Wegweisende Veröffentlichung zur Nanoforschung
Chemnitzer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen präsentieren Sonderband zu „Sensorischen Mikro- und Nanosystemen“
Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Chemnitz, des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme (ENAS), des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) veröffentlichten am 15. Oktober 2019 den Sammelband „Sensorische Mikro- und Nanosysteme“ (SMINT). Der Band enthält zehn wissenschaftliche Aufsätze, die die zentralen Ergebnisse der Forschergruppe 1713 „Sensorische Mikro- und Nanosysteme“ zusammenfassen, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurde. Der gleichnamige Sonderband ist in der Fachzeitschrift „physica status solidi a“ erschienen und wird durch den internationalen Wissenschaftsverlag Wiley-VCH verlegt. Eine Online-Fassung ist bereits verfügbar: https://onlinelibrary.wiley.com/toc/18626319/2019/216/19
„Unser Sonderband ‚Sensorische Mikro- und Nanosysteme‘ zeigt, dass die fächerübergreifende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fakultäten und wissenschaftlichen Disziplinen Lösungen für die Herausforderungen in der digitalen Welt von morgen adressiert, zu deren Grundlage Sensoren und Aktuatoren auf der Nanometerskala gehören. Wir sind stolz auf diesen Meilenstein, der die herausragenden Ergebnisse dieser Forschergruppe nach außen hin sichtbar macht. Mit Wiley haben wir einen gestandenen, wissenschaftlich angesehenen und zugleich international agierenden Verlag als Partner gewonnen, der dem Standort in Chemnitz zu weiterer, internationaler Sichtbarkeit verhilft“, so der Sprecher der Forschergruppe, Prof. Dr. Dietrich R. T. Zahn. Das Zusammenspiel der Arbeiten in der Forschergruppe SMINT repräsentiert dabei den gesamten Weg von der Idee über Simulation, Entwurf, Systemintegration bis hin zur Charakterisierung und Zuverlässigkeitsbetrachtung von nano- und mikroelektronischen Systemen. Entsprechend sind diese Arbeiten eine Fortsetzung der multidisziplinären Visionen von Prof. Dr. Thomas Geßner (1954 - 2016) an der Schnittstelle zwischen Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung und technologischer Realisierung.
Hintergrund: Nanoforschung der Forschergruppe 1713
Die Forschergruppe 1713 wurde von 2011 bis 2019 mit insgesamt 6,85 Millionen Euro durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. In acht Teilprojekten forschten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Chemnitz und der kooperierenden Forschungseinrichtungen unter Federführung von Prof. Dr. Thomas Geßner in den Disziplinen „Mikrotechnologie“, „Physik“ und „Chemie“ gemeinsam an neuen mikro- und nanotechnologischen Lösungen für intelligente Sensorsysteme, darunter neuartige Beschleunigungssensoren und optofluidische Sensoren für magnetische Partikel. Die wissenschaftlichen Arbeiten umfassen dabei die Simulation und Modellierung verspannungsempfindlicher Bauelemente auf der Basis von Kohlenstoffnanoröhrchen (CNTs), die heterogene Integration von Mikro- und Nanomaterialien in mikroelektromechanische (MEMS)-Testaufbauten und miniaturisierte optischen Sensoren.
Darüber hinaus berühren die Beiträge die spektroskopische Analyse von Nanomaterialien und deren Grenzflächen zu den Bauelementen mittels neuester optischer und elektronischer Messmethoden. Angrenzende Arbeiten beschäftigen sich mit der Organisation magnetischer Partikel in Fluiden und der monolithischen Integration klassischer, verspannter siliziumbasierter Transistoren als Verspannungsdetektoren.
Hintergrund: Nanoforschung an der TU Chemnitz
Die Nanoforschung an der TU Chemnitz ist Teil der Kernkompetenz der TU zu Materialien und Intelligenten Systemen. Es geht um die Erforschung grundlegender Gesetzmäßigkeiten und neuer Phänomene der Struktur-Eigenschafts-Beziehung, die Entwicklung neuartiger Architekturen sowie die Ausschöpfung und Weiterentwicklung von Verfahren der Systemintegration und die Erschließung von Anwendungsmöglichkeiten. Gebündelt wird diese Forschung im Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN) der TU, das 2018 feierlich eröffnet wurde.
(Autoren: Dr. Christian Wagner, Matthias Fejes)
Mario Steinebach
02.11.2019