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Studien zu Flüchtlingen im lokalen Kontext

Jun.-Prof. Dr. Birgit Glorius ist Mitinitiatorin der Forschungsgruppe “Refugees in European localities: Reception, Perceptions and Policies”

  • Die Organisatoren der Forschungsinitiative Jeroen Doomernik (l.) und Birgit Glorius (2.v.r.) sowie die Referentinnen Lama Kabbanji, Sylvana Jahre und Terezia Nagy (v.l.). Foto: Birgit Glorius

Im Rahmen der 11. Jahreskonferenz des internationalen Forschernetzwerks IMISCOE (International Migration, Integration and Social Cohesion in Europe), die vom 27. bis 29. August 2014 in Madrid stattfand, nahm die Forschungsgruppe ihren Auftakt. Initiiert wurde sie von Jun.-Prof. Dr. Birgit Glorius, Inhaberin der Juniorprofessur Humangeographie Ostmitteleuropas der TU Chemnitz, in Zusammenarbeit mit Dr. Jeroen Doomernik von der University of Amsterdam. Ziel dieser Initiative ist es, europaweit vergleichbare Fallstudien zur Aufnahmesituation von Flüchtlingen im lokalen Kontext durchzuführen. Fokussiert wird dabei nicht nur auf die Regulierung der kommunalen Aufnahmesituation, sondern auch auf Diskurse über die Flüchtlingsunterbringung, die Reaktionen der lokalen Bevölkerung sowie auf die raumbezogene Wahrnehmung der ankommenden Flüchtlinge. Zur Finanzierung der ersten Treffen wurden Gelder aus dem Forschernetzwerk IMISCOE eingeworben.

Die Auftaktsitzung der neuen Forschungsinitiative wurde von vier Referenten gestaltet: Sylvana Jahre von der Humboldt-Universität Berlin stellte eine Studie aus Berliner Aufnahmeeinrichtungen vor, in der auf die soziale Produktion von Räumen abgezielt wurde. Terezia Nagy von der University of Szeged (Ungarn) präsentierte die Aufnahmesituation von Flüchtlingen am „südöstlichen Ende von Schengen“ und die Reaktion der lokalen Bevölkerung auf illegale Grenzübertritte zum Beispiel aus Serbien. Lama Kabbanji vom Institut de recherche pour le développement (IRD) in Paris präsentierte erste Ergebnisse einer Langzeitbeobachtung syrisch-palästinensischer Flüchtlinge aus libanesischen Flüchtlingslagern und diskutierte die Determinanten, nach denen sich deren Weiterreise und die Wahl des Zielortes konstituieren. Jeroen Doomernik von der University of Amsterdam (Niederlande) sprach abschließend zur Frage lokaler Governance im Falle abgelehnter Asylbewerber und die Loyalitätskonflikte, in denen sich niederländische Kommunen dabei befinden und wie sie diese lösen.

Nach dem erfolgreichen Auftakt wird die Initiative voraussichtlich im März 2015 mit einem Treffen in Chemnitz fortgesetzt.

(Autorin: Jun.-Prof. Dr. Birgit Glorius)

Katharina Thehos
16.09.2014

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