Lehrpreis Nachwuchs
Der Lehrpreis für lehrende Nachwuchswissenschaftler/-innen verdeutlicht, dass die TU Chemnitz Forschung und Lehre als gleichrangige Bereiche auch in der Qualifizierungsphase anerkennt und das Engagement der Nachwuchswissenschaftler/-innen in der Lehre zu schätzen weiß. Der Lehrpreis soll auch ein Karriereanreiz sein, sich für qualitative Hochschullehre zu engagieren und wird für die gelungene Verbindung von Forschung und Lehre vergeben.
Vergebene Preise
2023 - Vielfältiges Engagement in der Lehre
In den von Fabian Samad geleiteten Übungsgruppen an der Fakultät für Naturwissenschaften bearbeiten die Studierenden forschungsrelevante Problemstellungen, um eine wissenschaftliche Herangehensweise bei der Erarbeitung von Lösungen zu trainieren. Dabei werden auch allgemein als bekannt geltende Aussagen detailliert betrachtet und teils stringent bewiesen, was ein tieferes Verständnis physikalischer Zusammenhänge ermöglicht. Auf diese Weise können auch neue Erkenntnisse gewonnen werden, wie der von Samad publizierte Artikel „Determining the preferred directions of magnetisation in cubic crystals using symmetric polynomial inequalities“ (Link) zeigt, der aus einer Übungsaufgabe zur Magnetisierungsrichtung in kubischen Kristallen hervorgegangen ist. Dieses Beispiel ist ein Beleg dafür, dass nicht nur die Forschung für die Lehre fruchtbar ist, sondern auch die Lehre für die Forschung.
2022 – Vielfältiges Engagement in der Lehre
Dr. Fabian Teichert hat durch seinen herausragenden Einsatz viele Vorlesungen, Übungen und Seminare für die Studiengänge Physik und Computational Science gestaltet, weiterentwickelt und neu aufgebaut. Beispielsweise hat er die Übungsaufgaben für die Vorlesung „Theoretische Physik I“ für die Lernplattform OPAL vollständig digitalisiert und parametrisiert und damit eine umfangreiche Aufgabensammlung mit variablen Parametern geschaffen, mit denen die Studierenden Aufgaben zum Selbststudium und zur Prüfungsvorbereitung effizient nutzen können. Dabei kombiniert er die theoretischen Grundlagen mit numerischen Methoden und implementiert mit den Studierenden im direkten Austausch kleine Computerprogramme, um die computergestützte moderne Physik nahezubringen und bereits einen Einblick in die Forschungsarbeit zu geben. Die Lehrveranstaltungen wurden von den Studierenden als sehr gut verständlich und nützlich bewertet.
2022 – Vielfältiges Engagement in der Lehre
Christian Huber gelang im Rahmen eines SoTL-Projektes (Scholarship of Teaching and Learning) die innovative Verbindung von Forschung und Lehre. SoTL-Projekte eignen sich für Lehrende, die ein tieferes Verständnis für die Wirksamkeit ihrer didaktischen Interventionen und das Lernen der Studierenden entwickeln wollen. Huber beforschte im Sinne des SoTL seine eigene Lehre und kann die so gewonnenen Erkenntnisse zukünftigen Lehrentwicklungsprozessen zugrunde legen. Seine Lehre orientiert sich stark am „Shift from Teaching to Learning“, zudem folgt er dem Konzept des „Constructive Alignment“. Des Weiteren richtet er seine Lehre nach den Grundsätzen der „Principles for Responsible Management Education“ aus, um die nachhaltige Managementausbildung an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften zu fördern. Huber professionalisiert sich seit Beginn seiner Lehrtätigkeit an der TU Chemnitz und absolvierte erfolgreich das Zertifikatsprogramm des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen. Seine Lehrveranstaltungen wurden regelmäßig hervorragend evaluiert.
2021 – Vielfältiges Engagement in der Lehre
2021 wurde der „Lehrpreis für lehrende Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen“ an Dr. Freddy Sichting von der Professur Bewegungswissenschaften (Leitung: Prof. Dr. Thomas Milani) für sein vielfältiges Engagement in der Lehre und die gelungene Verbindung von Forschung und Lehre vergeben. Zum Portfolio von Sichting gehören Vorlesungen, Seminare und Übungen in synchroner und interaktiver sowie asynchroner Form in deutscher und englischer Sprache. Er nutzt verschiedene Lehrmethoden und setzt Online-Videos, Live-Feedback-Systeme sowie Skripte, Motivationsfragen und aktive Pausen ein. Die Aufzeichnung zu seinen Lehrveranstaltungen ermöglicht den Studierenden eine individuelle Nachbereitung. Er betreute zahlreiche Projekt-, Praktikums- und Abschlussarbeiten. Gerade in Projekt- und Abschlussarbeiten gelingt die Verknüpfung von Forschung und Lehre, aber auch in Lehrveranstaltungen integriert der Nachwuchswissenschaftler die Ergebnisse seiner eigenen Forschung. Sichting zeichnet sich durch eine ausgeprägte Begeisterung für sein Fachgebiet aus und vermag diese an Studierende weiterzugeben. Seine Lehrveranstaltungen wurden regelmäßig hervorragend evaluiert.
2020 – „Gemeinsamer Unterricht - Vielfalt leben“
Der „Lehrpreis für lehrende Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen“ wurde 2020 vergeben an Franziska Schreiter, ehemalige Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Lehrerbildung, für die Entwicklung und Umsetzung des Lehrkonzepts für das Seminar „Gemeinsamer Unterricht - Vielfalt leben“ im Studiengang Lehramt an Grundschulen. Dieses Seminar zeichnet sich insbesondere durch seine weit gefasste Herangehensweise an das Thema Inklusion aus. Das Konzept der „reflexiven Inklusion“ nimmt entsprechend Differenzkategorien wie Geschlecht, Ethnizität oder Milieu ebenso in den Blick wie Behinderung – und zwar systematisch, nicht hierarchisiert und intersektional. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang vor allem der Einbezug sexueller Bildung, was auch die Thematisierung von sexualisierter Gewalt in der Schule beinhaltet. Das Seminar verbindet innovative Lehrformen und bringt Studierenden ein Thema hoher sozialpolitischer Relevanz in besonderer Art und Weise näher.
2019 – „Entwicklung und Umsetzung des Lehrkonzepts für den Kurs „Radikalisierung, Extremismus und Terrorismus“
Den „Lehrpreis für lehrende Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen“ erhielt 2019 Claas Pollmanns, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Sozialpsychologie an der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, für die Entwicklung und Umsetzung des Lehrkonzepts für den Kurs „Radikalisierung, Extremismus und Terrorismus“ im Bachelorstudiengang Psychologie. Es verbindet innovative Lehrformen und bringt Studierenden ein Thema höchster gesellschaftlicher Relevanz in besonderer Art und Weise näher.
2018 – „INNO Design – Ingenieure und Holzgestalter“
Der „Lehrpreis für lehrende Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen“ wurde 2018 an Aline Lohse von der Fakultät für Maschinenbau für das Lehr-Lern-Projekt „INNO Design – Ingenieure und Holzgestalter“ vergeben. In diesem hochschulübergreifenden und interdisziplinären Lehrangebot entwickeln angehende Ingenieure und Ingenieurinnen der TU Chemnitz mittels nutzerorientierter Entwicklung Video-Tutorials zu Kreativtechniken für zukünftige Holzgestalter der Westsächsischen Hochschule Zwickau, die in Schneeberg ausgebildet werden. Durch die Anwendungsorientierung können die Studierenden neben ihren fachlichen insbesondere ihre überfachlichen Kompetenzen weiterentwickeln. Dazu zählen der Umgang mit Nicht-Routinen und Kunden, Teamfähigkeit, Problemlösekompetenz sowie Selbstorganisation.