Springe zum Hauptinhalt
Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie
ATEMM-Studie
Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie 

Tabakentwöhnung bei Hochrisikopatienten - ein Modellprojekt: ATEMM-Studie

Jährlich sterben in Deutschland 110.000 bis 140.000 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum. Dennoch ist eine professionelle Tabakentwöhnung bis dato keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. In einem Modellprojekt der AOK PLUS in Kooperation mit der TU Chemnitz und dem Berufsverband der Pneumologen in Sachsen e.V. wird erstmals ein strukturiertes Programm zur Tabakentwöhnung vollfinanziert, unter Realbedingungen in Facharztpraxen der Modellregion erprobt und evaluiert. Zielgruppe sind dabei Patienten mit beginnender bzw. manifester COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Das Programm wurde gemäß der S3-Leitlinie Tabakentwöhnung bei COPD entwickelt.

Studienleitung

Portrait: Prof. Dr. Stephan Mühlig
Prof. Dr. Stephan Mühlig
  • Telefon:
    +49 371 531-36321
  • E-Mail:
  • Raum:
    307 B, Wilhelm-Raabe-Straße 43, 09120 Chemnitz

Ansprechpartnerin

Portrait: M.Sc. Psych. Franziska Loth
M.Sc. Psych. Franziska Loth

Kooperationspartner

Ein Logo vom Berufsverband der Pneumologen in Sachsen e.V.  ein logo von Technische Universität Chemnitz   ein logo von AOK Plus

Informationen zur Studie

Was heißt ATEMM?

AOK PLUS-Studie zur strukturierten

Tabak-

Entwöhnung durch pneumologische Facharztpraxen und Psychotherapeuten in Sachsen und Thüringen mit

Minimal-Intervention vs.

Maximal-Intervention (nach der S3-Leitlinie Tabakentwöhnung bei COPD)

Was ist COPD?

COPD steht für „chronic obstructive pulmonary disease“. Dahinter verbirgt sich die Diagnose einer chronisch-obstruktiven Bronchitis, mit oder ohne Lungenemphysem. „Obstruktiv“ beschreibt damit eine Verengung der Atemwege, „chronisch“ die Tatsache, dass diese Verengung trotz einer medikamentösen Behandlung nicht vollständig reversibel ist und damit dauerhaft auftritt.

Symptome:

  • Atemnot (bei Belastung oder auch in Ruhe)
  • Dauerhafter Husten
  • Auswurf
  • Pfeifen und Brummengeräusche beim Atmen

Tabakrauchen ist Rauchen die Hauptursache für eine COPD.

Die Studie

Ziel:

Wissenschaftliche Entwicklung und Begleitung eines innovativen Tabakentwöhnungskonzepts für Hochrisikopatienten sowie dessen Prüfung auf Wirksamkeit und Anwendbarkeit in fachärztlichen Praxen unter Alltagsbedingungen

Zielgruppen:

AOK PLUS-Patienten mit Chronisch Persistierenden Husten > 8 Wochen und Raucherstatus > 4 Zigaretten/Tag oder 30 Zigaretten/Woche

ODER

AOK PLUS-Patienten mit gesicherter COPD (ohne Asthma-Komponente) + Raucherstatus, (unabhängig von der Zahl der gerauchten Zigaretten)

Design:

In der Grafik sind zwei Kategorien von Hausärzten dargestellt

Die Messzeitpunkte, die jeweils eine medizinische Untersuchung bei einem Pneumologen und einige psychologische Fragebögen umfassen, verteilen sich wie folgt:

  • Eingangsuntersuchung (T0): bei Einschreibung in die Studie
  • Untersuchung nach Interventionsende (T1): 12 Wochen nach dem Rauchstopp (Nur für Studienarm B)
  • Abschlussuntersuchung (T2): 12 Monate nach T0

Minimalintervention:

Individuelle Raucherstoppkurzinterventionen (kurzes Arztgespräch):

  • Erhebung der Raucheranamnese
  • Ansprechen der  5 A´s für aufhörbereite Raucher bzw. der 5 R´s für noch nicht aufhörbereite Raucher
  • Austeilung einer Infomationsbroschüre

Maximalintervention:

An drei Kurstagen á jeweils ca. 180 min werden folgende Themen mit den Patienten in der Gruppe besprochen:

  • Rauchen und Tabakkonsum
  • Mein eigenes Rauchverhalten
  • COPD und Rauchen
  • Maßnahmen zur Tabakentwöhnung und medikamentöse Unterstützungsmöglichkeiten
  • Sucht- und Suchtmechanismen
  • Vorbereitung zum Rauchstopp
  • Rückfallprophylaxe
  • Ernährung und Sport nach dem Rauchstopp

Der Rauchstopp findet dabei gemeinsam an Kurstag 2 statt. Die Teilnehmer bekommen ein Kursbuch, in dem die wichtigsten Informationen und Materialien für die Hausaufgaben enthalten sind.