Ideen für den Forschungscampus für automatisiertes Zugfahren
Etwa 50 Branchenexperten und Unternehmen entwickeln gemeinsam mit Forschenden ein Konzept für ein europaweit einzigartiges Modellprojekt im Erzgebirge
Die Stadt Annaberg-Buchholz und die Technische Universität Chemnitz bewerben sich mit zahlreichen Partnern um den Zuschlag für Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für ein einzigartiges Modellprojekt in Europa: den Forschungscampus „Smart Rail Connectivity-Campus“. Auf diesem Campus sollen im Erzgebirge hoch automatisiertes Fahren auf Normalspurgleisen der Bahn sowie ökologisches Fahren insbesondere mit hybriden Antrieben weiter erforscht und innovative Mobilitätstechnologien zur Zulassung und Markteinführung geführt werden. Da das Niveau und die Art und Weise der Ermöglichung von Mobilität enorme wirtschaftliche wie ökologische Effekte haben, leistet das Projekt bezogen auf den Bahnverkehr und darüber hinaus wichtige Beiträge zu einer nachhaltigen – ökonomisch, ökologisch und sozial effektiven und effizienten – Mobilität. Zudem dient das Vorhaben der Vernetzung der TU Chemnitz mit Unternehmen und Einrichtungen in der Region Erzgebirge mit ihrem Zentrum Annaberg-Buchholz. Es verschafft diesen den Zugang zu den Forschungskompetenzen der Universität und stärkt so ihre Innovationskompetenz. Dies ist ganz im Sinne des BMBF-Förderprogramms „WIR – Wandel durch Innovation in der Region“.
METEOR wurde zur Ideenschmiede
Mit den aktuell zur Verfügung stehenden Fördermitteln des BMBF in Höhe von insgesamt 200.000 Euro wird die Projektidee bis Oktober 2018 zu einem detaillierten Konzept erweitert. In diesem Zusammenhang fanden in der Zeit vom 6. bis 9. August 2018 vier Workshops im Projekthaus METEOR der TU Chemnitz statt. Die eintägigen Veranstaltungen der Arbeitsgruppen „Stellwerkstechnik und intelligente Infrastruktur“, „Kommunikation“, „Automatisierung / Assistenz / Erkennung / Überwachung“ sowie „Hybridisierung / smarte Antriebstechnologien“ besuchten insgesamt etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Die regionalen Branchenexperten und Unternehmen beteiligten sich intensiv an der Ausgestaltung eines Technologie-Radars im jeweiligen Themenfeld ihrer Arbeitsgruppe und an der Erarbeitung weiterer Projektideen für den Forschungscampus“, berichtet der Prorektor für Transfer und Weiterbildung der Technischen Universität Chemnitz und Inhaber der Professur BWL – Unternehmensrechnung und Controlling, Prof. Dr. Uwe Götze. Am 21. August werde noch ein Workshop der Arbeitsgruppe „Smart Rail Supply Chain – entwicklungsbegleitende Vernetzung von Dienstleistern, Ausrüstern sowie Maschinen- und Anlagenbauern“ folgen. Aus allen Workshops heraus werden konkrete Projektideen generiert. Bis Oktober 2018 werden diese zu einem detaillierten Konzept erweitert.
Neue Projekt-Homepage ist online
In der Zwischenzeit ist auch die Homepage des „Smart Rail Connectivity-Campus“ an den Start gegangen: www.smart-rail.cc. Hier werden nicht nur das Projekt vorgestellt und wesentliche Ziele und Arbeitsschritte der aktuellen Konzeptphase skizziert. Zu sehen ist auch ein informatives Video, das im Rahmen der Kampagne des Freistaates Sachsen "So geht sächsisch" entstand.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Uwe Götze, Telefon 0371 531-10030, E-Mail ptw@tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
14.08.2018