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Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik
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Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik 

8. Werkstofftechnisches Kolloquium Chemnitz und
6. Industriefachtagung „Oberflächen- und Wärmebehandlungtechnik“ (29./30. 09. 2005)

In bereits langjähriger Tradition veranstaltete der Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe der TU Chemnitz die 6. Industriefachtagung „Oberflächen- und Wärmebehandlungtechnik“ und das 8. Werkstofftechnisches Kolloquium Chemnitz. Diese zweijährig durchgeführte Symbiose aus Tagung und Industriemesse stößt auf ein breites Interesse sowohl in klein- und mittelständischen Unternehmen als auch in der universitären Forschung. Das beweist die anhaltend hohe Teilnehmerzahl. Zahlreiche internationale Gäste u.a. aus der Ukraine, Tschechien, Polen, Spanien, Österreich, Liechtenstein, China und Frankreich sprechen für den inzwischen ausgezeichneten Bekanntheitsgrad der Veranstaltung betonte Prof. Wielage in seiner Begrüßungsrede. Sein besonderer Gruß galt den Ehrengästen Prof. Gitzhofer von der Université Sherbrooke, Prof. Dr. Pawlowski von der Universität Villeneuve in Frankreich, Prof. Pokhmurskii vom Karpenko Physico-Mechanical Institute (NASU) und dem Ehrendoktor der Fakultät, Prof. Dr. H.-D. Steffens. Im Namen des Mitveranstalters, der Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung e.V., sprach Dr. Hollend-Letz allen Teilnehmern seine Grußworte aus. Der Rektor der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Matthes, unterstrich ebenfalls die Bedeutung des Werkstofftechnischen Kolloquiums für das Gesamtprofil der Hochschule.

Das Werkstofftechnische Kolloquium in Chemnitz, welches seine Ursprünge bereits in den 80er Jahren fand, widmet sich in jedem Jahr einem ausgewählten Themenkomplex der Werkstofftechnik: der Dünnschichttechnik mit folgenden Einzelthemenkomplexen: Galvanotechnik, Anodisieren, Randschichtbehandlung, Thermisches Spritzen, Auftragschweißen, Dünnschichttechnik, Nanomaterialien in der Beschichtungstechnik und Charakterisierung. 67 Beiträge – Vorträge und Poster – zeigten eine Vielfalt an Innovationen und bildeten die Grundlage für anregende Diskussionen. Übersichtsvorträge leiteten die Einzelsessions ein und gaben einen Überblick über den derzeitigen Stand der Technik.

Ca. 180 Teilnehmer in diesem Jahr bestätigten, dass diese werkstofftechnische Tagung sowohl im regionalen als auch im nationalen und internationalen Rahmen eine steigende Bedeutung erlangt. Wie gewohnt bildete die Tagung ein gutes Forum für gemeinsame Gespräche sowohl über Forschungs- und Entwicklungsarbeiten als auch über praktische Anwendungen. Dabei stehen anwendungsorientierte Problemlösungen im Mittelpunkt. So boten sich zahlreiche Gelegenheiten, alte Kontakte neu aufzufrischen und neue zu knüpfen. Der Standort Chemnitz hat sich in den letzten Jahren zu einem Mittelpunkt der Anwendung moderner Werkstofftechnik entwickelt.

Umrahmt wurde die Tagung durch die Industrieaus­stellung mit 10 Repräsentanten für neue Entwicklungen der Werkstoffherstel­lung, -behandlung, -veredlung und -charakterisierung. Sie zeigt die enge Kooperation zwischen FuE und der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Ehrenkolloquium für Prof. Steinhäuser
Den Höhepunkt und gleichzeitig die kulturelle Umrahmung der Tagung bildete das Ehrenkolloquium anlässlich des 65. Geburtstages von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Steinhäuser. Im Rahmen einer Laudatio würdigte Prof. Wielage das umfangreiche Lebenswerk des Jubilars, das sich in einer großen Vielzahl an bearbeiteten Themen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen, in vielfältigen Vorlesungsreihen nicht nur in Chemnitz sondern auch an weiteren Bildungseinrichtungen sowie in zahlreichen Kontakten zu deutschen und internationalen Forschungsstellen sowie Industriebetrieben widerspiegelt. Seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen von Forschung und Lehre umfasste u.a. folgende Themen: Oberflächentechnik, Verschleiß, Korrosion, Beschichtungstechnik, Metallkunde und Nichteisenmetalle. Wesentliche Meilensteine seines wissenschaftlichen Lebenslaufes sind die Promotion zum Thema: „Ein Beitrag zu den Beziehungen zwischen Verschleißverhalten, Stoffaufbau und Herstellungsbedingungen elektrolytisch erzeugter Nickel-Dispersionsschichten" und die Habilitation (damals Dissertation B genannt) mit dem Thema:„Verschleißschutz durch elektrolytisch abgeschiedene Schichten mit Eisen als Hauptkomponente".

Prof. Matthes, Rektor der TU Chemnitz, überbrachte die besten Wünsche und den Dank der TU an Prof. Steinhäuser für die langjährige Arbeit in der Universität und erinnerte an gemeinsam verbrachte Zeiten während der ersten wissenschaftlichen Aspirantur.

Prof. Paatsch, Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) Berlin würdigte in seinem Vortrag  die langjährige Tätigkeit durch Prof. Steinhäuser in der Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik (DGO), deren Leitung er in den letzten 4 Jahren übernommen hatte. Anhand der Thematik: „Die Rolle des Wasserstoffs in der Galvanotechnik“ zog Prof. Paatsch interessante und humorvolle Parallelen zum Leben des Jubilars.

Weitere Festvörträge wurden gehalten durch Frau Prof. Jakob, TU Illmenau,: „Potentiale der Elektrochemie sichern die Zukunft“ und Dr. Reinhold Audi AG, Ingolstadt,: „Einsatz von Edelstählen im Automobilbau – unter besonderer Berücksichtigung ihres Korrosionsverhaltens“. Zum Abschluss bot Prof. Kanani, ATOTECH Deutschland GmbH, ein literarisches Highlight mit dem Titel: „Goethe und Hafis – Die Entstehungsgeschichte des westöstlichen Diwans“.