Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion 
TUCaktuell Historie

Ein Artikel, ein Anruf, ein Nachlass

Teilnachlass des ehemaligen Rektors der Hochschule für Maschinenbau, Prof. August Schläfer, erreichte 50 Jahre nach dessen Tod eher zufällig das Universitätsarchiv

Vor wenigen Tagen erhielt das Universitätsarchiv der TU Chemnitz umfangreiche Unterlagen aus dem Nachlass von Prof. August Schläfer, der von 1956 bis 1959 der erste Rektor der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt – einer Vorläufereinrichtung der heutigen Universität – war. Da er vor 50 Jahren verstarb, würdigte der Leiter des Universitätsarchivs, Stephan Luther, dessen Wirken im März 2017 mit einer "Uni aktuell"-Meldung auf der Homepage der Universität. Dieser Beitrag war wiederum der Auslöser dafür, dass Luther aus Nordhausen angerufen wurde. Es meldete sich der Sohn Schläfers, Wolfgang Schläfer, der die Meldung eher zufällig entdeckt hatte und nach so vielen Jahren über die Würdigung seines Vaters sehr erfreut war. Kurz darauf erhielt das Archiv einen Brief mit einer CD, auf der digitalisierte Unterlagen aus dem Nachlass August Schläfers gespeichert waren. Dies führte zu einer längeren Korrespondenz zwischen Wolfgang Schläfer und Stephan Luther, in Folge dessen sich die Familie bereit erklärte einen größeren Teil des vorhandenen Nachlasses im Original als Depositum in das Universitätsarchiv nach Chemnitz zu geben. "Wolfgang Schläfer und dessen Tochter Anja Hartke sehen im Universitätsarchiv in Chemnitz den richtigen Ort zur Aufbewahrung dieser Unterlagen", freut sich Luther.

Im Konvolut aus Nordhausen ist der berufliche Werdegang August Schläfers ausführlich dokumentiert. Es reicht von seiner Schlosserlehre in Iserlohn in der Zeit von 1916 bis 1919, welche im Lehrbrief und dem Gesellenzeugnis dokumentiert ist. Weiter sind seine Berufsjahre bei der Germania in Chemnitz, seine Tätigkeit beim Aufbau der Wirtschaft in Sachsen nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Unterstützung bei der Aufnahme von Wirtschaftsbeziehungen der jungen DDR mit der Volksrepublik China durch einen mehrmonatigen Aufenthalt in China gut nachzuvollziehen. Schließlich findet sich auch die Berufung zum Gründungsrektor der Hochschule für Maschinenbau und die weitere Tätigkeit an der jungen Hochschule als Professor in Karl-Marx-Stadt in den Unterlagen. Sie werden nun erschlossen, digitalisiert und der Forschung zur Verfügung gestellt. Zwei Fotoalben aus der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg wurden dem Uni-Archiv leihweise zur Verfügung gestellt und werden nach der Digitalisierung an die Familie zurückgegeben. "Orden und Ehrenzeichen befinden sich unter anderem noch im Besitz der Familie, sie finden vielleicht eines Tages auch noch den Weg nach Chemnitz in unser Archiv", hofft Luther.

Mario Steinebach
10.12.2017

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.