Fehlerfreie Schaltkreise als Forschungsziel
Dr. Werner Wolz , Honorarprofessor für „Grundlagen des Tests und des testfreundlichen Entwurfs“ an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Chemnitz, hält am 6. Februar 2020 seine Antrittsvorlesung
Elektronische Schaltkreise bestimmen unser Lebensumfeld. Defekte Geräte sind ein zunehmendes Ärgernis. Die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität Chemnitz erweitert daher ihr Profil im Bereich Test von Schaltkreisen. TU-Rektor Prof. Dr. Gerd Strohmeier bestellte vor diesem Hintergrund Dr. Werner Wolz, Abteilungsleiter „Test und Testsysteme“ am Steinbeis Research Center, zum Honorarprofessor für „Grundlagen des Tests und des testfreundlichen Entwurfs“ an die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. „Als erfahrene Persönlichkeit mit spezifischem Fachwissen sowohl aus dem universitären als auch dem industriellen Bereich bedeutet die Bestellung von Dr. Wolz eine wertvolle Vertiefung des Lehr- und Forschungsportfolio der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik im Bereich der Schaltkreistests“, betont Dekan Prof. Dr. Stefan Streif.
Wolz wird seine Antrittsvorlesung zum Thema „Links between Design and Test for quality-assured Systems“ am 6. Februar 2020 um 15:30 Uhr im Weinhold-Bau, Reichenhainer Straße 70, Raum W017, halten. Im Mittelpunkt steht die Berücksichtigung der Testbarkeit bereits im Designprozess von Schaltkreisen und Systemen. Künftig soll an der Fakultät mit seiner Bestellung das Lehrangebot im Bereich „Test von digitalen und Mixed-Signal-Schaltkreisen“ vertieft und vervollständigt werden. Die Honorarprofessur wird mit ihren Lehr- und Forschungsinhalten in die vorhandenen Lehrstrukturen des Instituts für Informationstechnik der TU Chemnitz integriert.
Milliarden von Transistoren durch ein Schlüsselloch testen
Prof. Dr. Ulrich Heinkel, Studiendekan an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, ergänzt: „Schaltkreise in Smartphones und Tablets bestehen aus mehreren Milliarden Transistoren. Alle müssen über nur wenige Anschlüsse elektrisch getestet werden, bevor ein Produkt verkauft werden kann. Durch die neue Honorarprofessur können die Studierenden stets aktuelle Kenntnisse bezüglich der Testalgorithmen und der nötigen Schaltungstechnik erwerben."
Prof. Dr. Wolz sieht folgende Schwerpunkte für seine Lehrtätigkeit, die auch im Fokus seiner Antrittsvorlesung stehen werden: „Design for Quality ist ein wesentliches Problem moderner elektronischer Systeme. Autonomes Fahren und die Digitalisierung im Bahn- und Flugzeugbereich erfordern sichere und zuverlässige Systeme. Chipdesigner müssen immer kompliziertere Entwurfs- und Testregeln einhalten, um qualitativ hochwertige Produkte zu ermöglichen. Die Verkleinerung der Strukturen im Chip hin zu wenigen Nanometer großen Transistoren erfordert die Erforschung neuer Testmöglichkeiten, welche Kern meiner Lehrinhalte für die TU Chemnitz sein werden.“
Zur Person: Prof. Dr. Werner Wolz
Werner Wolz wurde am 5. Februar 1953 in Ansbach-Höfstetten (Bayern) geboren. Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wurde er 1986 mit einer Arbeit über Fehlerkorrekturalgorithmen promoviert. Nach seiner Promotion arbeitete er unter anderem im IBM-Forschungslabor Rüschlikon (Schweiz) sowie als wissenschaftlicher Bereichsleiter für Test an der Universität Erlangen-Nürnberg. Weiterhin gründete er zwei Firmen für Mess- und Testsysteme in der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Seit 2005 ist er als Lehrbeauftragter für Test und Qualitätssicherung am KIT in Karlsruhe tätig. Seit Wintersemester 2017/18 übernahm er als Lehrbeauftragter die Vorlesung „Design for Testability“ an der TU Chemnitz.
(Autor: Erik Markert)
Mario Steinebach
31.01.2020