derzeit am deutlichsten in Ungarn und Polen beobachten.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 25. Oktober 2017 an der Technischen Universität Chemnitz, die als Auftakt zur Veranstaltungsreihe „Europa im Wahlmarathon – Ergebnisse, Herausforderungen, Perspektiven“ dient, analysieren Experten der Region diese Entwicklungen. Besonders im Fokus stehen dabei die multiplen Krisensymptome in der EU. An der Diskussion nehmen teil: Andrej Matisak (Stellvertretender Chefredakteur für Außenpolitik bei der Pravda in Bratislava, Slowakei), Dr. Krisztina Arato (Associate Professor und Stellvertretende Direktorin am Institut für Politikwissenschaft der ELTE Universität in Budapest, Ungarn), Dr. Michal Piechowicz (Fachbereich Internationales und Europäisches Recht an der Nicolaus Copernicus Universität Torun, Polen) und Prof. Dr. Stefan Garsztecki (Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropa und Dekan der Philosophischen Fakultät, TU Chemnitz). Das Panel moderiert Herr PD Dr. habil. Christian Schweiger, Inhaber der Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich der TU Chemnitz.
Das Programm im Überblick: https://www.tu-chemnitz.de/phil/politik/eur/forschung/projekte-aktuell.php
Die Veranstaltung in englischer Sprache findet am 25. Oktober 2017 von 20 Uhr bis 21:30 Uhr im Weinhold-Bau, Reichenhainer Straße 70, Raum W012, statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Weitere Informationen erteilt Gabriele Wagner, Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich, E-Mail gabriele.wagner@phil.tu-chemnitz.de
(Autor: Christian Schweiger)
Mario Steinebach
17.10.2017