Lehrpreis digitale Technologien
Der Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien wird für eine Lehrveranstaltung vergeben, die digitale Technologie integriert, um Studierende nachweislich beim Erwerb von Fachwissen zu unterstützen. Darüber hinaus sollte der Einsatz digitaler Technologien die flexiblere Beschäftigung mit den Inhalten begünstigen und so ggf. auch als Unterstützung für das Selbststudium dienen.
Vergebene Preise
2023 - „Skills and Competencies in the English Primary Classroom"
Kristin Kindermann-Güzel hat für ihr Seminar "Skills and Competencies in the English Primary Classroom" der Fachdidaktik Englisch im Rahmen des Projekts DigiLeG digitale Lernumgebungen entwickelt, die auch an Kooperationsschulen des Zentrum für LEhrerbildung (ZLB) erprobt wurden. Dazu gehört das Ganztagsangebot "Learn English with Digital Tools" für interessierte Schülerinnen und Schüler. Hier konnten die Studierenden zum einen den Einsatz digitaler Werkzeuge im Fremdsprachenunterricht erproben. Zum anderen konnten sie die von ihnen erstellten Unterrichtsverlaufspläne testen und Unterrichtserfahrungen sammeln. Ein weiteres Ziel war es, die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler beim Erwerb ihrer fremdsprachlichen Kompetenzen und beim Ausbau ihrer "Digital Literacy" zu unterstützen. Das Seminar "Skills and Competencies in the English Primary Classroom" gliederte sich in Präsenzveranstaltungen, Selbststudium sowie Unterrichtserprobungen mittels Co-Teaching und Hospitationen durch die Peers. Nach einer gemeinsamen Reflexion des Seminars wurden letzte Anpassungen an der Planung des Englischunterrichts von den Studierenden vorgenommen, um das Endergebnis als Prüfungsleistung präsentieren zu können.
2022 – „Klinische Ganganalyse“
Tobias Heß erhielt diesen Lehrpreis für den Einsatz von Videos und Online-Diskussionsplattformen für die digitale Durchführung der praxisorientierten Übung „Klinische Ganganalyse“. Dafür diente insbesondere die Online-Plattform „BigBlueButton“ als gemeinsamer Kommunikationsraum. Zum Austausch der Lehrmaterialien kam OPAL zum Einsatz. Darüber hinaus ermöglichte der Einsatz von Open-Source-Software die Auswertung digitaler Datensätze verschiedener bewegungswissenschaftlicher Messgeräte und erleichterte die Zusammenarbeit der Kleingruppen. Um die Durchführung einer Ganganalyse mit Patientinnen und Patienten in einem Online-Format abzubilden, entwickelte Tobias Heß für jede Übungseinheit ein Video. So stellte er zum Beispiel die Anwendung verschiedener Messprotokolle, die Handhabung der Messgeräte und deren Dateninterpretation sowie die verschiedenen Stationen einer komplexen Ganganalyse mit Gelenk- und Muskelfunktionstests ausführlich im Video dar. Geführte Lehrvideos bieten den Vorteil, dass die Inhalte wiederholt angeschaut und pausiert werden können. Zur Überprüfung des Lernfortschritts integrierte Tobias Heß regelmäßige Übungsaufgaben in seinem Seminarablauf. Darüber hinaus bot er Online-Konsultationen unter anderem zur Datenanalyse an.
2021 – „Arbeitswissenschaftlich innovativ – digitale Tools zur Lerner:innenzentrierten Gestaltung universitärer Lehre“
In diesem Jahr wurde der „Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien“ doppelt verliehen. Der erste der beiden Lehrpreise wird an das Konzept „Arbeitswissenschaftlich innovativ – digitale Tools zur Lerner:innenzentrierten Gestaltung universitärer Lehre“ der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement verliehen. Deren Leiterin Prof. Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann sowie Dr. Kerstin Börner und Aline Lohse konzipierten einen digitalen Lehr-Lernraum für die Grundlagenvorlesung der Professur, der von Studierenden aus bis zu 30 verschiedenen Studiengängen besucht wird. Das Konzept ermöglicht die themenadäquate Begleitung der Studierenden vom Basiswissen bis zur Anwendungsfähigkeit: Methoden- und Fachwissen wird digital-gestützt reflektiert und komplexe Übungsaufgaben praxisorientiert angewendet. Dies gelingt durch den Einsatz von visuellen, audio-visuellen, auditiven, interaktiven, synchronen und asynchronen Lehr-Lernmaterialien, wobei für jede Lehreinheit interaktive Web Based Trainings, klassische Skripte sowie Selbsttests zur Verfügung stehen. Insbesondere die „Expert:innen-Tutorials“ mit Musterlösungen, die eigenproduzierten Interviews mit Expertinnen und Experten für Einblicke in die unternehmerische Praxis sowie die professoralen Podcasts mit Bezug zur Berufspraxis zeigen das herausragende Engagement. Die konzeptionelle Vielfalt der Lehr-Lernmaterialien ermöglicht die individuelle Auseinandersetzung der Studierenden mit den Lehrinhalten, persönliche Lernwege und eine optimale Vorbereitung auf die digitale Online-Klausur.
2021 – „Wissenschaftliche Praxis“
Dr. Daniel Pietschmann vom Institut für Medienforschung erhielt den zweiten „Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien“ für das Modul „Wissenschaftliche Praxis“. Wissenschaftliches Arbeiten und Wissenschaftliches Schreiben zählen zu den Basiskompetenzen eines universitären Studiums. Mit den beiden Übungen für Studierende im ersten Studienjahr der Bachelorstudiengänge Medienkommunikation sowie Informatik und Kommunikationswissenschaften werden selbstgesteuertes Lernen mit Feedback und Diskussionen in Live-Veranstaltungen mittels BigBlueButton kombiniert. Alltagsnahe Beispiele und Übungen bereiten erste eigene wissenschaftliche Arbeiten praxisnah vor. Über einen digitalen OPAL-Raum werden Zeitplan, erforderliche Leistungen sowie Links auf die Literatur und Exkursmaterial zur Verfügung gestellt. Das Kursforum ermöglicht einen einfachen Austausch untereinander. Das Lernmaterial ist um individuelle Aufgaben zur Selbstkontrolle und um mit anderen Studierenden geteilte Aufgaben konstruiert. Bei den geteilten Aufgaben geben sich die Studierenden untereinander in anonymen Peer-Reviews Feedback, bevor die Aufgaben live besprochen werden. Ergänzend kommen Multiple-Choice-Selbsttests am Ende von Lerneinheiten und Musterlösungen für die Aufgaben zum Einsatz. Für jede Lerneinheit stehen mehrere kurze Videos über Videocampus Sachsen bzw. als Download-Video und PDF über OPAL zur Verfügung.
2020 – „Montage- und Handhabetechnik/Robotik“
Philipp Wabnitz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Montage- und Handhabungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau, erhielt für seine Bewerbung den „Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien“. Gewürdigt wird damit seine Entwicklung eines digitalen Übungs-Lehrkonzeptes für die Lehrveranstaltung „Montage- und Handhabetechnik/Robotik“, von der Studierende mehrerer Master-Studiengänge profitieren. Zudem hat Wabnitz Wissensinhalte im stark nachgefragten LiT.Webinar ,,Ad hoc Lehrdigitalisierung - Ein Einblick in Praxisbeispiele mit OPAL und ONYX" an viele Interessierte weitergegeben. Durch diesen Transfer in weitere Lehrveranstaltungen der TU konnten auch andere Lehrende und Studierende von der gelungenen Kombination vieler digitaler Werkzeuge profitieren, welche die Vermittlung, die Anwendung und das Prüfen von Inhalten und Kompetenzen verbinden.
2019 – „Einführung eines umfassenden Blended-Learning-Konzeptes in der Lehre“
Dr. Stefan Heinrich, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter von der Professur Montage- und Handhabungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau, erhielt den „Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien“. Gewürdigt wird damit die „Einführung eines umfassenden Blended-Learning-Konzeptes in der Lehre“, von der ca. 50 Studierende verschiedener Studiengänge profitieren. Mit der Weiterentwicklung der Lehr-Lernmaterialien (Corporate-Lehr-Design, tlw. animierte Arbeitsblätter) und der Halbierung des Foliensatzes sowie der Kombination von Präsenzzeiten und digitalen Selbsttest erhalten die Studierenden jeweils Rückmeldung zu den Testaufgaben. Diese individualisierte Wissensvermittlung führte bei gleichbleibender Prüfungsanforderung zu einer Verbesserung des Notenschnittes und belegt den Lernerfolg der Studierenden.
2018 ‐ „E-Learning in der Mathematikausbildung“
Prof. Dr. Daniel Potts, Dr. Ralf Hielscher, Dr. Franziska Nestler und Michael Quellmalz von der Fakultät für Mathematik erhielten für ihr E-Learning-Konzept in der Mathematik-Ausbildung den "Lehrpreis für den lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien". Mit diesem Lehrkonzept wird das eigenständige und kontinuierliche Lernen der Studierenden bei zeitlicher und örtlicher Flexibilität durch die Kombination von Online-Tools und Präsenzübungen unterstützt. Das Angebot ist fakultätsübergreifend angelegt und kommt Studierenden verschiedener Studiengänge an der TU Chemnitz zugute. Ein sachsenweiter Aufgabenpool wurde von den Preisträgern initiiert und wird in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen weiterentwickelt.