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Literatur und Traum

Premiere in Ostdeutschland: Chemnitzer Studierende organisieren im Juni 2015 einen Kongress zu einem vielschichtigen Thema - Bis zum 15. Januar können noch Konferenzbeiträge eingereicht werden

„Träume haben einen Sinn.“ Beinahe banal kommen diese Worte Sigmund Freuds daher. Und doch bringt das Postulat des als Begründer der wissenschaftlichen Traumdeutung geltenden Psychoanalytikers Fragen mit sich, um deren Beantwortung sich schon lange vor Freud Schriftsteller und Philosophen bemüht haben. Warum träumen wir? Kann man Träume deuten? Sind Träume ein Fenster zu unserer Seele? Von der Bibel über Shakespeare bis hin zu aktuellen Veröffentlichungen haben sich nahezu alle Generationen diese Fragen neu gestellt. Gerade in den Erzählmedien bildet sich das mannigfache Spektrum der Beschäftigung mit dem Traum und dem Träumen ab.

Der Studierendenkongress Komparatistik (SKK), der 2015 in Chemnitz stattfinden wird, widmet sich dem Thema „Literatur und Traum“. Vom 5. bis 7. Juni werden sich zahlreiche Referenten mit Fragestellungen wie den obigen auseinandersetzen. „Das Thema gefiel uns vor allem aufgrund seiner Vielschichtigkeit und weil der Traum als Gegenstand droht, seine kulturelle Relevanz zugunsten anderer Wissenschaftszweige wie der Schlafforschung zu verlieren. Dabei spielt er als maßgeblicher Bestandteil menschlicher Erfahrungen von Welt auf kultureller Ebene eine große Rolle“, sagt Benjamin Dupke zur Wahl des Kongressthemas. Der 24-jährige Chemnitzer ist Masterstudent im Fach Germanistik und Initiator der Chemnitzer Bewerbung für den SKK.

Das Besondere an diesem Format: Die Tagung richtet sich, wie der Name schon sagt, primär an Studierende und wird auch studentisch organisiert. Ein Kongress von Studierenden für Studierende also. Der erste SKK wurde 2010 auf Eigeninitiative von Komparatisten aus Wien ins Leben gerufen. Seitdem wurde er unter dem Leitsatz „Literatur und ...“ von Universität zu Universität weitergeben. Nach Wien, Bonn, München, Frankfurt a.M. und Bochum übernimmt nun Chemnitz die sechste Tagung.

Benjamin Dupke referierte in diesem Jahr selbst auf dem SKK in Bochum. „Der Bochumer Kongress war beeindruckend: In den Vorträgen, Pausengesprächen und während der gemeinsamen Abende kam es zu einem echten Dialog zwischen verschiedenen akademischen Welten. Es war spannend zu sehen, welche Forschungsschwerpunkte andere junge Komparatisten ausprägen“, berichtet Dupke. „Der Reiz war also groß, das Format für 2015 nach Chemnitz zu holen.“ Das ist dem derzeit zehnköpfigen Organisationsteam nach einer anstrengenden Bewerbungsphase auch gelungen. Gefördert wird die Initiative von der Stadt Chemnitz, vom Studentenwerk Chemnitz-Zwickau und von der GGG. Auch von der Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft der TU Chemnitz und vom Fachschaftsrat für Human- und Sozialwissenschaften kommt finanzielle Unterstützung.

Die Vorträge sind in den drei Junitagen in Panels organisiert. Neben dem akademischen Teil ist auch ein kulturelles Rahmenprogramm geplant. Der "Call for Papers" läuft bereits seit einigen Wochen: Abstracts können noch bis zum 15. Januar 2015 in deutscher Sprache eingereicht werden, auch englischsprachige Beiträge werden akzeptiert. Passende Beiträge können dabei auch aus anderen Disziplinen kommen. „Komparatistik heißt ja durchaus, dass man über den eigenen Tellerrand schaut und Anknüpfungspunkte auch in anderen Forschungsbereichen findet“, so Dupke zum Selbstverständnis des Kongresses. Der steht natürlich auch für interessierte Hörer offen, die sich ab dem Frühjahr anmelden können. Des Weiteren freut sich das Organisationsteam über weitere Mitstreiter bei den umfangreichen Vorbereitungen und für die Durchführung des SKK.

Homepage der Konferenz: https://www.tu-chemnitz.de/phil/skk2015/

Kontakt zum SKK-Organisationsteam 2015: E-Mail skk2015@tu-chemnitz.de

(Autor: Christian Meyer)

Mario Steinebach
11.11.2014

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