Andy, Jackie & JFK
Prof. Ulrike Brummert von der Professur Romanische Kulturwissenschaft stellt in ihrem Vortrag am 15. Januar 2015 im Museum am Theaterplatz "Weltenporträts im medialen Spiegelkabinett" vor
Der Wahlsieg John F. Kennedys bei den Präsidentschaftswahlen 1960 versprach Aufbruch und Veränderung nach den spießigen verklemmten 1950er Jahren in den USA. Das Attentat auf den Präsidenten am 22. November 1963 war eine Zäsur. Andy Warhol (1928–1987), einer der bekanntesten Künstler des 20. Jahrhunderts, setzte sich in drei Werkgruppen mit diesem politischen und kulturellen Einbruch auseinander: 1963/64 schuf er eine Serie von Jackie-Bildern, eine Auseinandersetzung mit Tod und Trauer durch die Überlebenden. 1966 folgte der unvollendete Film „Since“, der das Attentat nachinszenierte. Erst 1968 entstand mit „Flash, November 22, 1963“ eine Serie um das Attentat selbst. Die 60er Jahre waren Andy Warhols originellste Schaffensperiode, die Medialisierung des Attentats auf JFK war ein zentrales Element.
Noch bis zum 22. Februar 2015 zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz 61 der bedeutendsten Werke von Andy Warhol aus der Werkgruppe „Death and Disaster“, darunter auch einige Jackie-Bilder. Es handelt sich um die erste europäische Museumsausstellung, die ausschließlich diesem Thema gewidmet ist. Begleitend zur Ausstellung finden Vorträge und Filmvorführungen statt. Am 15. Januar spricht Prof. Ulrike Brummert, docteur d`Etat, Inhaberin der Professur Romanische Kulturwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz, zum Thema „Andy, Jackie & JFK - Weltenporträts im medialen Spiegelkabinett“. Die Referentin thematisiert die wechselseitigen Spiegelungen, positioniert sie in der Zeitgeschichte und verweist auf überzeitliche Aussagen über den Tod in Warhols Werkgruppe „Death and Disaster“. Ihr Vortrag beginnt um 18 Uhr im Museum am Theaterplatz. Eintritt: 3 Euro.
Informationen zur Ausstellung: http://www.kunstsammlungen-chemnitz.de
Weitere Auskünfte erteilen Prof. Ulrike Brummert, docteur d`Etat, Telefon 0371 531-34902, E-Mail ulrike.brummert@phil.tu-chemnitz.de, und Diana Kopka von den Kunstsammlungen Chemnitz, Telefon 0371 488-4402, E-Mail diana.kopka@stadt-chemnitz.de
Mario Steinebach
06.01.2015