Teilnehmerinnenbericht von Bianca Dost
Was ich sehr schade finde ist, dass die meisten Menschen hier in Deutschland ein völlig anderes Bild von Portugal haben, als das, welches ich dort bekommen habe. Der Durchschnittsdeutsche ist (wenn überhaupt) nur mit der Algarve vertraut und glaubt zu wissen, dass Portugiesen im Prinzip wie Spanier sind. Ich - noch nie in diesem Land gewesen- wusste hingegen gar nicht, was mich erwartet.
Eine der wohl wichtigsten Erfahrungen, die wir alle in Portugal machen mussten, ist die, dass das portugiesische Wetter ganz besondere Überraschungen bereithalten kann- vor allem wenn bekannt ist, dass eine deutsche Studiengruppe unterwegs ist. Aber damit hätte man wohl rechnen müssen, denn sonst wäre das Wetter das Einzige, was in Portugal nach Plan verläuft.
Pünktlichkeit scheint wie in so vielen Ländern ein Fremdwort zu sein und so haben wir versucht uns unseren Gastgebern anzupassen. Das war allerdings schwerer, als es zunächst schien. Und so wird eine Erkenntnis auf jeden Fall bleiben: Wir „leben deutsch“ – und das wird sich wahrscheinlich auch leider nie ändern. Gerade deswegen bin ich froh, dass wir das Glück hatten mit einer Einheimischen zu reisen und so die wunderbare portugiesische Mentalität erfahren durften.
Das Programm war wirklich vielseitig: besonders gut war es, für Touristen untypische Gegenden kennen zu lernen- wie zum Beispiel die Region um Fafe oder das Militärmuseum, wo wir auch jedes Mal erfreut empfangen worden sind. Wir hatten die Möglichkeit, fremder Menschen Häuser zu besichtigen, was ich anfangs jedoch eher als unangenehm empfand. So konnten wir aber auch mit „waschechten“ Portugiesen in Kontakt treten. Unser einziges Problem dabei war wohl die Sprachbarriere. Auch wenn fast alle Portugiesen Spanisch verstanden haben, so war es zumindest mir meist nicht möglich die Antwort in Portugiesisch zu verstehen.
Am meisten beeindruckt hat mich wahrscheinlich das Gespräch mit Zeitzeugen des jungen Estado Novo. Allerdings fällt es schwer sich auf ein Highlight festzulegen, da es eine insgesamt so ereignisreiche und auch gelungene Exkursion war- nur vielleicht etwas zu kurz...